Die Geräte, die Darcy und Ian über den Rasen des Colleges verteilt haben, sind bereit und ich sehe Jane mit irgendwelchen Geräten, die wie alte Konsolen aussehen. Als sie an einem kleinen Hebel an der Seite dreht, verschwinden die Dunkelelfen, die zu nahe an den Geräten sind. Erik hat mir vor all dem noch ein altes Handy gegeben, das ich sofort benutzen soll, wenn irgendetwas ist. Als es nach wenigen Sekunden klingelt, gehe ich sofort dran.
„Ja?"
„Freya, begib dich schnell nach unten. Die Konvergenz erreicht in sechs Minuten ihren Höhepunkt. Wir müssen Malekith noch sieben Minuten beschäftigen. Halte dich bitte von dem Gerät dort fern, ja?", erklärt Erik mir schnell und deutlich.
„Alles klar."
Ich halte das Telefonat noch an, stecke das Handy in meine Hosentasche und springe vom Balkon nach unten zu den Dunkelelfen, die mich sofort entdecken. Ich weiß, dass Thor und Malekith am Ende des Colleges gerade miteinander kämpfen und ich hoffe, er schafft das alleine, denn wie ich sehe, muss ich es mit über ein ganzes Dutzend Dunkelelfen aufnehmen, um auch sie zu beschäftigen.
„Leute, ich locke sie zum Gerät und auf mein Zeichen beamst du sie weg, klar?", schreie ich, nachdem ich das Telefon aus meiner Tasche nehme und sofort wieder einstecke.
„Verstanden.", antwortet Jane.
Meine Haut wird blau, als ich einen dicken, scharfen Eiszapfen in meiner Hand bilde und ihn gegen die Dunkelelfen richten. Einer von ihnen greift mich sofort an und aus diesem einem wurden es sofort zehn, die auf mich zu rennen. Einigen schlitze ich ihnen die Kehle durch, anderen breche ich das Genick und passe ihnen Schnittwunden am ganzen Körper. Ich renne neben das Gerät her und muss aufpassen, dass ich nicht selbst in die Falle gerate.
„Jetzt!", schreie ich und wedele wie verrückt mit den Händen zu Jane herum, die mich von oben herab erblicken kann.
Und dann sind die restlichen Dunkelelfen verschwunden, ohne jenen Schlag, sodass ich diese Kraft schon mal gespart habe. Als ich Thor und Malekith entdecke, sind sie plötzlich verschwunden. Es muss die Konvergenz sein, die gerade verrücktspielt, denn in weniger als vier Minuten wird diese losgehen. Ich habe niemals gedacht, dass es so etwas, wie die Konvergenz gibt, denn eigentlich ist es wieder eine Sache von Legenden, die vor tausenden von Jahren wirklich waren und von den Menschen in das Reich der Mythen verbannt wurde. Nun wissen sie schon wieder, dass es sich dabei um die reale Welt handelt. Plötzlich fliegen zwei Jets über mir vorbei und sehen ganz nach S.H.I.E.L.D. aus. Ich weiß nicht, wie dessen Befehle lauten, doch meine Antwort macht sich bemerkbar, als sie auf das Flugschiff von Malekith schießen, das jedoch unzerstörbar scheint. Doch als sie ein zweites Mal über das College fliegen und ich ihnen dabei zusehe, verschwinden sie einfach in der Luft. Die Konvergenz macht sich jetzt bemerkbar.
„Freya!", schreit Erik und rennt zu mir.
Hinter ihm sind mehrere duzend Dunkelelfen, die ich natürlich für ihn erledigen soll. Dann erscheint Thor mehrere Meter hinter dem College wieder mit Malekith und diesmal mit dem Ungeheuer aus Jotunheim, das mich vor knapp einem Jahr dort verfolgt hat. Dass sie in Jotunheim gelandet sind, wundert mich nicht. Die Welten stehen ja praktisch in einer Reihe. Es könnte jede Welt sein, in denen die Jets gelandet sind.
„Hier nimm das.", sage ich zu Erik und drücke ihm einen Eiszapfen in die Hand, damit er bewaffnet ist.
„Der ist scheiß kalt, ich fass das doch nicht an!", sagt er aufgebracht und sieht, wie nahe ein Dunkelelfen kommen. „O-okay, vielleicht doch."
Jane kann noch gerade entfliehen, doch hinter ihr sind auch viele Dunkelelfen. Manchmal weiß man nicht, wen man beschützen muss, denn sie alle sind doch so schutzlos.
„Auf den Kopf, Kehle oder Herzstelle stechen und wenn sie schießen, ducken. Verstanden?"
Als einer Erik angreift, duckt er sich und schreit laut auf, aber er sticht ihm direkt ins Herz und lässt den kalten Eiszapfen fallen, da seine Hand ihm offensichtlich vor Kälte schmerzt.
„Heilige Maria Mutter Gottes.", flüstert er unter Schock und bleibt liegen, währendem ich den Rest erledige.
Als ich gerade den letzten erledige und dieser zu Boden fällt, schaut Erik auf seine Uhr und fängt an langsam zu zittern.
„Noch eine Minute!"
