Kapitel 10:
„Surround yourself with the right people, and realize your own worth. Honestly, there are enough bad people out there in the world, you don't need tobe your own worst enemy."
-Lucy Hale
Keiner spricht eine sehr lange Zeit kein Wort. Wirklich kein einziger Mucks kommt aus irgendwelchem Mund heraus und das macht mich nur noch mehr nervöser. Sind sie nur still, weil ich hier bin? Wären sie gesprächiger, wenn ich nicht hier wäre? Wussten sie, dass ich eigentlich komme oder waren diese Blicke nötig, weil niemand ihnen etwas über meinen Aufenthalt gesagt hatte? Meine Fragen bringen mich noch um den Verstand und das macht mir am meisten Sorgen. Als ein Mann mit braunen kurzen Haare und einen Dreitagebart aufsteht, schaut er kurz auf alle
„Besprechen wir die Lage?"
Jeder schnallt sich los, auch ich, und begibt sich zu ihm. Hinter dem Cockpit zieht er einen Bildschirm hervor und tastet wie auf einem Hologramm drauf.
„Das Ziel ist eine mobile Satelliten Abschussplattform um die Lemurian Star. Sie hatten grad noch eine Ladung hochgeschickt, als Piraten sie vor 149 Minuten gekapert haben.", erklärt er.
„Gibt es Forderungen?", fragt Steve.
„Anderthalb Milliarden."
„Warum so viel?"
„Weil sie S.H.I.E.L.D gehört."
Steve starrt kurz auf den Bildschirm, genauso wie ich um wenigstens bei der Sache zu sein und zuzuhören, was passiert.
„Dann ist sie also kein zufälliges Ziel.", seufzt Steve und starrt kurz zu mir herunter.
„Sie haben sicher einen guten Grund.", murmelt ein anderer Agent, welcher etwas angsteinflößend aussieht.
„Ich hab's satt Furys Handlanger zu sein." Steve ist im Flüsterton, doch jeder kann ihn hören. „Wie viele Piraten?"
„Fünfundzwanzig. Hauptsöldner ist Georges Bartoc. Ex-Agent der Franzosen, Sonderkommando. Bei Interpol steht er ganz oben auf der Liste. Bevor die Franzosen ihn deaktiviert haben, hatte er sechsunddreißig Tötungsmissionen. Immer mit maximalen Opferzahlen.", erklärt der Agent weiter, als ich sein Namensschild entdecke, lese ich den Namen ‚Brock Rumlow'.
„Geiseln?", fragt Steve weiter.
„Hauptsächlich Techniker. Ein Offizier: Jasper Sitwell. Sie sind in der Hauptzentrale des Schiffes."
Steve sinkt den Blick und runzelt die Stirn. „Was hat Sitwell auf diesem Schiff verloren?" Dann hebt er seinen Kopf wieder. „Gut, ich säubere das Deck und suche Bartoc. Freya, du stoppst die Maschinen und wartest. Rumlow, Sie rücken nach, suchen die Geiseln, bringen sie in die Rettungsboote und evakuieren sie. Auf geht's."
„Ihr habt den Captain gehört. Bereitmachen.", sagt Rumlow zu den Piloten am Cockpit.
Ich weiß, dass jetzt etwas passieren wird, wobei mir ganz seltsam wird, aber ich muss da durch. Ich spüre, wie der Quinjet etwas steil nach unten fliegt und sich wieder verlangsamt. Als die Luke geöffnet wird, bläst mir kalter Wind entgegen, aber mir macht es nichts aus. Steve drückt mir einen Faltschirm in die Han. Ich versuche cool zu bleiben und aus welchem Grund auch immer, das Thema zu wechseln.
„Hast du sonst mal was Schönes gemacht seit New York?"
Einige Agenten mustern mich wieder, wobei ich diese einfach weiter ignoriere und zu Steve schaue. Es dauert etwas, bis er meine Frage beantwortet.
„Zudem, dass ich mich die neuen Dinge wie das gute Essen und das Internet so langsam gewöhnt habe, nein eigentlich nicht. Alle Jungs aus meiner Acapella Gesangsgruppe sind alle tot, also nein, nicht unbedingt."
Er lächelt mich kurz an und ich erwidere das Lächeln.
„Wir nähern uns der Aufsprungs Zone, Cap.", spricht ein Pilot durch das Funkgerät.
Steve reicht mir ein Stöpsel, den ich ins Ohr stecke, damit ich wieder Kontakt mit ihm und andere Agenten aufnehmen können.
„Und wie geht's bei dir so?"
„Ach, das Übliche. Ich werde immer wieder in Gefahren verwickelt."
Er lacht kurz und springt aus der Luke herunter. Ich habe meinen Faltschirm um den Rücken angezogen und halte den Hebel schon so fest im Griff.
