Kapitel 14:

Berlin, Deutschland

Wieso macht die Regierung, oder in diesem Fall die Task Force, es so aufwendig uns von Land zu Land zu bringen? Wir wurden die ganze Zeit über überwacht und unsere Waffen haben sie uns auch abgenommen. Ich denke aber, dass der Grund, wieso sie mich besser als Steve und Sam bewacht haben, ist, weil meine einzige wahre Waffe in mir drin ist und sie diese nicht so leicht abnehmen können. Die Kälte.

Bucky haben sie komplett isoliert. Er war im Flugzeug und nun auch im Truck in diesem gläsernen Käfig eingesperrt, wo er auf einem festgenagelten Stahlstuhl sitzt und die Arme und Beine festgebunden hat. Die Menschen in Berlin fragen sich sicherlich, wieso so ein großer Aufwand gemacht wird. Immerhin fahren jeweils vier Polizisten im Motorrad, vier Streifenwagen, zwei Jeeps der Task Force und der am schwersten bewachte Truck hintereinander her. Und das auch noch mit Blaulicht am helligsten Tag, sodass es auch noch der Letzte mitbekommt. Sie sperren anderen Fahrern den Weg ab, damit ja niemand von uns anhält, denn das hat ja höchste Priorität.

Wir sitzen in einem der Jeeps gemeinsam mit T'Challa, der sein Ziel erreicht hat: er will Rache für das, was man seinem Vater und den Menschen in Wien angetan hat. Ich sitze hinten in der Mitte zwischen Sam und Steve, wobei wir die ganze Fahrt über vom Flughafen bis jetzt still sind, bis Sam vor Neugier fast platzt.

„Du stehst also auf Katzen?"

„Sam.", knurrt Steve sofort.

„Was denn? Der Typ taucht im Katzenkostüm auf. Da will man doch mehr wissen, oder?"

T'Challa guckt nicht nach hinten, sondern hält seinen Blick ernst nach vorne gerichtet. Er muss so voller Zorn sein, dass er es kaum erwarten kann Bucky vor sich zu sehen und ihn mal richtig eine reinzuhauen. Er hat seinen Vater verloren; irgendwie ist es nachzuvollziehen. Ich kann kaum noch mit dieser Ahnung leben, dass er über Bucky bloß das Falsche sieht. So wie es jeder momentan auf dieser verdammten Welt tut. Jeder außer Steve, Sam und mir. Sie sehen Bucky als einen Attentäter, der Hydra gedient hat und womöglich immer noch dient. Er hat vielleicht viele Attentate begonnen, aber bloß durch die Hand von anderen Attentätern und Mördern. Für mich ist das etwas gänzlich anderes, wenn man mich fragt. Ich sehe in Bucky ein weiteres Opfer, das Hydra in die Hände gefallen ist. Er hatte keine Chance zu entkommen, auch vor siebzig Jahren nicht, als er seinen Arm verlor. Die Menschen beschuldigen jemanden so schnell heut zu Tage, dass man kaum Zeit hat auszusprechen. Würde ich jetzt meinen Mund öffnen und T'Challa und aller Welt sagen, dass es Bucky nicht gewesen war, würde man mich gleich mit in einen dieser Käfige stecken, nur, weil ich gegen die Meinung der Regierung bin. Ich habe mich schon längst gegen das Abkommen entschieden, aber so Unrecht gebe ich ihnen trotzdem nicht. Aber was Bucky angeht, ist für mich einfach inakzeptabel und ich werde versuchen ihn mit all meiner Kraft heil da raus zu bringen.

Dennoch macht mich T'Challa neugierig. Nicht nur er, sondern vielmehr sein Anzug, den ich durchschaue.

„Dein Anzug... ist er aus Vibranium?", frage ich nach einigen Sekunden in der Hoffnung, dass ich diese Frage nicht bereuen werde.

T'Challa guckt kurz zur Seite zu Steve und mir, bis er wieder nach vorne schaut.

„Der Black Panther ist der Beschützer von Wakanda seit vielen Generationen. Eine Maske weitergereicht von Krieger zu Krieger. Und jetzt, da euer Freund meinen Vater ermordet hat, trage ich auch das Gewand des Königs. Ich frage euch also, als Krieger und als König: wie lange glaubt ihr könnt ihr euren Freund vor mir beschützen?"

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