Kapitel 9

Ein paar Tage später kommen Inga, Alina, Bea und ich grade vom Sportunterricht, wo wir Volleyball gespielt haben. Doch nach dem Sport muss ich immer auf die Toilette, weswegen wir jetzt auf den Weg dorthin und nicht in unseren Schlafsaal sind, wo wir uns umziehen wollte, bis wir später französisch haben. „Du bist so verrückt.", zieht Bea Inga auf, welche uns grade erzählt hat, dass sie sich die Haare färben will. „Also ich finde das eine gute Idee. Aber nimm bloß nicht grün!", lache ich und gehe auf eine der vier Toiletten, schließe die Tür hinter mir ab. „Boar, stinkt das hier!", beschwert sich da Alina. Sie hat recht, als hätte hier jemand alles voll geschissen. „Ja, wie nach Jungs!", meint Bea. Hm, danach könnte es hier auch riechen, aber das ist ja ausgeschlossen. Wieso sollte ein Junge auf die Mädchentoilette gehen, wo soll der Junge überhaupt herkommen?

„Aber wenn es stimmt, er ist so süß!", schwärmt Inga von Strehlau. Ich weiß ja nicht was sie meint. Aber Dampfwalze schaut schon ganz gut aus, mit seinen lockigen Haaren, deren Spitzen jetzt auch noch heller sind als der Ansatz. Und seine Augen sind so braun, wie Schokolade, da könnte man drin ertrinken, wenn man zu lange rein schaut. Nicht, dass ich ihm jemals lange in die Augen geschaut habe, um das beurteilen zu können. „Ich find cool, wenn die Schreckis zu uns kommen würden.", erzählt Inga. Sie meint, weil Burg Schreckenstein verkauft werden soll und danach sicher kein Jungeninternat mehr sein wird. „Na, ich weiß ja nicht.", teile ich meine Meinung dazu. „Bea, ich weiß nicht, was du gegen Stephan hast.", spricht Alina an. „Ich hab nichts gegen ihn.", sagt Bea aus der Toilette. „Außer, dass er ein Arsch ist.", sie lacht und auch ich muss schmunzeln.

Plötzlich ertönen pupsgeräusche. „Bah!", stoße ich aus. „Wer furzt denn da so widerlich?", beschwert sich Alina. Du, ich weiß auch nicht. Ich glaub ich will es auch gar nicht wissen. Nachdem ich abgezogen habe, gehe ich rüber zum Waschbecken und lass Inga nach mir auf Klo gehen, da die erste Toilettenkabine wohl noch länger in Gebrauch sein wird. Schnell seife ich meine Hände ein, wasche sie dann mit Wasser ab und trockne sie ab. Dann lehne ich mich gegen das Waschbecken und warte auf meine Freundinnen. Dann öffnet sich auf einmal die erste Toilettenkabine und jemand kommt mit Klopapier um den Kopf gewickelt raus. „Hä, was war denn das da für ne Zicke?", fragt Alina, als sie aus der Toilette kommt. Verwirrt schaue ich erst auf den Ausgang, dann zu Alina. „Ich glaube das war Dampfwalze!", sage ich dann und renne ihm hinterher. Was macht der denn bitte hier? Ihn zu finden ist nicht schwer, immerhin verteilt er das ganze Klopapier, was um seinen Kopf gebunden war auf dem Boden. Nach ein paar Gängen und Fluren, habe ich ihn endlich fast eingeholt. „Hier ist er!", teile ich Alina mit, die dicht hinter mir ist. „Maya! Warte!", ruft diese. Doch ich renne weiter. Alina kommt schon noch hinterher, und Bea und Inga auch, wenn die dann mal auf Klo fertig sind. Irgendwann rennt Dampfwalze die Treppe zum Dachboden hoch. Tja, da sitzt du wohl in der Falle! Ich grinse triumphierend, als ich auf den Dachboden ankomme. Das Grinsen fällt mir jedoch schnell aus dem Gesicht, als ich Stephan und Strehlau auf einer Couch sitzen sehe. Was machen die bitte hier?
„Die sind hier oben!", rufe ich die Treppe runter. „Drei von ihnen!" Dampfwalze finde ich hinter einer Ecke, er scheint sich dort zu verstecken, was nicht aufgeht. „Hi.", sagt er, als er mich sieht und bemerkt, dass sein Versteck nicht grade das beste ist. „Hi.", stoße ich aus, ein wenig außer Atem. Ich stecke eine Haarsträhne hinter mein Ohr, welche wohl beim Rennen aus meinem Zopf gefallen sein muss. Mein Blick weiterhin auf Dampfwalze. „Du hast vergessen dir die Hände zu waschen.", sage ich ganz cool, als hätte ich ihn nicht grade auf der Mädchentoilette erwischt. Dampfwalze lächelt gequält und steht dann auf. Er räuspert sich. Hinter mit kann ich Alina die Treppe hochrennen hören. „Ah, roch also doch nach Jungs.", sagt Bea, als sie die drei Jungs erblickt, hinter ihr erklimmt Inga die Treppe. Dann ertönt ein Klingeln. Strehlau hält seinen Arm vors Gesicht, drückt einen Knopf an seiner Uhr und spricht rein: „Nicht jetzt." „Frau Horn wird sich total freuen, euch hier oben zu sehen.", sagt Bea. Ich falte grinsend meine Arme vor meiner Brust. „Wo sind die anderen?", fragt sie dann. „Mücke hat schiss.", erklärt Dampfwalze und ich muss darüber lachen. „War klar.", kichert Inga. „Und Ottokar?", fragt Alina. „Der hält drüben die Stellung.", erklärt Strehlau.