„Hat er überhaupt 'n Faltschirm?", fragt ein Agent, dessen Namen Jack Rollins ist.
„Nein.", lacht Rumlow. „Nein, hat er nicht."
Als zwei weitere unbekannte Agents rausspringen, kommt Rumlow auf mich zu, währendem vor uns die weitere Agents absprangen und er noch seine Handschuhe anzieht.
„Haben Sie das schon mal gemacht?", fragt er.
„Nein, aber ich bin oft genug schon durch den Himmel und wieder zurückgeflogen. Ich denke, dass mir das nichts ausmacht." Er versteht mich sofort und grinst.
„Absprungs Zone ist bald zu Ende.", sagt der Pilot.
Wir nehmen Anlauf und springen beide zusammen ab. Aus irgendeinem Grund – ich glaube, dass ich trotzdem Angst vor dem Fallen habe - ziehe ich etwas früher dem Hebel und bin die Letze, die auf dem Schiff landetet. Inzwischen liegen hier schon bewusstlose Piraten, die Steve bereits erledigt hat. Als Rumlow jemanden hinter Steves Rücken erschießt, trennen sich unsere Wege. Alle Agenten gehen einen anderen Weg, worauf hin ich Captain America folge.
„Hast du eigentlich 'ne Freundin?", frage ich ihn, um ihn etwas auf andere Gedanken zu bringen.
„Nein."
„Ach, wirklich?", lache ich.
Er verdreht lachend die Augen. „Erst den Maschinenraum sichern, dann das Date. Es ist gleich da vorne."
Steve deutet auf die linke Seite von mir auf eine harmlose Tür. Ich nicke und springe vom Balkon vier Meter nach unten, wobei der Boden eine Beule bekommt. Ich laufe zur Tür, die etwas schwer ist und schließe sie wieder. Ich fühle mich etwas wie in der Titanic, da diese Räume genauso aussehen. So eng und gelblich gemacht, genauso wie im Film. Als ich auf ein Schild sehe worauf ‚Maschinenraum' steht, wird mir klar, dass ich noch ein ganzes Stück laufen muss, bis ich dort bin. Als ich plötzlich Stimmen höre, die aus der Ecke eines anderen Flures kommen, lehne ich mich an die Mauer und sammele meine Gedanken. Alles wird gut, Freya. Du musst sie nur Bewusstlos schlagen, nicht gleich töten. Das wird schon. Du kannst das. Ich balle meine Hände zur Faust und meine Haut wird bläulich, als ich einen spitzen Eiszapfen in der Hand halte. Nur Bewusstlos schlagen. Ich lüge mich glatt selbst an. Genau in diesem Moment kommen zwei Piraten um die Ecke und ich den Eiszapfen in die Kehle des einen stecke. Ich drehe mich um, ziehe den Eiszapfen heraus und bleibe kurz stehen. Der andere Pirat macht einige Schritte nach hinten, nimmt ein Klappmesser heraus und mustert mich seltsam. Ich komme irgendwie in die Gedanken zurück, als ich noch in diesem Verteidigungskurs war. Wie man sich hinter den Angreifer drehen kann und ihn so fertigmachen kann. Als ich genau das tue und die Bewegung gemeistert habe, ramme ich ihm den Eiszapfen in den Rücken und lasse ihn damit zu Boden sinken. Ich renne den etwas längeren Flur weiter entlang, bis ich wieder an eine Kreuzung komme und den Schildern folge. Als ich auf eine andere Ebene komme und in eine Art Labor gelange, habe ich wieder einige Piraten am Hals. Während dem Kämpfen höre ich plötzlich Steves Stimme in meinem Ohr.
„Freya, Statusmeldung."
In dem Moment renne ich auf einen anderen Piraten zu.
„Freya?"
„Warte kurz.", sage ich beschäftigt, springe auf einen Piraten hoch und stecke ihm einen weiteren Zapfen in den Rücken.
Um die Ecke kommt wieder eine anderer, den ich mit links Bewusstlos schlage. So langsam bekomme ich Gefallen an der Mission, denn ich habe mir das Kämpfen gegen professionelle Piraten anders vorgestellt. Ich bin wirklich stärker, als ich gedacht habe.
„Maschinenraum gesichert.", sage ich, als ich das Schild erblicke und weiß, dass ich da bin.
Ich stoppe die Maschinen, indem ich den roten dicken Knopf drücke und sie so zum Stillstand bringe. Jetzt werden die restlichen Piraten merken, dass irgendetwas nicht stimmt und werden bald hier sein. Aber so langsam muss ich mich an meine Mission konzentrieren, die mir Fury gegeben hat. Ich muss einen Computer finden und das Passwort entschlüsseln. Als ich wieder in einen langen Flur komme, höre ich irgendwelche Geräusche von Männern, die gerade irgendetwas auf Französisch rufen. Zwar haben sie mich noch nicht gesehen, werden aber bald auf die Toten und Verletzen stoßen, die wegen mir da rumliegen. Als ich endlich ein Schild mit der Aufzeichnung ‚Computerraum' erblicke, renne ich sofort in diese Richtung und mache ihn ausfindig.
