Dreizehn

„Ich lasse dich nicht gehen."

Was war nur in ihn gefahren, dass er so über mich bestimmen wollte? Er konnte lange darauf warten, wenn er meinte, mich wie eine Marionette kontrollieren zu können.

Meinen Kopf hatte ich nach oben zu Jax gerichtet. Ich durchlöcherte ihn mit einem unglaublich fanatischen Blick. Der Druck, den er auf mich ausübte, blieb jedoch unverändert.

„Lass mich los.", forderte ich, „Taylor ist vielleicht hier, aber ich weiß jetzt davon. Wenn wir also aufpassen, passiert schon nichts. Ich lasse auf keinen Fall jemanden in den Tod springen!"
Ich versuchte ihm meinen Standpunkt klarzumachen, aber er wollte mich nicht verstehen. Jedenfalls glaubte ich das, denn noch immer machte er keine Anzeichen, sich von mir weg zu bewegen.

Jetzt versuchte ich ihn weg zu schubsen - ohne Erfolg, boxte mit schmerzhaften Schlägen auf seinen muskulösen Körper ein, die er mit seinen Händen abwehrte. „Meg, nimm es nicht jedes Mal für selbstverständlich, dass gerade du diejenige sein musst, die hilft!", versuchte er mir währenddessen zu verinnerlichen.

Hier drinnen war kaum Platz und er wich kaum von der Stelle.

„Jemand anderes macht doch nichts! Alle sehen zu, aber niemand handelt!", erklärte ich sauer.
Auf einmal fasste er mich an den Armen. Ich schüttelte ihn ab. Ich stieß mich seitlich in seine Richtung ab und zwar so sehr, dass Jax gegen das Regal knallte. Kehrblech und Lappen fielen nach unten und erwischten ihn an der Schulter, aber das olle Plastikteil konnte so einem Agenten natürlich nicht das Geringste anhaben, von dem Stofffetzen ganz zu schweigen.

Ich meine, wieso verhält Jax sich so?

„Mir ist schon klar, dass du immer deinen eigenen Willen durchsetzen willst. Das hast du ja mehrmals gezeigt.", meinte er, murmelte den letzten Satz.
„Und deshalb muss du verstehen, dass das jetzt für deine eigene Sicherheit ist."

Bevor ich groß darüber nachdenken konnte, was er damit meinte, kam ich schon dazu, es am eigenen Leib zu erfahren. Er drehte schleunigst meinen Arm ein und zwang mich somit auf die Knie. Mit einem schnellen Griff nahm er den anderen dazu, kreuzte sie dann auch noch hinter meinem Rücken. Ganz nebenbei bemerkt, tat das deutlich mehr weh, als der Tritt meines Bruders, heute Morgen.

„Spinnst du?! Du hast sie doch nicht mehr Alle!"

Um noch einen drauf zu legen, fesselte er meine Hände, als er fertig war meine Beine. Mein von Taylor noch immer schmerzendes Handgelenk tat nun stärker weh, doch ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.

Wäre gerade ganz gern weggelaufen...
Bruhhhh! So ein Idiot!

Noch immer kniete ich und ganz ehrlich? Diese Position wahr nicht sonderlich gemütlich. Zusätzlich zog er noch einmal alles fest und knallte mich wieder gegen die Wand.

„Au.", sagte ich nach einem kurzen Moment genervt und schaute weg. Ich übte gerade eine ungeheure Lust aus, ihn zu würgen. Nur ein ganz klein wenig. So im Homer Simpson Style vielleicht...

„Du wirst mir am Ende noch danken.", beteuerte er überzeugt und warf sich, ein wenig aus der Puste, direkt mir gegenüber auf den Boden.

Wie stellte er sich das vor, hä? Danke, dass ich mal ausprobieren durfte, wie es so ist, gefesselt zu werden.
Okay - Nicht so cool - Aber vielen herzlichen Dank, trotzdem.

Trotz dieser Gedanken musste ich innerlich über die Tatsache, ihm den Atem geraubt zu haben, grinsen.

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Taylors Perspektive

Ich saß in dem Fenster eines Hochhauses, direkt neben Megs Schule, und beobachtete den Jungen, der sich das Leben nehmen wollte. Ein leichtes Grinsen zierte mein Gesicht. Der Plan würde aufgehen. Ich kannte sie. Wusste alles über sie.

