Eins
Changbins POV
Frustriert verließ ich das Büro meines Chefs. Ich habe mich schon gefragt, wieso er mich in sein Büro quittiert hatte. Gerade ein paar Wochen arbeitete ich erst im Golden Tiger Spielcasino und in der Zeit hatte ich für mich sehr vorbildlich benommen. Ich hab alle besoffene Kerle rausgeschmissen, die die Kundschaft beim Spielen störten, halte mich an meine Pausenzeiten und vergesse mich nie auszutragen, wenn ich Feierabend mache. Ich war richtig nervös gewesen. Dabei war meine Nervosität recht fehl am Platz gewesen, denn alles was mein Chef von mir wollte, war ein Schichttausch mit meinem Kollegen Seungjun, der einen Unfall hatte und zwei Wochen nicht arbeiten konnte. An sich kein Problem, ich bin niemand, der sich lautstark beschwerte weil er nicht seine Schicht arbeiten konnte, nur passte es mir ganz und gar nicht in mein Zeitplan.
Während ich immer die Frühschicht besetzte, übernahm Seungjun die Spätschicht, mit der er überhaupt kein Problem hatte. In der kurzen Zeit in der ich den anderen Securityman kennen lernen durfte, habe ich herausgefunden, dass er eher eine Nachteule war und nichts gegen die Spätschicht dagegen hatte. Außerdem wohnte er nicht weit vom Golden Tiger entfernt, was sein Anfahrtsweg nicht gerade lang machte. Im Gegensatz zu meinen. Ich wohnte in der Nachbarstadt Paju die durch ein gefährlichen Straße mit der Stadt Goyang, in der das Golden Tiger liegt, verbunden ist. Die Straße ist so gefährlich, weil sie sehr nebelig ist und man die Hand vor den Augen nicht sehen kann. Viele Menschen verloren dadurch ihr Leben. Schon bei Tag musste man aufpassen, dass der Nebel seine Sicht nicht nahm, doch nachts ist das ein ganz anderes Level. Da war man dann wirklich aufgeschmissen, wenn Nebel aufkreuzte. Das war der Grund, wieso ich immer die Frühschicht übernahm. Wenn ich nach Hause fuhr, dann war da noch ein paar Streifen Tageslicht, bevor die Straßen um mich komplett in Dunkelheit verfiel.
Während ich zurück an mein Arbeitsplatz, der Haupteingang, aufmachte, versuchte ich mich zu beruhigen. Es waren nur für zwei Wochen und ich werde verdammt gut aufpassen. Ich werde auch mein Tempo drosseln, wenn ich auf der Jayuro, wie die Straße auch genannt wird, fahren werde. Mir egal, ob sich jemand beschwerte, ob ich wie eine alte Oma fuhr. Ich werde für nichts und niemand meine eigenes Leben riskieren. Wobei ich nicht dachte, dass sich jemand nach Mitternacht noch auf die Autostraße traute. Es gab nämlich noch einen Grund, wieso Menschen die Jayuro mieden. Ich würde also freie Bahn haben. Mit nichts als Nebel und Dunkelheit an meiner Seite. Ich musste wohl ziemlich fertig aussehen, denn als ich die Black Jack Tische passierte, rief Chan, einer der Crouper und ein Kumpel von mir, meinen Namen. Bald darauf stand er vor mir. Wie die anderen Crouper sah er sehr ansehnlich aus. Sein muskulöser Körper steckte in einer feinen schwarzen Anzug mit Goldakzente. „Du siehst nicht gerade glücklich aus", meinte er und sah mich ernst an. Dafür mochte ich und konnte Chan gleichzeitig nicht leiden. Er wusste immer, wann es seinen Freunden nicht gut ging. Es war wirklich lieb von ihm, aber manchmal wollte man einfach nur abschalten ohne seine Probleme von der Seele zu reden, wie jetzt gerade. Ich wollte mich einfach nur einstellen heute später nach Hause zu kommen als sonst. Das fiel mir aber schwer, weil ich solche Angst hatte einen Unfall zu bauen.
Da ich Chan aber meine Frustration nicht ausbüßen lassen wollte, seufzte ich nur und lies den Blick auf die vielen Gäste des Casinos schweifen. Heute waren sie alle wild auf Russian Roulette. Ich sah ganz viele an dem Tisch. „Der Chef hat mir die Spätschicht gegeben, weil Seungjun einen Unfall hatte." Chan wusste wie meine andere Freunde hier im Casino, dass ich wahnsinnige Angst vor einem Unfall hatte, und sah mich nur mitfühlend an, während seine behandschuhte Hand auf meine Schulter Platz fand. „Binnie, es wird schon nichts passieren. Ich kenne niemand, der so sicher fährt wie du. Wollen wir eine Pause machen? Minho ist heute in der Küche~" Seine mitfühlender Blick wurde frech. Da war dieses gefährliche Glitzern in den Augen, welches ich so sehr mochte. „Hast du gerade nicht ein paar Kunden zu bedienen?" Ich nickte in Richtung des Black Jacktisch, an den er gearbeitete hatte. „Felix kann übernehmen. Yo Felix!"
Ein zierlicher Mann mit Sommersprossen und blauen Haar hob den Kopf und sah in Chans Richtung. Er war dabei ein Pokerspiel zu leiten und gerade überlegten seine Kunden welche Karten sie am besten legen konnten, um ihre Gegner übers Ohr zu hauen. Für einen Moment konnte Felix seine Gruppe alleine lassen. Niemand war am Tisch betrunken und wenn es alkoholische Getränke gab, dann tranken sie nur bedacht daraus. Keiner von ihnen wollte seinen Geist mit Alkohol einschlafen lassen und so Fehler riskieren. „Was gibt's?", fragte Felix uns. Felix war auch einer unserer Freunde. Bekannt für seine Vorliebe für die Pokervariante Carribean Stud. Er hatte den gleichen Anzug wie Chan an, nur dass Felix viel zarter wie Chan war. „Kannst du meinen Tisch übernehmen? Wir gehen Minho besuchen." Felix wusste, was wir bei Minho machen wollte und nickte. „Klar, aber stell dich darauf ein, dass ich nach dem jetzigen Spiel Pontoon spielen werde. Du weißt, mir liegt nicht viel an Black Jack." Chan tätschelte Felix zierliche Schulter. „Mach was du nicht lassen kannst, Lix."
Natürlich muss die Geisterchangjinstory an Halloween raus :DD Happy Halloween!
-Fén
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