„Was macht ihr eigentlich hier?", frage ich dann und lasse meinen Blick über die Jungs wandern. Strehlau kratzt sich über die Schulter, Stephan fuchtelt an seiner Krawatte herum und Dampfwalze reibt sich über den Nacken. „Ähm, ja...", kommt es von den Jungs. Ich hebe eine Augenbraue. „Tja, das wissen sie selbst nicht.", grinst Alina. „Alles klar.", meint Bea grimmig und dreht sich zu der Treppe, bevor sie laut ruft: „Frau Horn!" Ich reiße vor Schreck die Augen auf und renne Bea hinterher, die die Treppe runter gehen will. Wahrscheinlich um Frau Horn von den Jungs zu erzählen. „Bea!" „Warte!", rufen wir ihr hinterher und versuchen sie aufzuhalten. Ich denke wir sollten versuchen aus den Jungs herauszukriegen, was sie hier wollen. Denn ich glaube ihnen nicht, dass sie es nicht wissen. Die wollen etwas hier, sie wissen nur noch nicht, wie sie daran kommen, das spüre ich. Irgendwie. „Lass es bitte, Bea!", ruft Alina. „Ey, die haben hier oben nichts verloren!", pampt uns Bea wütend an, als sie kur vor der Tür, die zum Dachboden führt, stehen bleibt. „Wenn die Horn das rauskriegt, kriegen wir richtig Stress!" „Wenn du hier nicht so rumschreist, kriegt die Horn das bestimmt nicht raus.", meckert Stephan vom Geländer. „Ach ja, dass wüsstest du natürlich am besten.", meint Bea und schaut Stephan wütend an. Oh, wenn Blicke töten könnten. Bea schüttelt den Kopf, ihre geflochtenen Zöpfe fliegen um ihr Gesicht, als sie sich abwendet und daran macht, zu gehen. Da bricht es aus Stephan raus: „Wir suchen einen Schatz!" „Ja.", stimmt Dampfwalze zu. Mein Kopf ruckt zu den Jungs. Ich schaue sie fragend an. „Einen Schatz?", lache ich. Dampfwalze und Stephan nicken. Ich glaube die meinen es wirklich ernst, wie die gucken. „Ein Kindergeburtstag, oder was?", fragt Bea unglaubwürdig. „Nein, wir suchen wirklich einen Schatz.", sagt Stephan ernst.

