Kapitel 14:

Als ich den Aufzug nehme, hoffe ich, dass Alexander mir nicht folgt oder sonst jemand. Ich hoffe nur, es war richtig, was ich zu ihm gesagt habe. Hauptsache mal einmal nach so langer Zeit, dass ich nicht gelogen habe. Ich mache das bald zu meinem Hobby, immer wieder die guten Dinge aus den schlechten Dingen herauszufischen, damit sich meine Laune steigert. Aber es hilft irgendwie doch nicht.

„Lobby."

„Bestätigt.", antwortet der weibliche Computer.

Gerade, als der Aufzug sich schließen will, kommt Rumlow mit seinen Soldaten und hält den Aufzug davon ab sich zu schließen.

„S.T.R.I.K.E-Personal sofort angetreten." Er schaut mich an. „Waffenabteilung."

„Bestätigt."

Zwar weiß ich nicht, in welche Etage er will, aber sie ist mir unbekannt. Ich habe den Rücken zu ihnen gedreht, aber ich spüre, wie Rumlow mich mustert, bis er sich umdreht.

„Nelson."

„Rumlow."

Als sich der Aufzug endlich schließt, fährt er nach unten. Es ist still im Aufzug und ich werde etwas nervöser. Als ich einen der anderen Agenten erblicke, der seine Hand auf seine Waffe hat, runzele ich die Stirn. Als sich der Aufzug im zweiunddreißigsten Stockwerk öffnet, steigen fünf Agenten in Anzügen dazu, die in einem Gespräch verwickelt sind. Als ich einen Mann an mich vorbeilasse, stelle ich mich etwas nach vorne und stehe genau in die Mitte des Aufzuges, welcher dann weiterfährt.

„Tut mir leid, das mit Fury." Rumlow dreht seinen Kopf nach vorne. „Schrecklich was mit ihm passiert ist."

Ich habe jetzt zu gerne sein Gesicht gesehen. Ob er in sich boshaft lächelt oder ob er wirklich trauert?

„Danke."

Ich starre auf einen der Agenten, welche wie ein Wasserfall schwitzt. Der Schweiß kullert nur so von seiner Stirn herunter und ich werde immer misstrauischer. Diese Stille ist irgendwie immer noch da, obwohl ich Stimmen im Hintergrund höre. Als wir auf dem siebenundzwanzig Stockwerk ankommen, wird der Aufzug wieder geöffnet und Jack Rollins mit zwei Agenten eintreten. Ich spüre, dass es immer enger wird und die anderen sicher auch. Jack mustert mich kurz und so langsam geht mir das auch den Wecker, dass sie mich von oben bis unten anstarren. Ist es, weil ich ein hautenges Kostüm anhabe und die Männer ihre Frauen Zuhause vermissen und mich stattdessen anstarren, oder, weil sie einfach etwas im Schilde führen?

„Archiv.", murmelt Jack mit dunkler Stimme.

„Bestätigt."

Er stellt sich mit dem Rücken zu mir vor mich und die anderen neben ihn. Wenn jetzt noch jemand reinkommt, müssen wir diesen Personen wohl oder übel sagen, dass es randvoll ist. Als der Aufzug sich wieder schließt und nach unten fährt, wird mir klar, was uns allen bevorsteht.

„Bevor wir loslegen, möchte noch irgendjemand aussteigen?"

Es ist für wenige Sekunden still, als Jack vor mir ein Strommesser anschaltet, sich ruckartig umdreht und es auf mich schlägt, doch ich wische aus und falle in einem groß gebauten Mann in die Arme. Dieser hält mich fest, sodass die anderen mir einen sehr starken Magneten an das Handgelenk drücken, der mich an die Mauer hängen lässt. Doch ich wehre mich zu gut, denn meine außergewöhnlichen Kräfte sollte man nicht unterschätzen. Ich glaube, das ist auch der Grund, wieso man so viele Agenten geschickt hat. Als ich die Hand dennoch nach unten halte, schlage ich mit meinen Beinen den Agents auf das Gesicht und Kopf. Auf meine Hände, die wieder frei sind, balle ich zur Faust und schlage auf jeden ein, der mir zu nahe kommt. Es ist etwas eng hier drin, aber ich muss klar kommen. Als ich den großen Mann mit dem Ellbogen ins Gesicht schlage, lässt er mich los und ich bin befreit, jedoch schießt Rumlow wieder diesen Magneten auf mein Handgelenk, der leider jetzt an der Mauer hängt und ich ihn ziemlich schlecht abbekomme. Rumlow greift mich mit dem Strommesser an, der ziemlich viel Strom in sich hat und mich damit vielleicht auch betäuben könnte, wenn mein Körper es nicht mehr aushält. Er trifft mich am Rücken, was ziemlich schmerzt, doch ich schlage ihm ins Gesicht und einem weiteren Agenten breche ich die Nase, in dem ich ein Knacken gehört habe, als ich auf sein Gesicht einschlage. Von diesen elf Personen sind jetzt nur noch drei übrig. Ich reiße jemanden das Strommesser aus der Hand und verpasse ihm einen Stoß und schlage ihn wieder zu Boden, wobei er liegen bleibt. Ich springe nach oben und stütze meine Füße gegen die Mauer ab und reiße mich von dem Magneten los. Als ich den weiteren Agenten eine feste Ohrfeige verpasse und sie bewusstlos prügele, sind es nur noch ich und Rumlow, welcher jetzt zwei Strommesser in der Hand hält und verschwitzt zu mir sieht.

