Kapitel 10:

Let us always meet each other with smile, for the smile is the beginning of love."
- Mother Teresa -

Verdammt! Seine Stimme ist plötzlich sanfter nach dem Gespräch mit Frigga, was mich etwas beunruhige. Ich atme kurz ein und wieder aus, hoffe, dass mein Zittern nachlässt und gehe mit voller Mut hinter der Mauer hervor und nähere mich seiner Zelle. Er hat immer noch den Rücken zu mir gedreht und lässt es dabei.

„Loki...", murmele ich. Meine Kehle ist wie zugeschnürt und ich bekomme kaum Luft.

„Was willst du hier? Willst du sehen, wie ich verrotte? Wie ich hier sitze und nichts tue, außer Trübsal blasen?" Er dreht sich schnell um und starre scharf in meine Augen. „Ich frage mich, was du da oben wohltun wirst?"

„Seit wann interessiert es dich, was ich tue?", frage ich ihn.

„Es interessiert mich nicht im Geringsten. Normalerweise wärst du jetzt tot."

„Genauso wie du, wenn ich und Frigga nicht wäre."

Er hält inne und hat diesen Hundeblick, den ich kaum ertragen kann. „Wieso?"

„Wieso nicht? Ich meine, wir sind die einzigen, die noch Hoffnung, auf diesen Loki haben, den ich kennengelernt habe, als ich nach Asgard kam."

Lokis Blick gibt mir das Gefühl, dass ich wieder zu dem alten Loki spreche, doch leider ist es nicht so. Nur dass seine Haare gewachsen sind und dass sein Gesicht etwas dünner wurde. Und er ist außerdem bleicher im Gesicht geworden. Etwas erschreckend, wenn ich ihn mir so ansehe, aber ich soll aufhören, ihn zu mustern, denn so langsam bemerkt er es.

„Was soll das, Freya? Du wurdest Teil dieser Gruppe, um mich zu töten. Wieso bist du eigentlich hier? Um mich auszulachen?"

Ich grinse etwas und gehe auf der anderen Seite der Zelle. Er hält den Blick nicht von mir abgewendet und wartet auf meine Antwort.

„Dieses Szenario hatten wir mal. Du hockst in der Zelle und ich stehe hier und muss mir das ansehen. Immer wieder endest du in einer Niederlage. Ich frage dich, was das soll, Loki."

Er kommt dem Kraftfeld näher, das er diesmal nicht berühren kann und grinst leicht.

„Freya, dieser Loki, der vor einem Jahr noch vor dir stand, gibt es nicht mehr. Er ist gestorben! Tod! Genauso wie das, was dir am meisten liebt."

„Ja, du hast jemanden umgebracht, den ich geliebt habe, aber Rache an dir ausüben, möchte ich nicht, da es keinen Sinn hat. Rache allgemein gibt keinen Sinn, Loki! Das solltest du wissen, nachdem was du auf der Erde angerichtet hast! Wieso willst du nur über etwas herrschen, über das es nichts zu herrschen gibt. Du kannst nicht mal über dich selbst herrschen!"

Lokis Stirn runzelt sich kurz. „Wen habe ich umgebracht?"

Er versucht das Thema zu wechseln, um an meine Schwachstelle zu kommen. Und die kennt er leider zu gut.

„Ein Familienmitglied.", antworte ich schlicht und gehe wieder zurück zur anderen Seite der Zelle.

„Wer sagt, dass ich Rache ausübe? An Thor?" Er lacht. „Ich bitte dich, Freya."

Ich fange mit jeder Sekunde an, wütender zu werden und würde ihm so gerne eine Ohrfeige verpassen, wäre das Kraftfeld nicht zwischen uns

„Ich frage mich nur, wieso die Erde? Gerade das, was mir am meisten liegt und..."

„Freya...", unterbricht er mich. „Immer wieder diese Frage. >Wieso<."

Er geht etwas zurück, setzt sich auf einen Sessel und wirft einen kleinen Kelch, der eine Faust groß ist immer wieder hoch und wieder zurück in seine Hand, als wäre er von mir gelangweilt und über das, was wir reden.

„Ja... Wieso hast du dich verändert? Wieso ist das alles dazu gekommen? Wieso mussten so viele Menschen wegen dir sterben? Wieso...?"

Ich halte inne und starre zu den anderen Zellen, wobei diese Kreaturen nicht wie Menschen aussehen, sondern wie Aliens oder Krieger aus einer anderen Welt. Und das sind sie auch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese je zu Augen bekomme.

„Ich möchte nicht mit dir streiten, Freya. Das wäre das letzte, was ich will, aber eine Verzeihung habe ich nicht nötig. Ich wollte mir nur das nehmen, was mir zustand."

„Du wolltest das nehmen, wo du dachtest, dass es dir zustände."

Loki schmiss den Kelch gegen das Kraftfeld, das auf flimmert und knurrt mich wütend an.

„Du weißt gar nichts, Freya!"

„Dann sind wir beide ja gleich."

Er sitzt jetzt wieder auf dem Sessel hin, reibt seine Hände, als würde er einen neuen Plan schmieren und schaut zu Boden. Ich habe mir vorgenommen nichts mehr zu sagen, dass ich mache alles nur noch schlimmer, wie es scheint. Doch dann geschieht etwas, was ich nicht erwartet habe. Er hebt seinen Kopf hoch und lächelt mich an. Und ich lächelte ihm zurück.

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