Kapitel 15:

Wir fahren in ein unterirdisches Lager der Task Force in Berlin, das mich etwas an die riesen Lagerhallen unter dem S.H.I.E.L.D-Gebäude in Washington erinnert: überall Soldaten mit Waffen, wo das Auge nur reicht, Türen, zu denen nur die Wichtigsten Zugang haben und dann ist da noch das merkwürdige Gefühl von Angst in der Luft.

Als wir aussteigen, sehe ich, wie sie den gläsernen Käfig mit Bucky aus dem Truck transportieren. Bucky hält seinen Gesichtsausdruck gefühllos, denn er weiß, dass er innerhalb dieses Käfigs machtlos ist. Er fühlt sich sicherlich wie ein Tier und ich glaube, dass sie ihm auch das Gefühl geben wollen. Obwohl er keins ist. Er war niemals eins.

Als ich Steve und Sam folge, erblicke ich drei Soldaten zusammen mit Sharon Carter und einem kleinerem, ende vierzig Jahre alten Mann, der einen hellgrauen Anzug trägt. So sehen die Art von Menschen aus, die ich am meisten von der Regierung hasse. Na toll.

„Was passiert jetzt mit ihm?", fragt Steve den Mann, ohne jenen Respekt der Begrüßung.

„Was auch für Sie gelten sollte: psychologische Bewertung und Auslieferung."

„Everett Ross, stellvertretender Task Force Commander.", stellt Sharon ihn vor, weil niemand anderes es tut.

„Was ist mit einem Anwalt?", macht sich Steve über ihn lustig.

„Anwalt. Lustig." Ross schlägt zurück: „Ihre Ausrüstung wird eingeschlossen, klar? Natürlich bekommen Sie einen Beleg."

Wir sehen Arbeiter der Task Force mit Kistenweise der Ausrüstung (Größtenteils von Steve und Sam) an uns vorbei gehen. Wir können nichts tun, als nur zuzusehen. Die nehmen sogar Sams Fluganzug und Steves Schild. Einfach alles.

„Wenn ich einen von euch dabei erwische, wie er damit rumfliegt, gibt's mächtig Ärger.", droht Sam, als er den Männern hinterher sieht.

Wir folgen Ross und Sharon in einen Aufzug, wobei ich einen letzten Blick zu Bucky nehme, welcher diesmal zu uns sieht und immer noch diesen Gesichtsausdruck draufhat, wie ich ihn schon mal bei ihm im Helicarrier vor einem Jahr in D.C gesehen hatte. Es ist diesmal dieser Gesichtsausdruck von Reue und Scham, der ihn wie ein kleiner Junge aussehen lässt. Er tut mir unendlich leid.

In einem langen gläsernen Flur angekommen, der über einen großen Fluss gebaut wurde, damit man von Gebäude zu Gebäude kommt, erblicken wir Natasha, die auf uns zukommt.

„Sie wandern nicht in eine Zelle. Wir geben Ihnen ein Büro. Tun Sie mir den Gefallen, und bleiben Sie drin, ja?", sagt Ross stur.

„Ich habe nicht vor irgendwo hin zu gehen.", murmelt T'Challa.

„Ganz nebenbei, sie sieht ‚du machst es nur noch schlimmer' am Ende aus.", flüstert Natasha Steve zu.

„Er lebt noch."

Für Steve bedeutet das, dass das Ende erst schlimm wird, wenn man Bucky getötet hätte. Sogar ich verspüre nicht so eine tiefe Freundschaft zwischen mir und Laila und wir kennen uns auch seit wir Kinder waren. Aber wir sind in anderen Verhältnissen aufgewachsen und niemand von uns hat je (indirekt) für Terroristen gearbeitet. Wir folgen Ross in ein Büro, das wie im Hauptquartier in New York durch Glaswände mit anderen Büros voneinander getrennt ist.

„Rumänien war nicht vertragskonform. Colonel Rhodes überwacht die Aufräumarbeiten.", redet Tony in einem Telefonat. „Konsequenzen? Und ob das Konsequenzen hat... Klar können Sie mich zitieren, ich hab's ja grad gesagt. Sonst noch was?" Tony erblickt uns. „Danke Sir."

Er legt auf und wischt sich den Schweiß von der Stirn, bis er auf uns zukommt.

„Macht nichts kaputt, während wir das in Ordnung bringen.", sagt Natasha zu uns drei und folgt Ross, Sharon und T'Challa.

„Konsequenzen?", fragt Steve Tony.

„Secretary Ross will euch anklagen lassen. Ich musste was sagen." Tony folgt Natasha.

„Meinen Schild bekomme ich nicht zurück, oder?"

Natasha dreht sich zu uns um. „Streng genommen ist das Staatseigentum. Die Flügel auch."

„Eiskalt.", murmelt Sam.

„Wärmer, als im Knast. Oder Freyas Zapfen.", ruft Tony uns hinterher.

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