„Die Geiseln werden jetzt evakuiert. Nelson hat den Treffpunkt verpasst, Cap. Ziele noch nicht ausgeschaltet."
In dem Moment finde ich den Computerraum und muss bei Rumlows Worte die Augen verdrehen. Der Computerraum ist groß, ziemlich groß. Es sind über fünfzig Computer hier nebeneinander zu sehen. Es geben Reihen mit Computer, wie im Helicarrier, als ich die Avengers kennen lernte. Nur hier ist alles dunkler. Vorne ist ein Podest vor diesem ein Hologramm schwebt. Ich gehe auf irgendwelchen Computer, nehme den Stick aus meiner Tasche und stecke ihn in den Schlitz an der Seite.
„Freya, Bartoc ist entkommen. Geh zurück zu Rumlow und beschütze die Geiseln!" Steve schnappt nach Luft. „Freya?"
Ich überlege mir gerade, ob ich Nick Fury, wenn ich ihn das nächste Mal wiedersehe, eine Ohrfeige verpasse oder nicht, denn der Rest der Gruppe hat eine Mission und ich habe meine, von der sie nichts wissen. Nick hatte das alles geplant. Vielleicht sind die Piraten auch aus seinem Grund hier, damit jemand anderes diese Mission ausführen kann. Das wird so ein Ärger mit Steve, wenn er davon erfährt, was ich hier eigentlich tue und auf seine Worte im Funkgerät nicht antworte. Aber ich versuche das beiseite zu lassen und keine Zeit zu verlieren. Ich tippe schnell das Passwort – das ich mir irgendwie gut verhalten habe – ein und es dauert mehrere Sekunden, bis das Ding mal erkennt, was ich will. Plötzlich rechts von mir, bricht eine Tür auf, in der Bartoc hineingeworfen wird und Steve ihn bewusstlos schlägt.
„Du hast ihn doch.", sagte ich grinsend und Steve schaut zu mir.
Hätte ich nichts gesagt, hätte er mich womöglich erst später bemerkt.
Er steht sofort auf und kommt auf mich zu. „Was machst du da?"
Ich versuche zu lügen. „N' Backup von der Festplatte, sollte man immer machen."
„Rumlow hätte Hilfe gebraucht. Was ist hier so wichtig?", fragt er genervt und stellt sich neben mich.
Als ich das Passwort wieder eingeben muss, ladet irgendetwas und ich hoffe, dass er nicht bemerkt was ich hier tue. Immerhin versteht er ja nichts von der heutigen Technik. Steves Blick führt zum Hologramm.
„Du sicherst geheime S.H.I.E.L.D Daten."
Verdammt. Jetzt, da er es weiß, ist es auch egal, ob ich lüge oder nicht.
„Alles was ich kriegen kann."
Er jedoch schaut weiterhin auf das Hologramm und beginnt wütend zu werden. „Unsere Mission ist es Geiseln zu retten."
„Nein, das ist deine Mission." Als der Download fertig ist, ziehe ich den Stick heraus und stecke ihn mir wieder ein. „Und die hast du wunderbar erfüllt.", füge ich hinzu und will an ihm vorbeigehen, als er mich fest am Arm packt.
„Du hast die gesamte Operation gefährdet!", sagt er wütend.
„Das halte ich für ziemlich übertrieben."
Ich bleibe seltsamer Weise gelassen, da er doch nicht so wütend wird, wie ich es mir vorgestellt habe. Und außerdem vergeht alles wie am Schnürchen; die Geiseln sind in Sicherheit, wir haben Bartoc und ich habe meine Mission auch erfüllt. Vielleicht ist Nick Fury nach unserem unangenehmen Gespräch von vorhin stolz auf mich und ich kann mit ihm einen Deal aussprechen, dass ich nicht noch einmal in eine SHIELD-Mission verwickelt werde. Ja, das werde ich tun. Doch plötzlich steht er wieder auf. Bartoc. In einem Zeitfenster von zwei Sekunden schießt er eine Bombe in unsere Richtung, die Steve mit seinem Schild abwendet. Er nimmt mich um meine Hüfte und wir schleudern durch ein Fenster, was zersplittert. Wir fallen auf den Po, währendem hinter uns der gesamte Computerraum explodiert.
„Okay...", sage ich und schnappe nach Luft. „Die geht auf mich."
„Da hast du verdammt Recht.", antwortet Steve genervt, steht sofort auf und geht.
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