Achtzehn
Jax' Perspektive
Luna war perfekt. Sie war hellblond, schlank und groß. Sie war das, was man sich unter einem Model vorstellte und küsste wie eine Göttin.
Ich hätte gern noch weiter mit ihr getanzt, aber die Arbeit rief. Megan hätte schon längst hier sein müssen, aber wie es aussah, schien sie die Mission nicht ansatzweise ernst zu nehmen. Ich wurde allmählich sauer.
Wo ist sie, wenn ich sie mal brauche?
Ich wandte mich von der Blondine ab, um noch einmal nachzusehen, wo sich das Mädchen befinden könnte, aber sie ließ mich nicht und wollte mich wieder küssen. Sie legte ihre Hände um meinen Hals und zog mich wieder zu sich.
„Luna, ich muss dich jetzt leider hier stehen lassen.", sagte ich ernst.
„Was? Aber wir haben doch gerade so viel Spaß zusammen", fragte sie und quiekte. Tja, das war wohl der Haken an ihr. Sie war nicht die intelligenteste Person und ließ sich ziemlich schnell volllaufen, aber dafür... Naja...
„Ich - ", ich überlegte, „Entschuldige mich mal kurz.", sagte ich und schaffte es nun, von ihr weg zu laufen. Die Lebensmüden in der Ecke, welche sich noch immer Alkohol bis zum Hirntod einflößten, waren schon ziemlich hart drauf. Einer von ihnen hatte sich vorhin in eine Vase übergeben, danach jedoch gemeint, weiter machen zu wollen. Gerade übergab er sich schon wieder.
Aber gut. Jeder muss selbst wissen, wo seine Grenzen sind.
Durch den Trubel hindurch, lief ich nach ganz hinten zu einer Schiebetür aus Glas, welche zu einer Terrasse führte und diese wiederum einen Weg zum Garten offenbarte. Auch hier war alles voll und die Musik war genau wie drinnen so laut, dass man kaum denken konnte.
Neben dem Swimmingpool stand ein großer Tisch mit Blick auf das Becken, um den drei Sofas herumstanden. Da saßen nur die Beliebten und die verhielten sich ihrem Alkoholintus entsprechend schräg. Das eine dunkelblonde, beinahe braunhaarige Mädchen da drüben, saß beispielsweise auf dem Schoß dieses Schnösels mit der beigen Lederjacke. Sie lachten und tranken mit gekreuzten Armen.
Moment mal...
Ist das nicht...
„Meg?!", rief ich ihr zu und drängelte mich durch die Leute hindurch, bis ich bei den Beliebten ankam. Ohne auf ihre Reaktion zu warten griff ich nach ihrem Arm und zog sie somit von diesem Mistkerl herunter. Dieser schien allerdings nicht sonderlich davon begeistert zu sein.
Er nutzt ihren 'Zustand' einfach aus... Wie erbärmlich.
„Oh, hi Jax.", sagte Meg schwankend und lächelte ihr süßes Lächeln.
„Was machst du denn hier?", wollte sie wissen und schien schon ganz wackelig auf den Beinen zu sein.
„Hast du getrunken?", fragte ich ungläubig, worauf sie aber nur wieder anfing zu lachen. Ich sah, wie der Typ von eben zu uns kam und wollte erst einmal weiter weg mit ihr, doch sie konnte sich kaum halten.
„Hey, was machst du da?", fragte sie lachend, als ich sie hoch nahm und auf meinen Armen trug. Sie war komplett besoffen.
„Dir den Arsch retten.", brummte ich vor mich hin und bahnte mir den Weg durch die Menge. Ich wollte wenigstens um das Haus herum, in die Einfahrt gelangen. Verdammt, wieso hatte sie die Mission nicht ernst nehmen und den Alkohol heute mal auslassen können?
„Hey, du! Komm sofort zurück!", rief der Idiot von eben und war schon ziemlich dicht hinter uns.
„Hi, Liam."
Meg war wirklich nicht mehr sie selbst. Sie rief diesem Liam, wenn sie ihn meinte, zu und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Der Typ selbst, schien allerdings auch schon ziemlich voll zu sein, was ich an seinem Gang bemerkte.
Verdammt, ich hoffe Taylors Auftritt kommt erst sehr viel später, sonst können wir es gleich vergessen.
