Kapitel 8:

Heimdall erklärt mir, wie genau ich Jane finden soll. Der Bifröst schickt mich in ihre Nähe, aber da ich mich da nicht auskenne, wird es etwas kompliziert werden, aber ich schaffe das schon. Für Thor wäre es genauso und außerdem mit seiner Rüstung, dem Hammer und dem roten Gewand ist er ziemlich auffällig.

„Ich werde dich rufen.", sage ich zu Heimdall und warte, bis er mithilfe seines Schwertes den Bifröst öffnet.

„Und ich werde dich sehen."

Als der weiße Strahl kommt und mich herumwirbelt, bin ich auch schon angekommen. Ich bin zwar auf der Erde, doch auf einer ganz anderen Stelle, wo ich es mir vorgestellt habe. Ich habe gedacht, ich wäre wieder in New Mexico, wo ich Jane, Thor, Erik und die unbekannte Frau als letztes gesehen habe, aber diesmal bin ich ganz woanders. Ich stehe mitten in einem kleinen Garten mit einer Bank und einem kleinen Teich. Hinter mir erlegt sich ein großer, dichter und vor allem dunkler Wald, den ich nicht länger beachte. Und vor mir steht ein großes Familienhaus, wo sie bestimmt sein muss, wenn meine Gedanken mich nicht irren. Es sieht etwas eigenartig aus, denn die Nachtbarhäuser stehen sofort nebenan und können mich somit entdecken und auch die Zeichen, die auch dem Rasen eingetragen sind. Diese Zeichen, die immer kommen, wenn ein Strahl vom Bifröst irgendwo auf der Erde landet oder wegfliegt. Die Hintertür für das Haus ist offen, also nähere ich mich der Tür und schaue kurz herein. Ich stehe in einer fremden Küche und ich fühle mich leicht beobachtet. Ich bin gerade in ein fremdes Haus eingetreten, ohne zu wissen, ob Jane vielleicht hier ist oder es überhaupt ihr Haus ist. Plötzlich höre ich Stimmen, die aus dem Keller kommen. Als ich die Küche verlasse und ins Wohnzimmer gehe, erblicke ich einen Fernseher, welcher noch an ist und vor sich hinredet. Ich bin etwas verwirrt, was gerade läuft. Erik Selvig läuft nackig um Sehenswürdigkeiten herum, hält Laborgeräte in der Hand und belästigt Touristen. Ich bin mir schon von Anfang an sicher, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Ich entscheide mich den Stimmen zu folgen, doch mit jedem Schritt, wobei ich die Treppen heruntergehe, wird es stiller. Als ich vor der Tür stehe, kann ich keine Stimmen mehr hören. Ich öffne die Tür, so normal es geht und wischte sofort aus. Ich erblicke Jane und die Frau, die diesmal keine Brille anhat. Das Auswischen war normal, denn sie schießen einen Elektroschocker nach mir. Sie haben mich wohl gehört, als ich die Treppen heruntergehe.

„Wer bist du?", schreit Jane durchs Haus.

Ich zucke zusammen. Ich stehe in einem Labor, voll mit Geräten und alles, was ein Labor eben ausmacht. Ich hebe meine Hände nach oben, um zu zeigen, dass ich ihnen nichts tun will.

„I-ich bin Freya, eine Freundin von Thor.", antworte ich ihr und starre auf den Elektroschocker, der wieder am Aufladen war.

Es wundert mich etwas, dass sie mich nicht kennt. Vor allem, nachdem ich zum Avenger wurde und ihnen in New York geholfen habe.

„Wie heißt du noch?"

„Freya, einfach nur Freya."

Die Frau legt den Elektroschocker auf den Tisch und kommt auf mich zu. Sie schüttelt mir die Hand und Jane sieht sie vorwurfsvoll an.

„Gut, also mein Name ist Darcy, Darcy Lewis."