„Wir brauchen die Chipkarte von Frau Dr. Horn, um in ihre Bibliothek zu kommen.", erklärt Strehlau. „Unmöglich." Bea schüttelt den Kopf. „Wie?", fragt Strehlau nach. „Na ja, die hat sie Tag und Nacht bei sich. Die legt sie gefühlt nie ab. Da werdet ihr unmöglich dran kommen!", erkläre ich und Inga nickt zustimmend. „Unmöglich gibt's nicht!", sagt Stephan entschlossen. „Das will ich sehen.", feixt Bea. „Sie legt sie nur beim Reiten ab.", offenbart Inga. Ach stimmt! „Und selbst wenn ihr die Karte habt, Magoo kennt keine Gnade.", fügt Alina hinzu. „Die reißt euch die Haut vom Leib." Auja. Diese Katze ist der Teufel höchstpersönlich! „Sie hat einmal den Hausmeister angegriffen, als er eine Glühbirne gewechselt hat.", erzähle ich von einem ‚Unfall' mit Magoo. „Und?", fragt Dampfwalze, als würde er auf den Punkt warten. „Es hat sechs Stunden gebraucht, um seine Nase wieder anzunähen!", erzähle ich und gehe grimmig einen Schritt auf den Jungen zu. „Sechzehn Stiche waren nötig!" Mein Blick bohrt sich in Dampfwalzes, der die Augen, so wie ich nicht abwendet. Als es aber anfängt in meinem Magen zu kribbeln, löse ich meinen Blick schnell. Ich zwinkere schnell mit meinen Augen, um wieder im hie rund jetzt anzukommen. „Das glaubst du doch wohl selber nicht.", meint Strehlau. Er glaubt uns anscheinend nicht. „Probier's doch aus.", fordert Inga in auf. Soll er doch selbst sehen, wie angriffslustig Magoo ist. Bitte, wenn er unbedingt will.

„Aber, selbst wenn ihr Magoo ausschalten könnt, ist da immer noch diese Sicherheitsvorkehrung, an der Tür zur Privatbibliothek.", informiert Bea die Jungs. „Welche Sicherheitsvorkehrung?", fragt Strehlau. „Ein Zahlenfeld.", antwortet Bea sofort. „Jeder, der den Code falsch eingibt, wird elektrifiziert." Ich muss mir ein Lachen unterdrücken, soweit ich weiß, gibt es kein Zahlenfeld an der Tür zur Privatbibliothek von Frau Dr. Horn. Außer sie hat seit meinem letzten Besuch dort eins dort montiert, und der ist grade mal zwei Monate her. „Das heißt, wir brauchen die Chipkarte, den Zahlencode und müssen Magoo ausschalten.", fasst Stephan zusammen. Bea stimmt zu.

Keine zehn Minuten später haben wir es uns mit dem was wir da haben bequem gemacht. Bea und Inga haben sich auf einen Sessel gequetscht, Alina sitzt auf einem anderen, wohinter ich mich gestellt habe. Dampfwalze hat sich auf einen Schaukelstuhl gesetzt und Strehlau sitzt auf einem Stuhl neben Inga und Bea. Stephan geht vor uns auf und ab. „Die Chipkarte kriegen wir auf jeden Fall. Magoo... die bekommen wir auch noch hin.", beginnt Stephan dann zusammen zu fassen. „Aber, was ist mit dem Zahlenfeld?" „Ihr seht, ihr habt keine Chance!", bemerkt Bea und setzt sich in einen Schneidersitz um. „Alleine nicht, aber mit eurer Hilfe.", sagt Dampfwalze und schaut uns Mädchen an. Hm. „Hast du einen Plan?", frage ich ihn. „Maya, du willst ihnen nicht ernsthaft helfen, oder?", fragt mich Bea ungläubig. Ich schaue sie leicht verwirrt an. „Was sagt Frau Horn immer? Licht existiert nur mit Schatten. Und das Yin nur mit dem Yang. Genauso Rosenfels nur mit Schreckenstein.", erkläre ich meinen Standpunkt. „Sind wir Yin oder Yang?", fragt Dampfwalze grinsend und ich muss schmunzeln. „Ist doch egal. Es geht doch um das wesentliche!", sage ich. „Und was kriegen wir dafür?", fragt Alina, welche noch nicht so ganz von der Idee begeistert ist, den Schreckensteinern zu helfen. „Äh.", macht Walze und Strehlau sagt sofort: „ich würde sagen, alles was ihr wollt." Ist das sein Ernst? Alles, was wir wollen? Na dann müssen wir uns aber etwas gutes ausdenken. „Sag mal geht's noch?", fragt ihn Stephan laut. „Ja, was würdest du denn sagen?", fragt Strehlau Stephan. Mein Blick wandert kurz über meine Freundinnen, dann findet er Dampfwalze, welcher mich anschaut. „Das geht gar nicht!", beschwert sich Stephan noch mal.

„Ein Kuss." 


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Hier haben wir auch schon das 9.Kapitel.

UHHHHH!!! Maya schwärmt ja grade zu von Dampfwalze.

Und, was glaubt ihr, wer hat den Kuss vorgeschlagen? 

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Schreibt doch gerne einen Kommentar, wenn ihr wollt.

Liebe Grüße xXLoveLifeXx

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