Achtundzwanzig
Es war Sonntagmorgen, als ich von meiner besten Freundin wachgerüttelt wurde. Ich wollte meine Augen öffnen, aber das Licht blendete mich, weshalb ich sie wieder schloss.
„Nur noch 5 Minuten.", murmelte ich verschlafen in mein Kissen, aber Cat schien etwas dagegen zu haben.
„Meg, jetzt steh doch bitte auf! Es ist gleich 12.", stellte sie lachend fest, worauf ich aufschreckte und nach meinem Handy schnappte.
„Scheiße, ich hab's gestern ja ausgeschalteten.", fiel es mir wieder ein. Ich bemerkte Cat's fragenden Blick und schaltete mein Handy wieder ein.
„Kein Wunder, dass ich dich nicht erreichen konnte. Aber, wieso hast du es überhaupt ausgemacht?"
Ich starrte auf mein Handy und blickte auf die unzähligen nach einander einsendenden Nachrichten,wobei ich Cats Frage nicht beachtete.
• 28 verpasste Anrufe von Jax
• 3 verpasste Anrufe von Taylor
• 50 verpasste Nachrichten und 10 Anrufe von Cat
„Übertreib halt.", lachte ich und gab ihr einen Klaps auf die Schulter, worauf sie anfing unschuldig die Arme zu heben.
„Ich hab mir Sorgen gemacht.", erklärte das rothaarige Mädchen mir gegenüber und zuckte die Schultern. Cat und ich kannten und schon lange. Ganz früher konnten wir uns nicht ausstehen, aber weil unsere Eltern, oder eher gesagt unsere Mums, befreundet waren, hatten wir mehr Zeit zusammen verbringen müssen. Wir hatten uns besser kennen gelernt und heute waren wir unzertrennlich.
„Wie geht's dir?", fragte sie ganz plötzlich und deutete auf meinen in die Schiene eingearbeiteten Fuß.
„Woher weißt du es?", fragte ich, da sie nicht überrascht war, als sie die Verletzung sah und ich es ihr nicht erzählt hatte. Cathy legte den Kopf schief zur Seite.
Ich sah sie herausfordernd an und wir lieferten uns einen 'Wer zu erst Zwinkert hat verloren' Wettkampf. Sie hatte keine Chance gegen mich.
Muhahahahaaa.
„Also gut!", lachte sie und hob wieder abwehrend ihre Arme in die Höhe. „Noah hat mir alles erzählt.", gab sie schließlich zu.
Ich nickte verständlich.
„Aber ehrlich, du bist aus dem fahrenden Auto raus? Liam muss sich ja dezent verarscht vorgekommen sein.", kicherte sie nun wieder los, worauf ich auch grinsen musste.
„Er ist wie ne Schnecke gefahren.", meinte ich, worauf Cat wieder begann zu lachen.
Am Liebsten hätte ich ihr einfach die Wahrheit erzählt - offen und ehrlich mit ihr gesprochen. Sie war doch meine aller beste Freundin... Innerlich schlug ich mich gerade, da ich jedem, der mir etwas bedeutete eiskalt in's Gesicht log.
Das haben sie nicht verdient.
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Montagmorgen den Schulgang entlang zu laufen war einfach schrecklich. Alle starrten mich an und ich wünschte mir im Erdboden zu versinken, doch immer wenn man gerade mal eine Öffnung im Boden brauchte, ließ sie einen im Stich.
Noah wartete wie gewöhnlich an seinem Auto auf Mason. Er war am Sonntag bei Liam gewesen, hatte ihn aber nicht aufgefunden, weil er zusammen mit seinen Mitläufern gerade auf Clubtour war.
Das hieß so viel: Sie checkten so viele Clubs am Wochenende aus und machten so viele Mädels klar, wie sie nur konnten. Daraus machten sie eine Wette. Wer am meisten geschafft hat, kriegt von den anderen drei Kästen Bier oder sowas. Cat hatte es mir erzählt, da sie versehentlich mal ein Gespräch der Drei mitgehört hatte.
Ich stützte mich auf meinen Krücken ab, kam mit dem gesunden Fuß auf und stützte mich wieder ab. Das Dumme daran beliebt zu sein war, dass jeder sofort Bescheid wusste, wenn etwas passierte.
„Soll ich dir helfen?"
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Liam neben mir lief.
„Ne, lass mal.", antwortete ich abwesend und stakte um die Treppe herum bis zum Fahrstuhl.
„Du bist ja immer noch da.", merkte ich an, als ich mich wieder zu ihm wandte und den Schalter am Lift betätigte.
„Wie ist das passiert?", wollte er wissen und deutete auf meinen verletzten Knöchel.
Fuck...