Ich drehte mich nicht zu ihm, lief die Ecke herum. Darauf kamen wir im Vorgarten an, in dem der rote Porsche des Gastgebers stand. Ich zwängte mich an den vielen Leuten vorbei, was nebenbei betrachtet gar nicht so einfach war.
„Hey, du! Ich sagte, du sollst stehen bleiben!", schrie dieser Liam, aber ich lief einfach weiter. Wieso sollte ich mir von so einer Witzfigur etwas sagen lassen? Aber dann versperrte mir ein anderer den Weg, ließ mich nicht vorbei.
„Alter, lass die Kleine runter, sonst...", wollte mir der Rothaarige mit einer Bierdose in der Hand drohen, jedoch ließ ich ihn nicht einmal aussprechen.
„Sonst was?", fragte ich unabsichtlich provokant und scannte ihn von oben bis unten abwertend ab. Schnell drehte ich mich zur anderen Seite und lief weiter, aber noch so ein widerlicher Kerl, der an seiner Hose den Reißverschluss offen hatte, baute sich vor mir auf.
Hat wohl gerade eine flachgelegt.
„Sonst kriegst du es mit uns Dreien zu tun.", meinte er, doch wegen seines offenen Pferdestalls konnte ich ihn unmöglich ernst nehmen.
„Nathan, Eric.", begrüßte dieser Liam, der nun hinter mir stand und wohl mehr, als nur ein wenig angetrunken war, sein Gefolge. Genervt drehte ich mich wieder zu ium. Er zog einen Mundwinkel schief nach oben, fuhr sich siegessicher durch das braune Haar. Innerlich schmiss ich mich weg.
Was glauben diese Spinner, wer die sind? Ich könnte sie alle mit wenig Aufwand aus dem Weg räumen.
„Echt jetzt? Ihr wollt mich zu Dritt fertig machen?", lachte ich, worauf mich der Typ nur dämlich anglotzte. Es wurde auf einmal etwas leiser und die Leute wichen ein Stück zurück, um Platz für eine mögliche Schlägerei zu schaffen.
Das wird gar nicht nötig sein.
„Habt ihr mal sie gefragt, zu wem sie will??", fragte ich, als ginge es um ein Scheidungskind und wir wären die Eltern. Ich setzte Meg wieder auf den Füßen ab, worauf sie schon wieder dabei war in sich einzusacken. Die Jungs sahen mich ungläubig an, schauten dann jedoch wartend zu Megan. Ich hätte nicht geglaubt, dass sie wirklich auf ihre Antwort warten würden, aber so betrunken, wie sie waren, hätten sie in diesem Moment wohl beinahe alles befolgt, was ich sagte.
„Ich will nach Hause."
Auf einmal war sie wie ausgetauscht, hielt sich die Hand vor den Mund, als sie gerade gähnen musste und lief nun allein zum Ausgang des Grundstücks. Ich lief ihr schnell nach, bevor die drei Typen sich wieder erinnerten, dass ich eigentlich ihr 'Feind' war, wenn man es denn so nennen konnte.
„Lass mich in Ruhe.", stöhnte sie, als wir die Straße entlang liefen und ich sie aufhielt. Was war nur mit ihr los? Also mal abgesehen davon, dass sie betrunken war, war sie irgendwie seltsam drauf.
„Meg, ich weiß ja nicht, ob du deine Gehirnzellen schon alle weggesoffen hast, aber wir haben noch was zu tun.", erklärte ich ihr und hielt sie auf, in dem ich sie überholte und mich ihr gegenüber stellte.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich ganz plötzlich auf die Bordsteinkante nieder. Da saß sie nun also.
„Du sollst mich in Ruhe lassen.", fauchte Meg mich an. Ihre welligen Haare wogen sich im Wind. Wie schön sie aussah...
„Also gut, was ist dein Problem?", wollte ich wissen und setzte mich neben sie, doch, als wäre ich ansteckend, rückte sie gleich weiter weg.
„Was mein Problem ist? Ich dachte, wir sollen hier 'arbeiten'?", lachte sie wieder los und wirkte extrem gestellt, „Und du? Du bringst einfach dein Blondchen mit.", meinte das Mädchen nun und stützte sich mit den Händen ab, um besser zurück in den Stand nach oben zu kommen.
Nee, oder? Wegen Luna?
Sofort musste ich grinsen, was sie total aus der Fassung brachte.
