Nach der längsten Nacht
Hat der Keimling Luft gefunden,
mag zerdämmern diese Nacht,
sind beschlossen jene Stunden,
lang erwartet, Flamm entfacht,
wie der Schneeglock Rosen folgen,
ist versprochen eine Welt,
dessen Himmel hält auch Wolken,
aber ist doch sonnerhellt.
Wie erst nach geschlossnem Frieden
nie gekannte Mühe sprießt,
gleichsam mit des Herzens Tiden
endlich diese Wärme fließt,
ist was endlich heut geschehen
kaum ein End', ist der Beginn,
bloßen eignen Augs zu sehen,
teu'r erkaufter Hauptgewinn.
Zieht der Sturm auch auf im Lande,
ist das Napalm schon geliert,
wenn vor Sintflut, Angst und Schande,
Mäus' der Hoffnungsberg gebiert,
wenn "vielleicht" und Zweifel nagen,
wenn du schwach und fehlbar bist:
wird dich wärm' ohn dunkle Fragen,
jene Flamm, die Liebe ist.
Diese Augen, noch sie schielen,
haben unscharf angeschaut
dich, was mochten sie bloß fühlen?,
deinen Armen anvertraut.
Keine Reise, Phas' und Schaffen,
treuer Dienst und grausam Fron
ist wie diese, die die schlaffen
Kräfte stark macht qua Mission.
War dein König, dein Begleiter,
lang schon Stütz' und dritte Hand,
flicht das dicke Band sich weiter,
macht - gemeinsam! - stark, entspannt.
Welch ein Prinz (1), dem Königspaare!
Ist der Größte, doch so klein;
doch wird wachsen Jahr um Jahre,
nun ein Teil des Heimes sein.
Angefeuert voll Entbehrung,
voller Weh final entflammt,
sei dir Wärm' in jener Währung,
die schon fast zum Glück verdammt.
Schlafe aus, erwach desgleichen,
weil die neue Zeit beginnt.
Die Entbehrung schien zu reichen,
denn gesund ist heut das Kind.
1) generisches Maskulinum
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