Mein Handy klingelte.

„Was ist? Habt ihr sie?", fragte ich Error, den breitesten und... beinahe Stärksten meiner Crew. Er arbeitete in einigen Clubs als Security, da er von der Größe her einem Schrank glich.

„Deine Kleine ist nicht hier. Die anderen suchen überall, aber so wie's aussieht ist ihr dein kleiner Hinterhalt egal.", brummte er mit seiner tiefen Stimme.

Verdammt noch mal. Ich war mir sicher, dieser Plan würde aufgehen, also würde er das auch. Wenn ich mir etwas vornahm, schaffte ich es auch. Es gab keinen Ausweg: Sie würde in die Falle tappen!

Ich atmete tief durch.

„So etwas ist ihr nicht egal. Sie müsste schon längst da sein.", überlegte ich also. Megan war nicht so jemand, der einfach nur zuschaute oder davonrannte.
Nein, ganz bestimmt nicht. Sie stellte sich dem Gegner, riss ihn zu Boden und ließ ihn spüren, was es hieß, Mitglied meiner Crew zu sein.

Sie macht mich so wahnsinnig. Ich brauche sie.

„Irgendetwas läuft falsch.", meinte ich nachdenklich und ließ mein Bein, den Abgrund nach unten hängend, hin und her pendeln. An den Fensterrahmen gelehnt rang ich um meinen Verstand.

Es darf nicht schiefgehen!

„Na sage ich doch.", entgegnete er genervt, aber das war mir egal.

„Wie lange hält der schwachsinnige Idiot noch durch?", fragte ich ihn und schaute auf meine Armbanduhr. Die Selbe hatte ich ihr einmal geschenkt, doch sie hatte mir das Teil wieder zukommen lassen. Ich war mir sicher, dass sie von all dem wusste. Ich hätte Megan schon viel früher mit einweihen sollen.

Aber, wenn ich sie erst habe, wird sie mir helfen. Sie sind mir alle hoffnungslos verfallen.

„Weiß nicht. Ich denke, die glauben alle mittlerweile, er will nur Aufmerksamkeit", vermutete er und ich bemerkte im Hintergrund mehrere laute Stimmen. Error musste ganz nah bei der Menschenmasse sein. Wenn er das Mädchen also nicht fand, wurde sie irgendwo festgehalten. Ich war mir so sicher, ich hätte wetten können.

„Okay.", murmelte ich und stand von meinem Fensterplatz auf.

„Was schlägst du vor?", wollte mein Kumpel wissen und schien nun direkt in der Mitte der Masse zu stehen.

Es regte mich auf, aber ich durfte nichts riskieren. Freiwillig würde sie noch nicht zu mir kommen, obwohl ich mich noch immer fragte, was sie vor wenigen Tagen in der Halle zu treiben hatte, die mein Vater mir vor Jahren vererbt hatte. Ich hätte diese Chance ergreifen müssen, aber Meg war nicht dumm. Auch, wenn ich es nicht zugeben wollte, sie hatte mich mit Leichtigkeit ausgetrixt, war darauf verschwunden.

„Lasst ihn springen."

Ich war nicht mehr in guter Stimmung und meine Kontaktperson hatte mir versichert, er würde Jemanden besorgen, der nicht zögerte.

Ich lief zur Tür des leeren Raumes und hörte ohrenbetäubende Schreie. Ich drehte meinen Kopf noch einmal zur Seite, um einen letzten Überblick über die Situation zu bekommen.

Ich erhaschte den Blick auf eine reglose Gestalt. Erkannte, wie Blut aus deren Kopf lief, beobachtete, wie die nächsten Autos ihn versehentlich überfuhren.

Wenigstens hat einer seinen Job erledigt.

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Kapitel 13: Check!

Heyyy, ihr 👋🏻
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu krass? Ich wollte eigentlich nur, dass ihr Taylors krankes Wesen besser kennenlernt. Also, das ist Taylor Adams.😅💀Wahnsinnig heiß, aber mindestens genauso geisteskrank.

Schule killt mich zur Zeit soooo hart! Versuche schnell wieder zu updaten. Bitte hinterlasst mir paar Meinungen🍀

~Hailey out🌈

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