Kapitel 6:
Die Fahrt in die Innenstadt von New York ist stressig. Stau wo das Auge reiche. Ich nehme meine Mutter nicht mit, denn sie hat Angst. Ich verstehe das. Man sitzt Zuhause und sieht die Szenen aus New York auf einem Bildschirm und hofft, dass die Tochter wohl auf ist. Ich würde dasselbe fühlen, wenn ich an ihrer Stelle wäre.
Am Nachmittag, als ich schließlich einen Parkplatz gefunden habe, was ziemlich lange gedauert hat, steige ich aus und betrachte mir das 'neue' New York. An einigen Stellen sind noch Baustellen zu sehen und mir wird klar, dass meine Mutter mich angelogen hat. New York sieht nicht wie neu aus. Es kommt mir so vor, als kämen die Leute an den Baustellen nicht voran. Ich habe gehört, dass sie erst vor zwei Monaten fertig mit der Beseitigung der Chitauri fertig sind. Als ich die Straßen von New York entlanggehe, wird mir klar, dass sie die Straßenmusik erneuert haben, durch einen Song der Sängerin Kesha namens The Harold Song, obwohl dieser Song nicht gerade fröhliche Laune bringt, passt er jedoch zur diesem Szenario, wenn ich mir das alles hier so ansehe.
Ich erblicke die vielen gelben Taxis und immer wieder kommen die Bilder des Krieges in meinen Kopf. Ich versuche es zu verdrängen, aber es ist schwer. Auch der Schmerz in meinem Herzen kommt wieder zum Vorschein und er pocht so schmerzhaft, dass es kaum zu ertragen ist, aber dennoch schaffe ich es. Plötzlich erblicke ich an einem Comic Laden die Schaufenster, wo Action Figuren der Avenger stehen und auch von mir. Ich lächele, als ich die Figuren genauer betrachte. Als ich mich im Spiegel ansehe, erblicke ich eine Frau hinter mir stehen. Sofort drehe ich mich um.
„Hi. Äh, sind Sie Freya?"
Ich starre sie kurz an und dann um mich herum. Die Leute, die mich erblicken, gehen sofort langsamer und starren mich an.
„Ja?"
„Könnte ich ein Autogramm bekommen, bitte?"
Ich versuche gerade, alles in meinem Kopf zu ordnen. Ich fühle mich so anders, denn diese Frage bekommen doch nur Promis oder irgendwelche guten Schauspieler gestellt. Aber nach einer Zeit verständigt sich mein Gehirn. Die Frau reicht mir einen Stift und ein Blatt hinüber, das sie sofort in ihren Händen hält. Ich habe eigentlich noch nie über meine Unterschrift nachgedacht und wie diese aussehen soll, aber ich versuche mein aller bestes Autogramm zu meistern. Als ich ihr das Blatt zurückgebe, lächelt sie mich breit an.
„Vielen Dank. Vielen Dank."
Die Frau drückt meine Hand und lächelt als Abschied. Ich drehe mich kurz zum Schaufenster um, wo ich junge Teenager erblicke, die mich verwundert anstarren. Langsam drehe ich mich zum Gehweg um, und zwinge meine Beine weiter zu gehen, als ein kleiner Junge mich anspricht.
„Freya, darf ich ein Foto mit dir machen?"
Ich versuche normal zu wirken, obwohl ich das alles anders als normal finde. Auf einer Seite fühlt es sich super an, denn die Menschen sind stolz auf das, was man getan hat, aber auf der anderen Seite sind viele Menschen gestorben, auch wenn wir hart gekämpft haben. Mit einem Lächeln knie mich neben den Jungen hin und lege meine Hand aus seine Schulter. Ich versuche das schönste Lächeln zu geben, das ich geben kann, doch ich glaube, ich habe es vermasselt. Es ist eher ein falsches Lächeln, was man entdecken kann, aber dennoch hat der kleine Junge jetzt sein Foto und habe ihn damit wenigstens einen glücklich gemacht.
„Danke, Freya.", lächelt der Junge mich an und als ich in seine Augen sehe, erinnert er mich an den Jungen aus Indien, den ich zwei Wochen lang geholfen habe und jeden Tag bei ihm war.
Ich lächele ihn und seine Mutter kurz an und versuche weiter zu gehen, aber wieder kommt eine Bande von Menschen, die mich weder um ein Autogramm oder Foto anbetteln. Es ist ziemlich seltsam, sowas zu tun, aber so langsam habe ich mich daran gewöhnt. Als ich um die Kurve gehe und mich schon auf die nächsten Fans bereit macht, entdecke ich ein Gebäude in der Ferne, das ich nur zu gut kenne. Der STARK-Tower ist mitten in einer Baustelle. Um ihm herum sind Gerüste, die ihn wieder zu diesem Tower aussehen lassen sollen, wie er einst war. Aber er sieht schon fast wie neu aus, da hat sich Tony richtig ins Zeug gelegt. Ich frage mich, wann ich eigentlich mal da reingehen werde, aber heute ist ein schlechter Tag.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top