„Sprichst du von Luna?", fragte ich aber noch einmal nach. Irgendwie war es süß, wie eifersüchtig sie wurde, als ich ihren Namen erwähnte. Sofort rollte sie mit den Augen. Ich stand auf, weil es gefährlich aussah, wie wackelig sie dastand.
„Felicitas, Stella, Luna... Ist doch alles das Selbe.", motzte sie herum und wäre gleich darauf fast zusammengebrochen, sodass ich sie nun wieder an den Armen stützte.
„Luna ist..."
„Deine Freundin, ich weiß. Ja, ja.", lächelte sie nun wieder, „und das ist auch total okay,", fand sie und hob abwehrend ihre Arme. Ich sah Meg, die sich mir eben entzogen hatte und nun mit dem Rücken am Laternenmast lehnte, in die blauen Augen. Ihre schauten überall hin, nur nicht in die meinen.
Was Megan aber auch nicht wusste, war, dass ich eigentlich gar keine Freundin hatte. Die Blondine hatte ich heute erst auf der Party kennengelernt. Ich hatte es eben nie schwer, Mädchen zu klären...
Aber zurück zu Megan. Ich hatte ja nicht wissen können, dass sie so empfindlich darauf reagieren würde, wenn ich mit Luna 'zusammen sein würde'.
„Meg, ich...", fing ich an, doch kurz darauf übergab sie sich direkt vor mir auf den Fußweg. Ich zögerte nicht, ihre Haare hinten zusammen zu halten, damit sie nicht in das Erbrochene reinhängen konnten. Wieder ließen wir uns auf den Boden fallen. Sie atmete schwer und schien zu würgen, also strich ich ihr sanft den Rücken entlang.
Ich erinnerte mich wieder an diese Tabletten, die mir Miss Lion für den Ernstfall mitgegeben hatte. Sie hatte mir erzählt, dass es sie nirgendwo zu kaufen gab und auch im Internet nichts darüber zu finden war, aber das wunderte mich nicht. Die Organisation hatte einige Medikamente, die so noch nicht auf dem Markt waren. Einige waren Testprodukte, andere sollten nur nicht für die Öffentlichkeit zugelassen werden, da die Menschen sonst immer unachtsamer werden würden.
Ich kramte das Zeug aus meiner Jackentasche heraus und hielt Megan eine Tablette vor die Nase.
„Was soll ich denn damit?", wollte sie wissen, sah mich darauf entsetzt an.
„Sind das K.O. Tabletten!?"
„Klar. Weißt du, eigentlich bin ich ein Vergewaltiger.", meinte ich, korrigierte mich aber schnell wieder, als ich Megans vernichtenden Blick einfing.
„Es gibt davon nur Tropfen, keine Tabletten. Die hier sind dafür, dass du gleich nicht mehr so betrunken bist.", versicherte ich ihr, so wie es Miss Lión mir heute Nachmittag noch verdeutlicht hatte.
Ich war selbst überrascht, dass es so etwas gab.
Ich gab ihr die Schachtel und sie nahm eine von den kleinen blauen Dingern. Sie beobachtete die kleine Kapsel, bevor sie wieder mich ansah.
„Wenn du mich verarscht, dann sind wir keine Partner mehr.", sprach sie ganz verschwommen, sodass ich schon wieder lächeln musste.
„Ist in Ordnung, jetzt schluck die Tablette.", hetzte ich ein wenig, weil uns allmählich die Zeit davon flog.
Megan grinste wieder. was eindeutig wegen ihres Alkoholkonsums war, schluckte dann aber das Kügelchen mit etwas Mühe herunter.
Kaum zu glauben, dass sie sich schon 22:00 Uhr abgeschossen hatte...
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Kapitel 18: Check ✅
Heylloooo🙌🏻
Wie geht's - wie steht's?
Gebt mir mal Feedbacks, Gedanken oder was auch immer😅
Kam heute mit Lippenstift bekritzeltem Gesicht nach Hause. Die Abinauten haben zugeschlagen 😳
Das Programm der Abiturienten war echt lustig 😂 Die haben Zitate aus dem Unterricht gebracht, Dialoge und Spiele gemacht...
Die Lehrer wurden ganz schön gefordert 😜
An Sonsten habe ich jetzt Französisch und Englisch Klassenarbeit hinter mir... Bruuuhh, endlich🙏🏻❤️
Ciao meine Besten🙌🏻
~Hailey out🌈
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