Dreiundzwanzig
Als wir nun wieder in dem Kabrio saßen, wusste ich nicht, wohin wir dieses Mal fahren würden. Es musste bestimmt schon so halb 2 sein und ich sehnte mich gerade nach nichts mehr, als nach meinem Bett.
Auf einmal bemerkte ich wieder seinen Blick auf mir, weshalb ich meine Braue in die Höhe schnellen ließ.
„Du hast es ihm ja ganz schön gezeigt.", meinte Taylor und legte den Knöchel seines rechten Fußes auf das linke Bein.
Ich zuckte mit den Schultern.
„Er dachte, ich wär ne Schlampe.", erwiderte ich und wurde schon wieder sauer.
Ja, ich trug ein bauchfreies Top, aber ich war auch gerade auf einer Party gewesen und außerdem war ich nicht die einzige auf dieser Welt, welche solche Sachen besaß.
„Dexter ist ein Arsch, das weiß jeder. Aber er ist einer unserer wichtigsten Kontakte. Deshalb dürfen wir ihn nicht vernachlässigen."
Er schien gerade nachzudenken und starrte in's Leere. Er war in sich gekehrt und ließ nichts an sich ran.
Das waren solche Momente, in denen man ihn in Ruhe lassen sollte. Wenn er nachdachte, plante er schon wieder die halbe Zukunft voraus. Man konnte nie wissen, was er als nächstes machte. Ob es einen Hinterhalt veranstalten würde, oder er überlegte einen seiner Kontakte fallen zu lassen und sie auszuschalten.
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Jax' Perspektive
Ich lag auf der Hantelbank in der alten Lagerhalle und stemmte die Stange von mir weg, zog sie anschließend wieder zu mir.
Sport half mir beim Nachdenken. Wenn ich einen freien Kopf bekommen musste, war das eine der Sachen, die mir am besten helfen konnten. Nur dieses Mal schien es nicht ganz so zu sein.
Ich musste eine Lösung finden, Megan aufzuspüren, ohne ihr Handy zu orten. Ich wusste, sie war bei Adams, aber die Organisation glaubte, dass sie undercover ermittelte. Würde ich sie nun darüber orten, würden sie Fragen stellen und ahnen, dass irgendetwas nicht stimmte.
Wie wär's mit Anrufen?
Die Organisation lässt die Telefonate der Agenten abhören, um sicherzugehen, dass es keine Maulwürfe gibt.
Vielleicht sollte ich ihren Bruder fragen, ob er von etwas wusste, oder ihre beste Freundin? Nein... Wir würden auffliegen. Außerdem dachte ich nicht, dass die beiden einem wildfremden Jungen anvertrauen würden, wo sie sich befand, wenn sie es wüssten.
Ich ließ die Stange in der Halterung einrasten und setzte mich auf. Ich griff nach meinem Handy und sah mir eines der Videos an, die von Adams, mit Hilfe einer Überwachungskamera, gefilmt wurden. Das Geschehen spielte sich in einer Tabledancebar ab.
Taylor saß an einem runden Tisch mit zwei weiteren Jungen.
Ihre Namen waren Max Evans (18) und Error Stone (24), welche in jedem von Adams' Spielen ihre Finger zu haben schienen.
Auf dem Tisch rutschte eine Stripperin mit weinrot gefärbten Haaren die Poldancestange hoch und runter. Gleich danach rekelte sie sich auf dem Tisch herum, bis Taylor ihr einen 500 Euroschein in den BH steckte und mit ihr aus der Bildfläche verschwand.
Dreckskerl. Aber warte nur, ich krieg dich noch.
Ich konnte mir schon denken, was er mit ihr zusammen machte.
Ähm... Schach spielen.........
Das Rätzel war jedoch, wo er sie ließ, denn er kam ohne die Frau wieder zurück. Dieser Fall wurde letzten Freitag bei der Polizei gemeldet und an uns weitergeleitet, um darin zu ermitteln. Es gab mehrere Aufnahmen, wie diese. Nicht immer waren Evans und Stone dabei und die insgesamt 52 vermissten Frauen wurden nicht jedes Mal mit ihm zusammen gefilmt.
Ich war mir sicher, dass Taylor sie irgendwo verschwinden ließ. Er war komplett geisteskrank. So viele Frauen in einem Fall und sie alle waren nicht aufzufinden.
