Kapitel 2:

Für zwei Sekunden ist es ganz still und ich sitze da vor zwei feindlichen Soldaten, schaue mir beide genau an und höre bloß das weitere Ticken der Granate, die jede Sekunde zu explodieren droht. Dann greifen mich beide ruckartig an, wobei ich einen mit meiner Pistole in die Brust schieße und den anderen so umdrehe, dass er ein Schutzschild für mich ist. In dem Moment explodiert die Granate und ich schleudere nach hinten durch die hintere Panzertür heraus zu Boden. Der Soldat ist womöglich tot oder schwer verletzt.

„Sam... er fährt in einem Panzerwagen Richtung Norden.", sagt Steve.

Ich huste und wälze mich kurz auf dem Gras, bis ich mich zwinge aufzustehen und ein Auto stehle, währenddem Natascha wieder ihr Motorrad nimmt und Sam mit seinem Anzug dahin kommt.

„Ich erfasse vier. Sie teilen sich auf dem Marktplatz auf.", sagt Sam, währenddem ich wie verrückt durch die Gegend fahre und jeden anschreie, der glaubt, dass er mir den Weg abschneiden kann.

„Die zwei links gehören mir!", ruft Natascha.

Wanda ist ebenfalls auf dem Weg zum Marktplatz. Die letzten zwanzig Meter laufe ich, denn das geht noch viel schneller, als mit dem Auto, denn es bildet sich ein riesen Stau vor mir. Ich sehe, wie Natascha in die linke Richtung rennt und zwei der feindlichen Soldaten verfolgt.

Auf dem Marktplatz angekommen, schubse ich die Menschen zur Seite und alle schauen beängstigend zu mir. Einige nehmen ihr Telefon heraus und filmen mich, andere schreien meinen Namen. Es verwirrt mich einfach nicht mehr, dass mich alle kennen.

„Sie haben ihr Zeug liegen lassen.", murmele ich, als ich Uniformen und Gasmasken verteilt auf dem Boden liegen sehe.

„Jetzt wird's ein Hütchen Spiel. Einer hat den Kampfstoff.", meint Steve, der wenige Meter vor mir auf einem Dach steht. „Freya, kannst du mithilfe deiner Kräfte sehen, wer's hat?"

„Klar, einen Moment."

Ich gehe mit meinen Gedanken in die Vergangenheit zurück, versuche mich bloß auf die biologische Waffe zu konzentrieren. Anfangs hatte sie Crossbones, dann hatte er sie einen Soldaten gegeben, der sie beim Marktplatz in seine Tasche gesteckt hatte, bevor er seine Uniform und Gasmaske ausgezogen und dann vor Natascha floh.

„Natascha, einer von den beiden hat die Waffe!"

„Gut, ich bin an ihnen dran!"

In dem Moment erblicke ich Crossbones, der urplötzlich hinter Captain America steht.

„STEVE! HINTER DIR!"

Doch es ist zu spät und Crossbones schleudert ihn mehrere Meter über einige Dächer hinweg zu Boden. Ich verstecke mich hinter einem Gemüsestand und sehe, wie Crossbones vom Dach springt und schnell auf Steve zumarschiert.

„Da bist du ja, du mieser Scheißkerl!", schreit er und schleudert Steve wieder mit seinem Anzug weg, der eine Art Sprungfeder in seiner Hand eingebaut hat.

Ich bin mir sicher, dass sein Anzug noch mehr Tricks auf Lager hat, als bloß Stoßdämpfe und eine dicke Schale. Sicherlich hat er noch einige Messer oder sonst irgendwelche gefährlichen Sachen bei sich.

„Darauf hab' ich gewartet!", schreit er und schleudert ihn ein letztes Mal zu Boden, bis Steve dann endlich aufsteht und sich ihm stellt.

„Kampfstoff gesichert. Danke, Sam.", höre ich Natascha im Funk.

„Dank nicht mir."

„Diesem Ding sage ich nicht danke."

