Gefieder

Die Albatrosse schweben,
es flattert Sperlings Schar,
Die Fettgans bleibt ergeben
der Schwerkraft immerdar.
Doch sieh nur die Domäne,
die heißt nicht Troposphär',
voll Anmut wie die Schwäne,
so gleitet sie durchs Meer.

Und durch die Lüfte fliegen
sie mannigfaltig gar,
und andre Schwingen biegen
sich anders wunderbar.
Der reichesten Oase,
dem satt'sten Walde gleich,
im schönsten Übermaße
ist der Gefieder Reich.

Die leichte Luft zu fassen
fällt unbeschreiblich schwer;
man muss sich tragen lassen,
der Nase nach, nicht quer.
Gewaltig wehen Winde,
die heben und es stürzt;
gleich grausam wie gelinde
die hohe Sonn' becirct.

Wo keine Troposphären,
die dünne Luft drückt kaum,
trotz Feuer der Chimären
in pinker Wolke Traum,
dort ist Gedeih und Leben,
Regentschaft gleich, zuteil
dem flauschgewordnen Schweben,
dem Einhorn, glitzernd heil.

Doch eins wiegt noch geringer,
denn nichts ist ihr Gewicht,
unendlich stürmisch, jünger
und älter macht die dich.
Der Engel kreuzt in Liebe,
trägt dich durchs Medium;
und du, Mensch, Liebe übe,
sonst fällst du, dumpf und dumm.

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