Weit hinter uns steht Malekith, welcher sich bereits auf die Konvergenz vorbereitet. Er breitet seine Arme zu dem Himmel aus, wobei dunkler Staub entsteht und man nichts entdecken kann, wenn man dort drin gefangen ist. Dann lässt er den Äther frei. Über uns haben sich die Portale der Neun Welten gebildet und in wenigen Sekunden hat die Konvergenz ihren Höhepunkt erreicht, denn die Portale sind bald zusammen und so kann Malekith den Äther durch die alle durch schicken und damit alles zerstören. Ich renne mit Erik in Sicherheit hinter das College. Jane kommt hinter uns her und schnappt schwer nach Luft.
„Wir sind zu spät.", brummt sie.
Der Äther formt sich rund um Malekiths Schiff durch eines der Portale und vernichtet somit den ersten Planeten: Asgard. Als wir Thor erblicken, bin ich zumindest froh, dass es ihm gut geht.
„Die Konvergenz hat ihren Höhepunkt erreicht.", sagt Erik.
„Können diese Dinger ihn aufhalten?", fragt Thor und deutet auf die Geräte von Ian und Darcy.
„Nicht von hier aus.", antwortet Erik ihm.
„Wir können nicht nah genug rankommen."
„Ich schon.", murmelt Thor, reißt Erik die Geräte aus der Hand und geht mit ihnen mitten durch das Gemetzel von Staub und des Äthers, wobei man nichts erkennen kann.
Als Thor den Elf entdeckt, schreit er ihn an. „Die Dunkelheit kehrt zurück, Asgardianer. Bist du hier, um das Ende deines Universums zu bezeugen?"
„Ich bin hier, um dich in die Knie zu zwingen."
Er schießt ein Gerät auf Malekith, welches er gelassen auffängt. Jetzt zieht Jane an dem Hebel und Malekith verliert seinen Arm, mit dem er das Gerät erfasst hatte.
„Gut.", murmele ich vor mich hin.
„Wie kannst du das wissen?", fragt Jane.
„Ich kann sehen, was da vorne vor sich geht, ohne dass ich dort bin."
Erik starrt mich mit großen Augen an. „Das ist ja... cool."
„Weiter!", sage ich stürmisch zu Jane, denn Malekith hat das zweite Gerät in der anderen Hand, das Thor auf ihn schießt.
Jetzt hat er überhaupt keine Arme mehr, was etwas erschreckend ist und vor allem erschreckend aussieht.
„Du glaubst, du kannst das aufhalten? Du kannst den Äther nicht zerstören! Er ist viel zu mächtig!", schreit Malekith Thor.
Es sieht so aus, als würden seine Arme nachgewachsen, dabei ist es nur die Kraft des Äthers. Er verspürt seltsamerweise keinen Schmerz ohne Arme.
„Aber dich kann ich zerstören.", brummt Thor und rennt auf Malekith zu.
Mit einem Schlag seines Hammers, schleudert Malekith auf sein Flugschiff zu und der Staub verschwindet in Sekunden.
„Jetzt!", schreie ich.
Auf Kommando dreht Jane wieder an dem Hebel und somit wird Malekith irgendwo anders hingebracht. Als wir auf den Rasen laufen, erblicken wir, dass Thor durch eine Druckwelle mehrere Meter nach hinten geschleudert wurde und regungslos auf dem Boden liegt. Es war der Druck seines Hammers und die Stärke des Äthers, die es zu dem brachte. Das College selbst sieht nicht mehr wie ein College aus, sondern eher wie eine neue Ruine aus einem beendeten Krieg. Plötzlich hören wir ein lautes Grollen. Das knapp hundert Meter lange Flugschiff von Malekith hält keinen Stand mehr und kippt um. Genau auf uns zu.
„Thor!"
„Jane, nicht!", schreit Erik sie an, aber sie rennt schon zu ihm. „Wir müssen hier verschwinden. Und zwar sofort!"
Aus irgendeinem Grund habe ich nicht so viel Angst, wie in New York. Ist es, weil wir es mit einer ganzen Armee zu tun hatten, oder war es, weil Loki dort war? Es kann so viele Gründe haben, wieso die Angst nicht die Macht in mir übernimmt. Ich glaube es ist der Gedanke, dass wir Malekith für eine Weile besiegt haben. Und damit kann ich leben. Malekiths Schiff kippt weiter auf unsere Seite und wird auch mehrere Häuser, Straßen, Menschen und natürlich auch das College niederwalzen. Jane zieht verzweifelt an Thor, doch sie ist zu schwach und er einfach zu schwer. Dann gibt sie es auf, als sie bemerkt, dass es nichts bringt und legt ihren Kopf auf Thor, wobei sie ihre Augen fest zusammenkneift. Es ist schon längst zu spät, um wegzulaufen, denn das Schiff würde mich sowieso treffen. Genauso wie sie drehe ich mich um, knie mich zu Boden, halte meine Ohren zu und kneife meine Augen so fest wie möglich zu, sodass es fast schmerzt.
Mein Leben wird hier und jetzt enden. Aber ich werde nicht für Nichts sterben. Ich werde nicht in die Hölle geschickt werden. Ich hoffe doch, dass Gott mich in das Land der Guten schickt und dass ich ein ewiges Leben bei ihm haben werde, wie es in der Bibel steht und wir alle es gelehrt haben. Mein Leben, was noch keine achtzehn Jahre erreicht hat, geht in dieser Sekunde zuende und es gibt kein entkommen. Ich lasse alle Neun Welten im Stich. Ich lasse alle Seelen, die ich geliebt habe und alle meine Freunde aus Asgard im Stich. Ich hoffe nur, dass später über mich erzählt wird und dass ich nie vergessen werde.
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