Kapitel 8
Es ist jetzt zwei Jahre her, seit wir Rosenfelserinnen auf Burg Schreckenstein unterkommen mussten, aufgrund eines Streiches der Schreckis. Ich bin vor kurzen 15 Jahre alt geworden und somit nun die Älteste aus unserer Gruppe. Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll, aber Bea wird ja auch bald 15.
„Der Wettkampf zwischen Rosenfels und Schreckenstein jährt sich dieses Jahr zum zwölften Mal und auch, wenn es Jungen sind, solltet ihr sie als Konkurrenten ernst nehmen. Vor allem, weil es Jungen sind!", hält Frau Horn eine Rede. Es geht um das Sportfest, das eigentlich jedes Jahr stattfindet, nur die letzten beiden Jahren nicht, aus welchen Gründen auch immer. Alle Schülerinnen sind in der großen Halle, unserem Versammlungsraum, in Reihen aufgestellt. Nach ihrem Alter, dass heißt, ich stehe eine Reihe hinter Bea, Inga und Alina. „Nicht Kraft zählt bei diesem Sportfest, nein, sondern Geschicklichkeit und mentale Stärke. Beides Fähigkeiten, in denen ihr den Schreckensteinern weit überlegen seid." Frau Horn geht vor den jüngsten Schülerinnen in ihrem lila Kleid auf und ab. Ihre Stimme ist laut und dadurch, dass der Raum groß ist und fast nicht darin steht, hallt ihre Stimme umso mehr. „Trotzdem, bedarf es Ausdauer und Mut. Beides Fähigkeiten, in denen die Jungen von Burg Schreckenstein uns leider weitaus überlegend sin. Und um den Wettkampf zu gewinnen, werdet ihr in den nächsten beiden Tagen, diszipliniert an euren Schwächen arbeiten! Und gewinnen!", ruft Frau Dr. Horn. „Für Rosenfels!" „Für Rosenfels!", sagen wir alle laut. Ich schaue meine Freundinnen lächelnd an, unser Plan wird definitiv aufgehen und wir werden gewinnen.
So, wie Frau Horn es uns aufgetragen hat, arbeiten wir alle in den nächsten zwei Tagen an unseren Schwächen, Ausdauer am meisten. Mittags wird gelaufen, einmal um den See. In ein weißes T-Shirt und eine hellblaue kurze Hose gekleidet mache ich mich mit einer kleinen Gruppe Mädchen, unter anderem mit Alina, Inga und Bea auf den Weg einmal um den See zu laufen. Allzu schwer ist das nicht, da ich des Öfteren joggen gehe, doch einmal um den See ist schon eine Meisterleistung. Als wir am Steeg vorbeilaufen, treffen wir auf die Schreckensteiner rund um Dampfwakze, Mücke, Strehlau, Ottokar und Stephan. Die Jungs, denen wir es zu verdanken haben, dass wir für mehrere Monate bei ihnen auf der Burg leben mussten. Alle fünf Jungs sitzen auf dem Zaun und essen Eis, dabei sollten sie sich wohl auf den Wettkampf vorbereiten. Aber naja, deren Pech. „Die Hühner, schaut mal!", macht Ottokar die anderen Jungs auf uns aufmerksam, als er uns erblickt. Ich versuche die Jungs, soweit es geht zu ignorieren, was eigentlich ganz gut klappt. Außer, dass mein Blick für einen kurzen Moment auf Dampfwalze liegen bleibt, bevor ich mich wieder aufs Laufen konzentriere und meine Atmung. „Hepp, hepp, hepp!", rufen die Jungs uns hinterher und ich kann über ihr Verhalten nur den Kopf schütteln. Eigentlich sind sie doch in einem Alter, wo man nicht mehr so kindisch ist, oder? Da hab ich wohl falsch gedacht. „Ja, ja, Klappe halten!", höre ich Inga rufen.
Dann ist es so weit. Der Tag des Wettkampfes ist gekommen. Inga, Alina, Bea und ich treten für unser Internat an. Wir alle sind in blau gelbe Neoprenanzüge gekleidet, da wir über den See rudern müssen. Noch stehen wir bei unseren Klassenkameradinnen, Frau Horn und unserer Französischlehrerin. „Wir gewinnen mit dem Kopf!", predigt Frau Horn und Frau Dela Crois wiederholt es mit einem französischen Akzent. Dann marschieren wir vier den Steg entlang, wo uns die Schreckensteiner entgegen kommen, alle ebenfalls in Neoprenanzüge gekleidet. „Das ist kein ritterliches Benehmen, meine Herren!", tadelt Frau Horn die Jungs, als sie an uns vorbei gehen, und uns halb auf die Seite schubsen. „Wenn das eure Erziehung ist, vergesst es!" Unten am Steg angekommen, machen wir vier uns bereit auf einem Paddelboard über den See zu kommen.
„Alle Mannschaften auf ihre Posten!", ertönt da auch schon die Stimme meines Patenonkels laut. Ich schaue kurz zu ihm und sehe eine Pistole in seiner rechten Hand, in den Himmel gerichtet. Dann drehe ich mich wieder nach vorne. Der startgebende Schuss ertönt und wir rennen los. Sobald wir alle vier auf dem Paddelboard stehen, beginnen wir auch schon die Paddel ins Wasser zu tauchen und uns vorwärtszubringen. Immer im Gleichschritt, zwei Mal links und zwei Mal rechts, aber schnell. Hinter uns sind die anderen zu hören, wir werden angepfiffen, es wird gerufen und gejubelt. Ich kann links von uns die Jungs erkennen, langsam, aber sicher überholen sie uns, was mich wütend macht. Dann sehe ich im Wasser Laura und Anna, die beginnen die Jungs mit Pfeilen aus Blasrohren abzuschießen. Laura trifft Ottokar beim ersten Versuch. Anna trifft Dampfwalze ebenfalls schnell und beide fallen kurz nacheinander vom Paddleboard. Ich muss grinsen. Jetzt steht nur noch Stephan drauf und wir können aufholen.
