Kapitel 8:
Ich schmeiße mich wieder zurück ins Bett und denke über die Worte von Nick Fury nach. Ich muss mich damit abfinden und versuchen, das Beste daraus zu sehen. Ich bin noch nie in Washington und wollte schon immer mal dorthin. Aber das Schlechteste, was mir dabei einfällt, ist, dass ich in Lebensgefahr bin. Ich weiß nicht, in was ich da gerade verwickelt werde, aber es wird kein Kinderspiel werden. Dann fasse ich meine Gedanken zusammen, stehe auf und mache mich fertig. In der Dusche dauert es länger als gedacht. Ich gehe ins Zimmer meiner Mutter und setze mich an die Kante ihres Bettes.
„Mum?" Als sie langsam die Augen öffnet, spreche ich sofort. „Mum, ich muss heute Nachmittag nach Washington D.C."
Sofort wird sie hellwach und erhebt sich. „Washington? Wieso?"
„Ich weiß es nicht. Ich erzähl dir alles, wenn ich zurück bin." Ich stehe langsam auf und schreite zur Tür. „Könntest du mir einen Gefallen tun?" Ich drehe mich zu ihr um. „Könntest du bei meiner Arbeit anrufen und sagen, dass ich in Washington bin, weil es ein Problem gibt. Aber nur für den Fall, wenn ich Montag nicht zurück bin."
Lächelnd sehe ich sie an und hoffe, dass ich sie gleich wiedersehen kann. Als ich schnell in mein Zimmer gehe und den Stein aus der Schublade nehme, renne ich die Treppe herunter. Ich stopfe ihn mir in die Hosentasche und mache mir etwas zu Essen. Meine Mutter bleibt im Bett liegen. Sie muss verstanden haben, dass man mich nicht mehr aufhalten kann. Aber ehrlich gesagt habe ich mir das nicht gewünscht. Ich zwinge mich selbst, dorthin zu gehen, obwohl ich es nicht will. Dass ich es so weit noch zulasse, macht mich noch wütender. Ich gehe hinter das Haus, nehme den Stein aus meiner Tasche und denke an Washington D.C. Als der Strahl über mich kommt und mich an diesen Ort schickt, an den ich sein will, stehe ich an der Mall. Einige Leute joggen hier schon am frühen Morgen hier. Keine Ahnung, ob mich irgendwelche Leute gesehen haben, aber eigentlich müssen sie wissen, dass es Außerirdische gibt. Vielleicht hat der Stein irgendeine Kraft in sich, sodass die Menschen im Umkreis nichts mitbekommen. Ich nehme mein Handy heraus und folge den Koordinaten, die Fury mir geschickt hat. Ich verstehe schnell, wohin es geht, aber ich muss eine halbe Stunde langgehen, bis ich angekommen bin. Als das Handy ein Gebäude mit einem roten Punkt markiert und ich feststellen muss, dass ich da bin, hebe ich meinen Kopf und erblicke das S.H.I.E.L.D-Gebäude. Es ist groß und ziemlich hoch. Keine Ahnung, wie viele Stockwerke es hat, aber ich vermute über zwanzig. Es geben mehrere Eingänge und ich bin mir sicher, dass diese schwer bewacht sind. Wenn die Leute mich vielleicht erkennen, lassen sie mich herein, aber ich glaube, sie sind schon über Nick von mir informiert worden. Als ich an eine Brücke ankomme, die vier Autostrecken hat, gehe ich diese entlang, da auch zwei Fußgängerstrecken an beiden Seiten sind. Die vier Autostrecken sind jeweils zwei zum Betreten des Gebäudes und zwei zum Verlassen des Gebäudes. Das gesamte Gebäude ist mit einem künstlichen See umrundet, der vielleicht zwei bis fünf Meter tief ist, vielleicht auch mehr. Als ich nach einer Zeit am Gebäude ankomme, höre ich das Drehen der Kamera an der Ecke. Sie zoomt an mich heran und ich kann nicht widerstehen und starre sie an. Es ist eine große Tür, wobei diese nur aus Spiegel besteht. Ich besehe mich auf der Tür um, aber ich komme zum Gedanken, dass es ein Einwegspiegel sein kann und mich jemand somit sehen kann, ich ihn aber nicht.
