Kapitel 49: Vereint
Garmadons Sicht:
Der Krieg nahm kein Ende. Die Anacondrai gaben nicht auf und schienen immer stärker zu werden. Aber vielleicht bilde ich mir das nur ein. Jeder Muskel in meinem Körper schmerzte höllisch. Mein Kopf dröhnte und der Gestank von Blut hing in der Luft.
Eine weitere Schlange lag tot auf dem Schlachtfeld. Ich keuchte schwer und meine Beine zitterten. Vor meinem Augen drehte und verzerrte sich alles. Das passierte mir nun bestimmt schon zum achten Mal. Oder doch zum elften Mal?
Eine leichte Berührung machte sich auf meiner Schulter merkbar. Als ich mich umwandte, sah ich Wu, der seine Hand auf meiner Schulter platziert hatte und mich mit besorgtem Gesicht ansah. "Alles klar, Bruder?",fragte er, obwohl er ziemlich genau wusste, dass ich kurz davor bin abzukratzen.
"Wir schaffen das",ermutigte Wu mich. Ich versuchte fest daran zu glauben, doch je schwächer ich wurde, desto weniger war die Hoffnung auf einen Sieg.
Mein Bruder wandte sich den Anacondrai wieder zu und ich bannte mir einem Weg zwischen den vielen Toten, die schlaff im Schnee lagen und ein Meer aus Blut bildeten.
Mit konzentriertem Blick hielt ich nach dem nächsten Gegner Ausschau. Aber was ich dann hinter einem fast kahlen Baum entdeckte, ließ mein Blut zu Eis gefrieren und mein Herz schneller schlagen.
Es war Clouse.
"Clouse!!",schrie ich so laut ich konnte und rannte auf ihn zu, dabei ignorierte ich die Schmerzen, die ich in jeder Faser meines Körpers spürte.
Der Jüngere reagierte nicht auf meine Rufe, bewegungslos hockte er, gegen den Baum angelehnt, am Boden, den Kopf tief gesenkt, sodass ich sein Gesicht nicht erkannte.
Als ich vor Clouse stand, kniete ich mich zu ihm hinab. Sein Anzug war zerfetzt, frische Blutwunden zeichneten sich an seinen Armen und Beinen. Mein Herz wurde bei seinem Anblick schwer. Mit zitternden Händen hob ich seinen Kopf, seine Augen waren geschlossen und sein Gesicht war mit tiefen Schnitten bedeckt.
Verzweifelt schüttelte ich ihn. "Clouse, bitte, wach auf!",flehte ich und war den Tränen nahe. Keine Reaktion. Ein Knoten bildete sich in meinem Hals. Panik und Wut vermischten sich. 'Wer das auch immer getan hat, wird bitter dafür bezahlen!',schwur ich mir.
Trotzdem gab ich nicht auf und redete immer wieder auf Clouse ein, in Hoffnung, dass er sich regte.
Doch dies tat er nicht und langsam wurde mir bewusst, was das bedeutete.
Fest umklammerte ich den kleinen Körper und betete, dass das alles nur ein schrecklicher Traum war und Clouse sicher in meinen Armen lag.
Chen hätte uns nie betrogen und ich würde immer noch in seinem Dojo wohnen. Ohne Sorgen, zusammen mit Clouse. Für immer.
Plötzlich vernahm ich ein schwaches Zucken aus Clouses Arm. Ruckartig schoss ich in die Realität zurück und starrte ihn ungläubig an.
Blinzelnd öffnete er seine Augen, die einst wie zwei Monde geleuchtet hatten, doch nun trüb in die Ferne blickten. "Clouse",flüsterte ich in brüchiger Stimme.
Für einen Moment schien er nicht zu wissen, wer sich vor ihm aufhielt, doch dann krächzte er schwach: "Garma...don? Bist...du das wirklich?"
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