Kapitel 23:
„Anyone who has ever looked into the glazed eyes of a soldier dying on the battlefield will think hard before starting a war."
- Otto von Bismarck
Wir gehen langsam in den Raum hinein und immer näher auf ihn zu. Ich war noch nie so glücklich jemanden zu sehen, wie jetzt. Zwar hatte ich das gleiche Gefühl bei Maria, als wir sie im Wagen erblicken, aber Nick Fury nochmal zu sehen, hätte ich niemals für möglich gehalten. Wie um aller Welt hat der Kerl das angestellt? Er hebt seinen Kopf etwas und schaut uns mit fast geschlossenen Augen an.
„Verdammt, das wurde aber auch Zeit."
Seine Stimme klingt noch in Takt, trotz, dass sie etwas rau ist. Wir setzten uns rund um ihn und betrachten ihn lange, denn er sieht zu gut aus für die Schüsse, die er einstecken musste. Der Mann tupft meine Wunde ab und nimmt sich eine Zange zur Hand.
„Das wird jetzt etwas wehtun.", murmelt er und kneift mit einer Zange direkt in meine Wunde und reißt förmlich die Kugel heraus.
Ich beiße die Lippen zusammen, zucke mit einem Ruck kurz auf und lasse den brennenden Schmerz der Wunde kurz über mich ergehen, bis er dann langsam verschwindet. Ich starre zu Nick, welcher uns alle kurz ansieht und seine Arme unter der Decke hervorbringt.
„Verletzte Wirbelsäule, gebrochenes Brustbein, zerschmettertes Schlüsselbein, perforierte Leber und höllische Kopfschmerzen."
Ihm geht es wohl viel schlechter, als er aussieht. Er schwitzt über das ganze Gesicht und man glaubt, dass er kaum Luft bekäme.
„Sie vergessen die kollabierte Lunge.", fügt der Mann hinzu und tupft etwas fester auf meine Schusswunde.
„Oh, da war ja noch was. Ansonsten geht's mir gut."
Jetzt hörte ich an seiner Stimme, dass er müde ist.
„Dein Herz schlug nicht mehr. Die haben dich aufgeschnitten!", stoße ich heraus.
Ich will der Sache auf den Grund gehen und eine Erklärung dafür haben, wieso er nur unter den Lebenden weilt. Ich verstehe noch immer nicht, wieso er hier liegt und wie um Himmels Willen er das geschafft hat. So langsam legt sich die Freudigkeit ihn zu sehen.
„Tetrodotoxin B. Reduziert den Puls auf einen Schlag pro Minute. Banner hat's gegen Stress entwickelt. Hat nicht so toll funktioniert, aber wir haben es zum Zweck verwendet."
„Warum haben Sie uns nicht einfach ins Vertrauen gezogen?", fragt Steve.
„Es musste so aussehen, als hätte der Anschlag Erfolg gehabt.", antwortet Maria.
„Hinter Toten ist niemanden mehr her und ich war nicht sicher, wem ich trauen kann."
Nicks Worte bringen meinen Vulkan wieder aktiv, der sich in den letzten Stunden einigermaßen wieder beruhigt hatte. Er hätte uns vertrauen sollen, nachdem er in meine Wohnung gekommen ist und wegen ihm alle hinter mir und Steve her waren. Er steht langsam auf und wir setzen uns alle an einen runden Tisch, was mich etwas noch an den Avengers-Tisch in diesem Helicarrier erinnert. Nick hat ein Bild aus dem Jahr 1992 in der Hand, in dem der junge Alexander Pierce zu sehen ist.
„Dieser Mann hat den Friedensnobelpreis abgelehnt mit den Worten ‚Frieden wäre keine Leistung, sondern eine Verantwortung'." Er wirft das Bild vor uns hin. „Sehen Sie, genau wegen sowas habe ich Schwierigkeiten mit Vertrauen."
„Wir müssen den Start verhindern.", murmelt Maria.
Ich schaue auf den Tisch und weiß, dass wieder eine neue Mission bevorsteht. Obwohl ich so etwas vermeiden will, habe ich keine andere Wahl, als zu helfen. Und es kommt noch schlimmer; ich will mitmachen.
„Ich glaube, der Rat nimmt meine Anrufe nicht mehr entgegen."
Neben Nick auf dem Tisch liegt ein Koffer und, als er diesen öffnet, sind dort drei, große Chips zu sehen.
„Was ist das?", fragt Sam.
Maria hat vor sich einen Laptop und dreht ihn um, damit wir die Bilder sehen. „In einer Höhe von neunhundert Meter führen die Helicarrier eine Standortbestimmung mithilfe der Inside Satelliten durch und sind dann Feuerbereit."
„Wir müssen in die Carriers gelangen und ihre Zielerfassungsblates gegen die hier austauschen.", fügt Nick hinzu.
„Einer oder zwei reichen nicht, wir müssen alle drei Carrier verlinken, damit es funktioniert. Denn wenn auch nur eins dieser Schiffe funktionsfähig bleibt, werden viele Menschen sterben."
Maria schaut uns drei genau an und beobachtet unsere Mimik, wie wir darauf reagieren. Meine Angst ist nicht, die Mission zu machen, sie ist eher größer, dass sie scheitern würde.
„Wir müssen annehmen, dass dort jeder an Bord zu Hydra gehört. Wir müssen irgendwie an ihnen vorbei, die Serverblates austauschen und vielleicht..."
Nick wird von Steve unterbrochen. „Wir wissen Garnichts! Wir schalten nicht nur die Carriers aus, wir schalten S.H.I.E.L.D aus!"
„S.H.I.E.L.D hat nichts damit zu tun!", erwidert Nick sofort.
„Sie haben mir und Freya diese Mission gegeben und so endet sie. S.H.I.E.L.D wurde infiltriert, das haben Sie selbst gesagt. Hydra war überall und keinem ist es aufgefallen!"
Nicht vergrößert seine Augen. „Warum treffen wir uns in dieser Höhle? Es ist mir aufgefallen!"
„Wie viele sind gestorben, bis es soweit war?"
Nick starrt mich, dann zu Maria und schüttelt dann den Kopf. „Also, das mit Barnes wusste ich nicht."
„Selbst, wenn, hätten Sie's mir erzählt oder auch hinter Bereits Bildung eingeordnet? S.H.I.E.L.D, Hydra. Das alles muss weg."
Steve scheint fest davon überzeugt zu sein und ist sich sicher, was er da sagt. Ich bin nicht ganz seiner Meinung. Wenn es S.H.I.E.L.D und Hydra nicht mehr gibt, was passiert dann? Eine tolle Frage, aber eine Antwort, auf die ich mich gefasst halten soll. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich sie überhaupt wissen möchte.
„Er hat Recht.", nickt Maria Steve einstimmend zu.
Nick ist etwas fassungslos und starrt jeden einzelnen von uns an. Als er auf Sam trifft, hebt dieser bloß die Schultern.
„Was gucken Sie mich an? Ich mach das, was er macht, nur langsamer."
„Hm, tja.", brummt Nick und lehnt sich in seinen Stuhl zurück. „Dann los."
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