Vier

Weiterhin vorsichtig fuhr ich durch den Nebel und war heilfroh, als sich der Nebel lichtete und immer mehr von der Autobahn freigab. Ich habe es tatsächlich geschafft durch den gefährlichen Nebel zu gelangen. Erleichtert atmete ich aus und lockerte den Griff um das Lenkrad.

Um gleich in den nächsten Moment unwirklich auf die Straße vor mir zu blicken. Der lichte Nebel gab mir nicht nur Sicht auf die Straße, sondern auf eine Silhouette mitten auf der Straße. Vom weiten sah ich ihre weiße Kleidung im Mondlicht schimmern. Sie hatte langes, kinnlanges, schwarzes Haar, welches sanft im Wind wehte. Sofort musste ich an Jayuro denken. Danke Jisung. Sicherlich war das nur ein Bergsteigerin, die über die Straße laufen wollte und ich hab sie einfach in dem Moment gesehen. Nichts weiteres. Keine Geisterfrau. Ich fuhr näher, drosselte mein Tempo, um mich zu vergewissern, dass ich den Bergsteiger nicht anfuhr, doch anstatt weiterzugehen und die andere Straßenseite zu überqueren, blieb die Gestalt einfach mittig auf der Straße stehen. Um sie herum war immer noch etwas Nebel, der sich wie eine Wolke um sie legte und lies sie nahezu geisterhaft wirken. Langsam sah ich auch, dass sie eine Sonnenbrille trug.

Jayuro.

Wie als würde die Geisterfrau mich begrüßen, schaltete sich mein Radio an und lies eine melancholische Musik laufen, die mir durch Mark und Bein ging, weil sie so traurig war. Ich sollte Gas geben und schnell wegfahren. Wahrscheinlich spielte mein Verstand mir einen Streich und er war zu sehr in Jisungs Geschichte drinnen, doch ich war wie erstarrt. Gerade so schaffte ich es mein Auto übe die Straße zu manövrieren, während ich mich Jayuro näherte. Dann hielt ich inne.

Warte.

Das war keine Frau da vorne. In der weißen Kleidung steckte ein Mann. Erleichtert seufzte ich auf. Für einen Moment dachte ich wirklich, dass mich die Geisterfrau heimsuchte, doch es war ein einfacher Mann, der auf der Straße stand. Wieso stand er allerdings mitten auf der Straße? Mir kam ein schrecklicher Gedanke. Wenn er sich so präsentierbar auf der Straße hinstellte, dann musste er mit seinem Leben abgeschlossen haben. Er wollte hier seinen Tod finden. Vielleicht hatte sich der Mann extra die Straße ausgesucht, weil sie so gefährlich war und es hier öfters zu Unfällen kam. Oder es war ein kranker Mann, der zu viele Artikel über Jayuro durchgelesen hatte und wollte die Energie hier am eigenen Leib spüren. Menschen begaben sich für die dümmsten Sachen in Gefahr. Was es auch war, ich musste mit ihm sprechen, damit er die Straße freimachte. Er brachte sich mit seinem Leichtsinn selber in Gefahr oder andere. Was wenn es jemand anderes war, der die Straße hier rüberbretterte und am besten noch mit Alkohol im Blut? Der Kerl könnte sich Jayuro anschließen. Dann würden zwei Geister ihr Unwesen treiben.

Ich bremste und brachte mein Auto zum Stoppen. Nachdem ich ausgestiegen war, schloss ich die Autotür hinter mir zu. „Hey, können Sie bitte von der Straße runtergehen?" Der Mann schaute mich einfach nur durch seine Sonnenbrille an und machte nichts. Er regte sich nicht mal, als würde ich eher mit einer Statue reden als mit einem Menschen. Ein ganz lustiger Kerl war das. Ich rollte mit den Augen und näherte mich ihm. „Ich habe mit Ihnen gesprochen. Bitte gehen sie von der Straße runter. Ich muss durchfahren und ich will Sie nicht-"

Meine Stimme brach sofort an, als ich seine 'Sonnenbrille' sah, sobald ich ihm gegenüber stand. Der Mann trug keine Sonnenbrille. Er besaß nicht mal Augen, sondern schwarze Augenhöhlen, die dunkler als die Tiefsee waren. Sofort breitete sich Angst von meinem Herzen ab und floss kalt durch mein ganzen Körper. Ich dachte Jayuro wäre eine Frau.

Aber Jayuro war ein Mann.

Wie vom Blitz getroffen rannte ich zurück zu meinem Auto und stieg ein. Schnell wie weg von hier, bevor mich Jayuro noch holte und mich töten wird. Zitternd schnallte ich mich an und startete den Wagen. Panisch sah ich zu, wie der Geistermann immer noch an Ort und Stelle blieb. Wenn er nicht weg ging, dann musste ich eben auf die falsche Spur und einfach nur ganz schnell wegfahren, was ich machte. Das melancholische Lied stoppte, und wechselte sich mit einem Satz, der mich schwer atmen lies.

„Bitte hilf mir." 

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