Gegen die Angst
Taub die Sinne, klamm die Ohren,
nicht Faust noch Schwert bewahr'n mich mag -
gar nichts killt die Dementoren,
die kultiviert zu Krieg und Plag;
kamen, gingen Flut und Dürre,
hab schwach gejapst ich, krank geächzt,
machen Teufel, Welt mich irre,
hab ich nach Blut und Gold gelechzt;
ruhte kümmerlich's Gewissen,
war, was einst aufgeblüht, gewelkt,
mocht erlöst ich noch nicht missen,
wovon erlöst ich, schwer geschwelgt;
hab gefochten, bin erlegen
ich in mein bittrem letzten Kampf,
schwamm dem Strom nach Kraft entgegen,
fall' stinkend doch im Pulverdampf,
es folgte jeder Finsternis
jeden Tag ein neuer Morgen,
ich weiß gewiss, gewiss, gewiss,
ich bin wunderbar geborgen.
Sinistr', obskur im Geiste lebt
Angst, Hass, Zorn, Gier, Schwäch' und Schande,
ist integral hineingewebt,
ich zum Töten außerstande.
In Toderd' keimt das gute Korn,
nichts zerschlug, verbrannt' den Boden;
ebenso sind Angst und Zorn
und ihr Dickicht nicht zu roden,
wie Jesus selbst kam auch als Held
ohne Sieg, doch wir gewinnen,
in eine bittre, böse Welt,
Frieden kann nur so beginnen.
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