„Bitte schauen Sie in die Kamera.", spricht eine weibliche Computer-Stimme.
Ich runzele die Stirn und tue es. Ich komme der winzigen Kamera, die in meiner Augenhöhe ist, näher, und starre hinein.
„Agent Freya Nelson erkannt."
Das mit dem Agenten hat mich nicht überrascht. Nick Fury hat ja einen Auftrag für mich, dann bin ich ja praktisch ein Agent. Als sich die Tür öffnet, trete ich herein. Als ich mich umdrehe, und sich die Tür wie in einem Einkaufszentrum wieder schließt, kann ich alles dort draußen erkennen. Einwegspiegel. Innen ist fast alles weiß ausgekleidet und es sieht fast wie in einer Hotellobby aus. Es geben Sessel und Stühle mit kleinen Tischen. Pflanzen, die die Atmosphäre etwas aufpeppt und Art Rezeption. Eine große Treppe – ebenfalls weiß – folgt nach oben in eine weitere Etage, wo es sicherlich nicht anders aussehen wird. Ebenfalls haben es neben den Treppen zwei Fahrstühle. Jeder, der hier herumgeht, trägt einen Anzug, egal ob Mann oder Frau. Ich hingegen trage Jeans, alte Sneakers und einen dünnen, engen Pullover mit einer schwarzen Lederjacke. Niemand, aber wirklich auch niemand beachtet mich oder blickt mich nur kurz an. Ich bin wie Luft für diese S.H.I.E.L.D-Arbeiter und ich finde es auch gut so. In der Mitte dieses großen Hochhauses und in dieser Ebene ist ein Monument drauf, das das Symbol von S.H.I.E.L.D darstellt. Für mich erinnert es mich an einen Adler. Als ich einige Schritte tue und mehr in das Gebäude eindringe, werde ich unsicher. Wird Nick mich schon erblickt haben und auf mich zusteuern? Wird er mich wieder anrufen?
„Folgen Sie mir bitte, Agent Nelson.", sagt ein älterer Agent, geht an mir vorbei zu einen der Fahrstühle.
Ich denke nicht nach und folge diesem sofort. Er hat mir keinen Blick gewürdigt, vielleicht von hinten, aber ihn direkt in die Augen gesehen, habe ich nicht. Als wir alleine im Fahrstuhl stehen, starrt er gerade aus, ich hinter ihm und quäle mich mit der Frage, wohin er mich wohl bringt.
„Direktors Büro."
„Wird bestätigt."
Als der Fahrstuhl nach oben fährt, kann ich fast ganz Washington entdecken. Ich drehe mich um und halte meine Augen groß geöffnet. Dieser Anblick ist einfach nur zu schön. Ich habe öfters mal hierherkommen sollen, vor allem würde ich meine Mutter mitbringen. Ihr würde es hier bestimmt sehr gefallen. Als der Fahrstuhl stehen bleibt und der Mann ohne Worte diesen verlässt, werde ich von diesem wundervollen Anblick der Stadt getrennt und stolpere dem Agent hinterher.
„Die letzte Tür rechts."
Er starrt mich kurz an und ich nicke. Als ich vorangehe, verlässt er wieder die Etage und fährt wieder nach unten. Ich weiß nicht, ob ich klopfen soll, aber versuche es. Gerade, als ich meine Hand zu einer Faust balle und gegen die Tür klopfen will, höre ich Nicks Stimme.
„Sie können hereinkommen."
Ich behalte meine Stellung einige Sekunden lang, lasse meine Hand sanft nach unten gleiten und öffne die Tür.
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