Nach Dunkel kommt Hell

Martin holte mich von zu Hause ab und wir gingen gemeinsam zur Schule, es war das erste mal in meinem Leben, dass ich mit einem Freund... Meinem Freund gemeinsam irgendwohin ging und wenn es nur zur Schule war, es machte mich wirklich sehr glücklich.

Es war für mich das schönste Gefühl was es jemals gab...
Dieses Gefühl, einen Freund zu haben...
Der mich so akzeptiert wie ich bin...

Selbst die gemeinen Sprüche der anderen Kinder störten mich nicht mehr.
Wenn ich mit Martin zusammen war, vergaß ich sogar, dass ich nicht normal war.

Meistens redeten wir nur über alles mögliche, oder ich spielte ihm an meinem Lieblingsplatz auf meiner Panflöte vor.

Wir wurden die bestesten Freunde auf der Welt, nichts könnte uns jemals trennen...

Es wurde wieder Sommer und wir waren jetzt schon ein ganzes Jahr befreundet und gehen durch dick und dünn, oder wie er sagen würde, durch groß und klein...
Ich war fast eineinhalb Köpfe kleiner als er gewesen.
Er war der einzige der mich klein nennen durfte ohne das ich sauer wurde.

Die Sommerferien haben begonnen und wir sind wieder an meinem Lieblingsplatz.
Wir spielen ein wenig Fußball und haben Spaß.
Nach einer Weile fragte er mich, ob es mir nicht gut geht, da ich Rot war wie eine Tomate.
Ich sah ihn an und sagte ihm,dass es mir gut ginge, denn ich hatte nichts bemerkt.
Wir spielten ein wenig weiter und ich verlor aus heiterem Himmel das Bewusstsein und fiel um.

Ich weiß nicht was passiert war, ich hatte doch nichts gemerkt, es ging mir doch gut.

Als ich im Krankenhaus aufwachte, saß TomTom an meinem Bett, das tat er immer.
Doch ich sah meinen besten Freund nirgends, warum war er nicht da?
Ich fragte meinen Bruder ob er es wusste.

Tom: "Ja, der musste nach Hause, es ist ja auch schon spät, aber er saß die letzten zwei Tage an deinem Bett und hat auf dich aufgepasst. Du hast echt einen guten Freund."

Ich habe zwei Tage geschlafen?
Als ich meinen Bruder fragte was mit mir passiert war sagte er mir, dass mein doofes Herz nicht richtig geschlagen hat und ich deswegen umgekippt bin.

Martin hatte bestimmt Angst, wenn er mich besuchen kommt, muss ich mich unbedingt bei ihm entschuldigen.

Dazu sollte ich am nächsten Tag die Gelegenheit bekommen, er kam nach der Schule direkt zu mir ins Krankenhaus.

Martin: "Hi Zwerg, wie geht's wie steht's?"
Ich: "Hhheyhho Rrrriese, mmmir geht es wwwieder eeetwas bbbesser und jetzt wwwo du dda bbist sogggar rrrichtig ggut, tttut mir übbbrigens llleid das du ddas mmmit erllleben mmusstest... Ich hhoffe ddu haast jjjetzt kkkkein aangst vvor mmir und mmmeinem ddddoofen Herz..."

Martin: "Mach dir mal keinen Kopf, dass schreckt mich doch nicht ab, aber du hättest es mir ruhig sagen können, dann hätte ich nicht so einen Schreck bekommen und hätte dir schneller helfen können... Aber es ist ja nochmal alles gut gegangen und wir passen das nächste Mal einfach besser auf."

Diese Reaktion hätte ich jetzt nicht erwartet.
TomTom kam kurz darauf auch ins Zimmer.
Und erklärte Martin nach einer Weile, was mit mir los ist und warum ich mich nicht aufregen oder anstrengen darf, wie er mir helfen kann und so weiter.

Martin hat ganz genau zugehört und viele Fragen gestellt, die Tom alle beantwortet hatte, nachdem die beiden endlich fertig waren, hoffte ich darauf, dass wir ein wenig an die frische Luft gehen könnten...
Doch der blöde Doktor hat mir einen fiesen Strich durch die Rechnung gemacht, ich darf nicht raus, weil mein doofes Herz sich erst erholen muss.

Das ist immer so...
Erst muss es sich erholen, dann darf ich wochenlang nicht draußen spielen und darf nicht in die Schule, weil
ich hier liegen bleiben muss, dass ist voll öde und dann die ganzen Untersuchungen, die Spritzen und das Blut abnehmen... Ich hasse das alles so sehr...

Aber Martin sagt immer, nach Dunkel kommt Hell...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top