Und jetzt ist Megan allein mit diesem Mistkerl und wer weiß, was er ihr gerade antut.
Verdammt, ich musste aufhören daran zu denken. Megan konnte sich sehr gut wehren und dieser Mistkerl brauchte sie doch für irgendetwas. Er konnte ihr also nichts antun.
Jedenfalls für's Erste...
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Meg's Perspektive
„Taylor, bitte lass mich endlich nach Hause.", bat ich ihn und stützte meine Ellenbogen auf die Schenkel. Wir fuhren bestimmt schon wieder eine halbe Stunde herum, weil Taylor wollte, dass ich dieses verdammte Formular unterzeichnete. Ich zögerte es jedoch heraus, so gut ich konnte, in der Hoffnung irgendeinen Weg vorbei zu finden. Ich war vollkommen fertig.
„Willst du nicht erst noch unterschreiben?", fragte er und füllte noch die letzten Punkte auf dem Formular, welches uns von Dexter ausgehändigt wurde, aus.
„Ehrlich? Nein.", sagte ich.
„Aber ich muss ja, simmt's?", fragte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
„Meg, es gibt ein Preisgeld von 100.000 Euro. Wir können ohne dich nicht antreten und du kennst mich doch.", sagte er vorsichtig und es machte den Anschein, als würde er mich dazu bitten, aber er hatte Recht. Ich kannte ihn und der bat nicht, er nahm sich, was er wollte.
Er reichte mir ein großes Buch als Unterlage, einen Kugelschreiber und das Formular.
„Was ist, wenn ich es nicht mache?", wollte ich wissen und lehnte mich entspannt zurück.
„Hörst du das, Taylor? Unsere süße Megan denkt, sie hätte die Wahl.", meldete sich nun Max von vorn und spähte kurz zu ihm. Dabei war er mir bis vor Kurzem noch relativ sympathisch gewesen. Ach, was rede ich da? Er war der beste Freund von meinem Ex. Da konnte nichts besseres herauskommen.
Taylor schüttelte grinsend den Kopf.
„Meg, denk doch nur an das viele Geld.", meinte er, doch er sah, dass mich das kalt ließ.
Deshalb schnallte er sich ab, kam zu mir herübergerutscht und legte mir den Arm um die Schultern
„Babe, denk doch mal an die Zeit, die wir zusammen verbringen werden.", sagte er leise und schaute zwischen meinen Lippen und den Augen hin und her.
Ich machte mich sogleich daran, diese Stimmung zu zerstören.
„Das Einzige, woran ich gerade denken kann, ist mein Bett.", murmelte ich und hielt mir die Hand vor den Mund, weil ich gähnen musste.
Stimmungscrash: Check!
„Dann stell dir das mal vor: Du und ich - Zusammen in deinem Bett.", hauchte er mir in's Ohr, worauf ich seufzen musste.
„Taylor, ich teile mein Bett mit niemanden, also mach dir nicht die Mühe.", verdeutlichte ich ihm. Ich nahm seinen Arm von meiner Schulter und kramte mein Handy hervor, um in den Chat mit meinem Bruder zu gehen.
Megan, wo bist du schon wieder?Und sag mir jetzt nicht, du bist bei Cat! Die weiß selbst nicht, wo du steckst.
Bist du etwa schon wieder bei diesem Liam?
Sag mir nichts, du bist wieder bei diesem Typ.
Oder ist da etwa noch einer von diesen Typen, dir von mir verprügelt werden wollen?
Meg, bitte melde dich jetzt... Mum macht sich schon Sorgen.
Ich hoffe für dich, dass du eine gute Ausrede hast!
Genervt verdrehte ich die Augen. Erst war Taylor die Unerträglichkeit in Person und jetzt wollte mein Bruder mir eine Standpauke halten. Ich wollte gerade meine Antwort eintippen, aber da sah ich nur noch meine Oberschenkel.
„Taylor, das ist nicht lustig, gib es mir wieder!", fuhr ich ihn ernst an. Er hatte mir einfach das Handy weggenommen und scrollte nun in meinem Chat mit Noah herum.
Ich schnallte mich ab und machte mich daran, es mir selbst wieder zu holen.
Was ein Dickkopf!
„Nein, nein. Lass mal.", grinste Taylor und streckte seinen Arm aus, damit ich nicht an mein Smartphone kommen konnte.