„Sein Name ist Redwing."

„Mach ich trotzdem nicht."

„Er ist süß. Sei lieb zu ihm."

Die Menschen aus Lagos stehen eng aneinander, halten ihren Abstand und sehen sich das Ganze mit an. Es entfacht zu einem Faustkampf zwischen Captain America und Crossbones, welcher nun damit droht Steves Gesicht auch zu verschönern, wobei ein spitzes Messer an beiden Händen des Anzuges herausragt und Steve knapp verfehlt, als dieser ausweicht und Crossbones in die Mauer sticht. Ich wusste es ja, dass er irgendwo Messer versteckt hat. Steve reißt ihm während dem Faustkampf eine Hälfte des Anzuges vom ganzen Arm ab, sodass Crossbones immer noch die andere Seite hat, aber somit viel schwächer ist. Mittlerweile komme ich Steve zur Hilfe und greife Crossbones von hinten an und schleudere ihn auf die andere Seite, wo er liegen bleibt und vor Schmerzen aufstöhnt. Steve nickt mir dankend zu und wir beide rennen gemeinsam auf Crossbones zu, der mittlerweile seine Maske heruntergenommen hat; sein ganzes Gesicht ist nur so von hässlichen Brandnarben umgeben und seine Ohren sind kaum noch zu erkennen, denn er hat fast keine mehr. Ebenfalls ist seine Nase halb weg.

Rumlow schnappt ermüdend nach Luft und lacht dann laut auf, als Steve ihn ruckartig am Kragen packt.

„Ich sehe alles in allem noch ziemlich gut aus."

„Wer ist dein Käufer?", fragt Steve wütend.

„Er hat dich erkannt...", murmelt Rumlow, dessen Augen gerötet sind. „Dein Kumpel... dein Freund Bucky."

Steve zieht ihn noch zorniger an sich heran und knirscht mit den Zähnen. „Was sagst du?"

„Er hat sich wieder an dich erinnert. Ich war dabei. Ist ganz weinerlich geworden... bis sie sein Hirn wieder in den Mixer gesteckt haben. Er wollte, dass ich dir was ausrichte. Er hat gesagt: bitte sag Rogers... wenn es Zeit wird zu gehen, sollte man auch gehen. Und ihr..." Er schaut zu mir herüber. „... ihr werdet mit mir kommen."

Ich blicke auf Rumlows rechte Hand, die einen Knopf hält, welcher mit Kabeln verbunden ist. Steve fällt es innerhalb einer Sekunde auf, doch es ist zu spät, um wegzulaufen. Eine Explosion macht sich um Rumlow breit und hält inne. In dem Moment erblicke ich Wanda, die mithilfe ihrer Kräfte eine gigantische Explosion in letzter Sekunde verhindert und Rumlow in den Qualen der Explosion lässt. Wäre sie später gekommen, hätte die Explosion nicht nur Steve und mich mitgerissen, sondern auch viele unschuldige Bürger auf dem Marktplatz um uns herum.

Wandas Kraft wird jetzt mehr benötigt, als je zuvor; sie schreit laut auf und lässt Rumlow mit der Explosion in die Höhe steigen, wo er plötzlich explodiert und drei Etagen eines Gebäudes mit explodieren. Das Feuer breitet sich in den Räumen und Fluren des Gebäudes aus und unschuldige Menschen sind auf der Stelle tot. Todsicher.

„Oh man...", flüstere ich erschrocken und fasse mich kurz an der Stirn.

„Sam...", murmelt Steve fassungslos. „Wir... wir brauchen Feuerwehr und Rettungskräfte auf der Südseite des Gebäudes. Freya, wir müssen da rauf!"

Steve und ich rennen zum Eingang des Gebäudes und helfen den verletzten Menschen heraus.

Wanda folgt uns nicht. Stattdessen fällt sie auf die Knie und hält ihre Hand vor den Mund. 

Und sie beginnt zu weinen.

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