„Wow, ruhig bleiben, Süße. Ich will nur, dass Sie wissen, Freya...", schnaubt er nach Luft. „...ist nichts Persönliches!"

Als er mich angreift, weiche ich ihm wieder aus, doch er berührt das Messer auf meinen Bauch, wobei ich an einem starken Stromschlag erleide. Das Brennen ist schmerzhaft, aber ich kann es auf eine Weise aushalten. Doch als ich ihm auf diese Hand schlage, hebe ich ihn auf, schmeiße ihn nach oben auf die Decke und lasse ihn wieder nach unten fallen.

„Kam mir aber persönlich vor...", murmele ich und schlage ihm einfach mal so aus Wut mit dem Fuß in den Bauch,

Alle elf Personen liegen bewusstlos um mich herum und ich bin außer Atem. Ich weiß überhaupt nicht, wieso sie das eigentlich getan haben und einen guten Grund wird es bestimmt dafür geben. Unfair finde ich es, dass es elf gegen eine Frau war, aber ich habe es geschafft. Und das wundert mich am meisten, denn ich hätte wirklich gedacht, dass sie besser ausgebildet wären, vor allem, weil sie älter und vielleicht länger bei S.H.I.E.L.D als ich sind. Als sich der Aufzug öffne, sind vor dem Eingang über ein Dutzend bewaffnete Agenten vor mir und halten die Waffe auf mich gerichtet. Einer von ihnen runzelt die Stirn, was ich genau unter dem Helm erblicken kann, weil er sich fragt, wieso ich um Himmels Willen einen Eiszapfen in der Hand halte.

„Hände hoch!", schreit ein Agent.

Nur ein kleiner Blick auf die Seile, die hinter der Glasmauer sind und den Aufzug auf dem Stand halten, habe ich schon eine Idee. In einer Zeitzone von wenigen Millisekunden forme ich einen Eiszapfen, breche damit das Glas und zerschneide die Seile, wobei der Aufzug nach unten rast und nach weiteren zehn Etagen sofort stehen bleibt. Ich habe Glück, dass er nicht mit voller Wucht nach unten in die Lobby prallt. Als ich den Aufzug aufreiße, sind schon wieder andere Agenten auf dieser Etage und rennen auf den Aufzug zu, den ich sofort wieder schließe. So langsam gehen mir die Ideen aus und ich weiß bald keinen Ausweg mehr. Ich starre nach draußen, wobei unten die Lobby des Gebäudes ist. Sogar das Dach war mit einem Einwegspiegel ausgestattet.

„Geben Sie auf, Nelson! Öffnen Sie die Tür!"

Als würde ich das jetzt alles Ernstes tun. Wer weiß, was sie mit mir anstellen? Ich verdränge meine Gedanken und denke über Nicks Worte nach, die er mir gesagt hat, nachdem ich meine Mission gemeistert habe. Ich kann es schaffen, auch wenn ich es nicht will. Na ja, und aus dem Fenster springen und mich zwanzig Meter in die Tiefe stürzen, ist wirklich das Letzte, was ich will, aber ich kann es schaffen. Vor allem kommt der Mut aus der Seite, weil ich ein Halbgott bin, dann kann ja nicht viel passieren. Die Agenten klopfen gegen den Aufzug, versuchen ihn mit ihrer eigenen Kraft zu öffnen, aber es klappt nicht. Ich versuche das Geschreie von ihnen zu ignorieren. Stattdessen drücke ich die Bewusstlosen Agents zur Seite, damit ich freie Bahn zum Anlauf habe, obwohl der sehr klein ist, aber ich kann es schaffen. Mit einem dicken Eiszapfen zerstöre ich das Glas auf, nehme Anlauf und springe dann durch die Öffnung geradewegs in die Tiefe.

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