Jetzt stand ich auf, um es wieder zu holen, aber was ich nicht bedacht hatte, war das Dach und die scharfe Kurve, in die wir nun fuhren.
„Fuck!", fluchte ich vor mich hin, als ich mich hart stieß, das Gleichgewicht verlor und direkt auf Taylors Schoß landete. Überrascht, passte er nicht auf und so gelang es mir, ihm mein geliebtes Handy wieder weg zu schnappen.
Scheiße, tut das weh.
Ich rieb mir den Schädel und spürte einen warmen Atem an meinem Ohr. Hinzu kam eine Hand, die meine Wange strich.
„Meg, du hättest dir nicht extra den Kopf stoßen müssen, um..."
„Bilde dir ja nichts ein.", brummte ich ihn an und hielt seine Hand von mir fern. Darauf setzte ich mich schleunigst wieder auf meinen Platz und schnallte mich an.
Was glaubt er, wer er ist?
Idiot!
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Taylors' Perspektive
Ich hatte noch immer ein leichtes Lächeln aufgesetzt.
„Ist ja interessant.", sagte ich schließlich, worauf Meg mich fragend mit einem genervten Blick ansah.
„Weiß Noah eigentlich, dass wir uns mal sehr nah standen?", wollte ich dann wissen und zog die Augenbrauen nach oben. Der Chat von ihnen bestand fast ausschließlich aus Eifersucht.
Megan sagte nichts. Das konnte nur heißen, dass ich in's Schwarze getroffen hatte. Damals hatte sie mal erwähnt, dass er in Sachen Jungs schnell ausrasten konnte. Deshalb war ich sie früher immer hinter seinem Rücken besuchen gewesen.
„Okay.", meinte Ich also, als ich ihr Schweigen scheinbar gedeutet hatte.
„Was wäre, wenn er auf einmal erfahren würde, dass wir zusammen sind und ich dich hin und wieder mal flachlege."
Megan starrte mich entgeistert an, doch ich sah nur wartend nach vorn. Die Story stimmte nicht.
Leider.
Aber, ich wusste, dass es sie umbringen würde.
„Wir haben nie...", versuchte sie mir klar zu machen.
Man sah sie heiß aus. Ich hatte mich vorhin nur schwer bremsen können, als Dexter sie mit seinem Blick beinahe aufgefressen hatte.
Wenn man mal ne Knarre braucht.
Oder, als sie mir vor wenigen Minuten auf den Schoß gefallen war. Ich hätte sie am liebsten geküsst.
„Das weiß er doch nicht.", grinste ich.
Sie ist sexy, aber Liebe ist ein viel zu großes Wort.
Meg schüttelte ungläubig den Kopf. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Sie war ratlos und saß in der Falle. Für sie wäre es der Untergang, wenn ihr beschützerischer Bruder, erfahren würde, dass wir zusammen rumgemacht hatten.
Ich musste mir ein Lachen verkneifen, weil ich mich mal wieder selbst übertroffen hatte.
„Unterschreib, und es bleibt meine erfundene Story.", forderte ich sie auf und deutete mit dem Finger auf das Feld, in das sie unterzeichnen musste, um ihre Teilnahme zu bestätigen.
Sie warf mir einen Todesblick zu, aber das war mir egal. Ich wusste, dass ich wieder einmal gewonnen hatte und das erfüllte mich.
„Ich hasse dich.", sagte sie und starrte das Blatt Papier nieder.
Danach nahm Megan den Stift in die Hand und führte ihn in sachter Bewegung darüber.
Und da stand sie nun. Klar und deutlich.
Ich hatte sie.
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Kapitel 23: Check ✅
Leute, ich hab's fertig 😂 Also, das Kapitel 😜
War heute den 1. Tag als Sekretärin in der Firma meines Opas tätig. Akten, Akten und Akten über Akten 🤒
Aber es lief eigentlich ganz gut.
Wünscht mir und meinen Freunden Glück für unser Musikprojekt 🎧🎤
Wir müssen Werbung machen. Ich singe, ne Freundin tanzt im Video, eine andere filmt und schneidet das Ganze und eine weitere Freundin entwirft einen Werbetext😄🎈
Wenn's was Neues gibt, sag ich euch Bescheid😂
Bis zum nächsten Mal🙌🏻
~Hailey🌈
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