Kapitel 14

PoV Manu

Ich wusste schon jetzt, dass ich in der Aufnahme nichts auf die Reihe bekommen würde, da mir die Augen immer wieder zu fielen und der Bildschirm viel zu grell wirkte. Wir fingen an, Mario Party zu spielen und ich musste mich bemühen, meinen Kopf nicht einfach auf die Tastatur fallen zu lassen.

Das Weinen hatte mich ausgelaugt und ich wollte am liebsten einfach nur noch schlafen, um Energie zu tanken. Energie, um mit all dem, was sich da um mich herum an Sorgen auftürmte fertig zu werden, Energie, um Palle zu sagen was Sache war. Ich benötigte Kraft, um aushalten zu können, was seine Reaktion war, brauchte Mut, um auch eine Absage akzeptieren zu können.

Doch das alles hatte ich nicht. Ich war völlig fertig.

Ein plötzliches, heftiges Rütteln an meiner Schulter weckte mich. Verschlafen hob ich meinen Kopf, der Tonnen zu wiegen schien, und blickte in das besorgte Gesicht von Micha, der sagte: „Du bist mitten in der Aufnahme auf der Tastatur eingeschlafen! Leg dich hin."

Ich nickte, stand auf und wollte zu meinem Bett gehen, doch mir wurde urplötzlich schwindelig, ich stolperte über meine eigenen Füße und taumelte gegen den Kleineren, der mich zum Glück noch rechtzeitig auffing.

Mit brummendem Schädel und verschwommener Sicht realisierte ich zum Glück noch rechtzeitig das unangenehme Ziehen in meinem Magen. Mit erschrocken aufgerissenen Augen flüsterte ich: „Micha, mir ist schlecht..." Erschrocken setzte Micha mich auf mein Bett, drehte sich um, griff nach meinem Mülleimer und drückte ihn mir in die Hand. Würgend beugte ich mich darüber und mein ganzes Mittagessen kam hoch.

Mit zitternden Fingern griff ich schließlich nach der Wasserflasche, die neben meinem Bett stand, trank ein paar Schlucke und ließ mich dann auf mein Bett fallen. Mir wurde gerade alles zu viel, ich wollte nur noch schlafen.

Micha nahm mir den Mülleimer aus der Hand, verzog dabei keine Mine, griff nach der Bettdecke und breitete sie über mich aus und verließ dann leise das Zimmer. Während ich schon im Halbschlaf dämmerte, betrat Dado noch einmal leise mein Zimmer und stellte einen leeren Plastikkübel neben mein Bett, dann schlich er wieder auf den Gang und zog die Türe geräuschlos hinter sich zu.

Es dauerte keine zehn Sekunden, bis ich eingeschlafen war.


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