„W-w-warte mal. Du kennst Thor?", unterbricht Jane uns und ich nicke.

„Ich half ihm bei der Rettung von New York."

„Ahh!", ruft Darcy hervor. „Du bist diese Frau, die ich im Fernseher gesehen habe. Ich wusste, du kommst mir bekannt vor."

Ich lächele wieder, doch wende mich zu Jane, da sie mein eigentliches Ziel ist. „Thor fragt nach dir. Ich solle dich holen kommen.

„Wohin bringst du mich?", fragt Jane wieder dazwischen und es sieht so aus, als würde sie mir nicht trauen. Ich würde mir auch nicht trauen.

„Nach Asgard."

Sie starrt kurz zu mir, dann wieder zu Darcy und dann wieder zu mir. „Gut. Dann los.", sagt Jane plötzlich, reist mich am Arm und zieht mich förmlich die Treppen hoch.

„Naja, alles Gute noch.", ruft Darcy vom Keller hinter her.

Sie lässt mich los, als wir oben angekommen sind und ich gehe an ihr vorbei in den Garten, wobei sie verwundert auf die Stelle starrt, von der ich gekommen bin. Wir stellen uns in den Kreis.

„Halt dich an mir fest."

Jane greift schnell meine Hand und scheint ziemlich aufgeregt zu sein, als würde sie zu einem Meeting gehen.

„Heimdall...", ich starre nach oben, als uns ein Strahl trifft und uns nach Asgard befördert.

Als wir angekommen sind, grinst Jane über alle Ohren und ist völlig aus dem Häuschen.

„Das sollten wir wiederholen." Dann erblickt sie Heimdall. „Hi."

„Willkommen in Asgard.", begrüßt dieser sie.

„Danke, Freya.", höre ich Thors Stimme, die gerade einige Meter vor mir kommt.

Jane geht auf ihn zu und ich habe einen Kuss erwartet, aber stattdessen erwartet Thor eine Ohrfeige. Ich zucke zusammen und Heimdall muss sich ein Lachen verkneifen.

„'Tschuldigung, ich hatte nur... Ich wollte nur sehen, ob du echt bist. Ist schon' sehr merkwürdiger Tag."

„Ja, ich bin echt.", stottert er. Dann bekam er eine weitere Ohrfeige.

„Wo warst du?!"

„Ich weiß, ich weiß, du bist wütend. Der Bifröst war zerstört. Die Neun Welten versanken im Chaos, Kriege tobten, Plünderer, Brandschatzen. Ich musste den Morden ein Ende bereiten."

Sie ist kurz still und war geschlagen. „Für 'ne Ausrede ist das nicht mal übel... Aber ich habe dich im Fernseher gesehen! Du warst in New York!"

Ich seufzt und Heimdall muss schwer grinsen. Ich gehe an den beiden vorbei, bis es etwas intim wird. Aber ich weiß, dass sie sich vermisst haben, nach einem Jahr. Ich würde dasselbe fühlen.

***

Nachdem ich im Palast bin, esse ich gemeinsam mit Jane, Thor und Volstagg, was mich nicht wundert, dass er das Meiste isst. Jane und Thor sind über beide Ohren glücklich und diesmal bekomme auch Jane Kleidung von Frigga, die ihr wirklich gutsteht. Thor zeigt ihr den ganzen Palast und erklärt ihr alle Dinge, die Jane ziemlich interessiert. Ich sehe in Jane mich wieder. Mein altes ich, als ich zum ersten Mal nach Asgard kam und so ahnungslos wie noch nie war. Dennoch will ich dem Pärchen nicht zu nahetreten und gehe ihnen aus dem Weg. Im Flur habe eine dumme Idee. Die dümmste Idee, die es je geben könnte. Es ist vielleicht die dümmste, die ich je in meinem Leben hatte und haben werde.

Wie wäre es, wenn ich Loki vielleicht einen kleinen Besuch abstatten würde?

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