Plötzlich ruft Inga: „Da ist ein Hai. Alina, Maya, schaut mal!" Ich schaue auf die Stelle im Wasser, wo Inga hinzeigt. Da schaut wirklich eine Flosse aus dem Wasser, die wie von einem Hai aussieht! „Da ist ein Haifisch!", ruft jetzt Alina leicht panisch. Aber warte mal! „Das sind die Schreckis!", kläre ich meine Freundinnen auf, als ich erkenne, dass es kein echter Hai ist. „Das ist kein Hai!" Inga kreischt wütend auf und beginnt mit ihrem Padde auf die Flosse einzuschlagen, Alina ebenfalls. Ich versuche Bea weiter mein Paddeln zu helfen, dass wir trotz der mechanischen Haiflosse vorwärts kommen. Plötzlich packt mich eine Hand von hinten und zieht mich mit sich in den See. Ich halte die Luft an, als ich untertauche. „Shitte!", stoße ich aus, als ich wieder hochkomme. Das Wasser ist eiskalt, trotz dem Neoprenanzug. Schnell schwimmen wir wieder zu unserem Boar, da Stephan mit seinem gefährlich nahe kommt und droht uns zu überholen. „Los, Alina, hol ihn runter!", ruft Bea Alina zu, da sie am nächsten an Stephan dran ist. Alina packt geistesgegenwärtig das Boar des Jungen und zieht dran, sodass Stephan runter fällt. „Hey!", ruft er noch, bevor er untertaucht. „Das kann doch nicht sein!", regt er sich auf, als er wieder auftaucht und auf Bea zu schwimmt. „Ihr gewinnt nur so unfair!" „Die Geschichte mit dem Hai ist doch komplett bescheuert!", schreit Bea zurück und paddelt wütend im Wasser. „Und ihr mit euren Seerosen!", schreit Stephan zurück. Okay, ich glaube das eskaliert gleicht. Hilfesuchend schaue ich zu Alina die nur die Schultern zuckt. Okay, dann lassen wir die beiden wohl mal alleine, wer weiß, was da gleich noch passiert. Ich drehe um und beginne zurück zum Steg zu schwimmen, zum Glück habe ich eine gute Kondition und schaffe es.
Kaum stehe ich mit Inga auf dem Steg, in ein Handtuch gewickelt ertönt ein lauter Knall. Vor Schreck wäre ich fast vom Steg gefallen, hätte Inga mich nicht festgehalten. Sie deutet nach oben, wo ein Zeppelin fliegt, der aber nicht gut aussieht. Eine Seite des Zeppelins fängt Feuer und schaukelt gefährlich. „Oh mein Gott!", stößt Frau Horn aus und schlägt sich die Hand vor den Mund. Irgendwann verschwindet der Zeppelin in den Bergen und wir können ihn nicht mehr sehen, geschweige denn herausfinden, was mit dem Graf passiert ist. Damit ist das Fest wohl beendet.
Frau Horn sammelt alle ihre Mädchen ein und wir machen uns auf den Weg zurück zum Schloss. Inga, Alina, Bea und ich sind immer noch in unsere Handtücher gewickelt. Sobald wir in unserem Zimmer ankommen, schnappe ich mir einen Stapel an bequemen Klamotten und gehe zu den Waschräumen. Bea und Inga gehen später duschen, Inga will erst ihre Sachen weglegen. Nachdem ich das ganze Seewasser von meinem Körper gewaschen habe, wickele ich mich in ein flauschiges Handtuch. Bevor ich mich wieder auf den Weg zu unserem Schlafsaal mache, trockne ich mich ab und wickle meine Haare in ein weiteres Handtuch. Bevor ich an diesem Abend schlafen gehe, flechte ich meine langen Haare in zwei Zöpfe.
Am nächsten Tag im Deutschunterricht wiederholen wir das Thema Anagramme. Frau Widmeier fragt uns: „Wer kann mir denn erklären, was ein Anagramm ist?" Sie läuft durch den Klassenraum, während sie uns einen Moment Zeit zum überlegengibt. Nach kurzer Zeit fliegen auch schon die ersten Hände in die Luft, meine ebenfalls. Frau Widmeier geht wieder nach vorne zu ihrem Pult und nimmt Paola dran. „Ein Anagramm liegt dann vor, wenn man aus allen Buchstaben eines Wortesein neues bilden kann. Als Anagramm wird eine Buchstabenfolge bezeichnet, aus der man eine andere Buchstabenfolge beziehungsweise ein Wort mit den gleichen Buchstaben zusammen setzten, kann.",antwortet das Mädchen auf die Frage. Unsere Deutschlehrerin nickt zustimmend.„Ein Beispiel?!", fordert sie. „Maya!" „Aus Ampel, können die Worte Lampe und Palme entstehen.", gebe ich ein Beispiel für ein Anagramm. „Genau!", lobt FrauWidemeier. Dann bekommen wir ein Arbeitsblatt, auf dem mehrere Wörter odersogar Sätze stehen, die wir entziffern müssen, um zu sehen, ob wir das noch können.
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Es geht los😆😆
Das erste Kapitel von Teil welches ich fast vergessen hätte zu veröffentlichen, weil mein Tag heute ein bisschen durcheinander gekommen ist.
Aber hier ist es!
Ich hoffe ihr freut euch.
Das nächste Kapitel komm Donnerstag
Liebe Grüße und habt einen schönen Tag.
xXLoveLifeXx ♡
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