Ich konnte ja schlecht sagen, dass er selbst mir das angetan hatte und eine neue Lüge zu erfinden, würde alles noch mehr verwirren.
Deshalb sagte ich nichts und wartete einfach nur darauf, dass sich die Metalltür zum Fahrstuhl öffnen würde, aber irgendwie brauchte er heute noch länger als sonst und so geschah es, dass Liam mich nicht in Ruhe ließ.
„Du bist heute nicht so gesprächig, hm?", grinste er und ging mir damit schon wieder gehörig auf den Keks.
„Hast du keine Freunde oder wieso nervst du mich immer noch?"
Ich seufzte und verdrehte genervt die Augen.
„Autsch.", ließ Liam gespielt verletzt heraus und verzog das Gesicht.
An die Wand gelehnt und vollgelabert von Liam, wartete ich noch immer auf den Fahrstuhl. Wenn er heute noch kommen würde...
Auf einmal erkannte ich auch schon meinen Bruder in der Ferne.
„Liam, hau ab!", zischte ich ihn an, in der Hoffnung er würde in seinem Redefluss bemerken, dass ich ihm gerade helfen wollte, aber er schaute mich nur dämlich an, bekam im nächsten Moment auch schon eine Backpfeife von meinem Bruderherz zu spüren.
„Scheiße, was sollte das denn, bitte?", wollte Liam wissen und rieb sich die getroffene Stelle. Er schaute meinen geradezu vor Wut kochenden Bruder entgeistert an.
„Das war dafür, dass du meiner Schwester wehgetan hast, du Pisser!", schrie er ihn mit wutgetränkten Worten an.
Als Noah gerade wieder ausholen wollte, kam Liam ihm jedoch zuvor und boxte ihn in den Bauch. Mein Bruder sackte etwas in sich zusammen.
„Was laberst du für ne Scheiße?", fragte er provoziert.
„Das fragst du noch?"
Als nächstes schubste er Liam gegen das Treppengeländer, mit dessen Hilfe die Staffeleien der Kunstbegabten nacheinander umfielen.
„Neeeeeiiiin!", rief Fère, welche die Leiterin der Kunst AG war, dramatisch und fiel auf die Knie. Sie raufte sich die Haare, weil Liam jetzt eines der Bilder nahm und Noah damit bewarf.
Er fing es jedoch auf und stürmte nun damit auf den etwas verwirrten Jungen zu, der sich schon das nächste Bild schnappte.
Als nächstes sah ich nur noch wie sich die zwei Metalltüren vor meinen Augen schlossen. Ich war im Fahrstuhl, aber Moment mal... Wie war ich denn hier rein gekommen?
„Megan, wir müssen reden.", hörte ich ihn sagen.
Geheimnis gelüftet... Jax hatte mich schnell in den Aufzug gezogen.
Ich ignorierte ihn, wollte nicht wieder an das gestrige Gespräch erinnert werden.
„Es tut mir leid.", sagte er und kam näher. Ich merkte, wie er meinen Augenkontakt suchte, aber da konnte er lange warten. Ich würde nicht so schnell nachgeben.
Jax hatte zwei Themen angesprochen, die mich einfach aus der Fassung brachten. Meine Familie und meinen Feind. Ich wollte nicht mit ihm reden.
„Megan, bitte sieh mich an.", bat er und umfasste meine Unterarme mit seinen warmen Händen, die bei mir eine Gänsehaut bewirkten und jetzt drehte er einfach meinen Kopf mit seiner linken Hand zu sich.
Viel zu nah...
„Geht doch.", meinte er mit einem Lächeln, dass mich zum Schmelzen brachte.
Stop! Sofort stop!
„Man, Jax... Sag mir einfach, was du willst.", brachte ich schnell hervor.
Oh verdammt, war mir unwohl in dieser Situation, aber ich hätte ja schlecht wegrennen können. Zum einen konnte ich nicht mal richtig laufen oder humpeln mit diesen Krücken. Zum Anderen waren wir in dem langsamsten Fahrstuhl, der existierte und dieser war nun auch nicht besonders groß. Also lehnte ich nur mit dem Rücken an der Wand und wartete auf seine Erklärung.
„Ich wusste das nicht. Das, mit deinem Dad.", sagte er leise und ich spürte schon wieder wie meine Augen sich allmählich mit Tränen füllten. Ich zwinkerte mehrmals, in der Hoffnung sie somit zu vertreiben.
Seine Hand, mit der er mich zu ihm gewendet hatte, war noch immer an meinem Kinn und strich meine Wange.
„Du hast meine Akte wohl nicht genug studiert, hm?", entgegnete ich provokant, worauf er die Hand endlich von mir löste.
„Den Familienteil habe ich nur überflogen.", murmelte Jax und schwur sich wahrscheinlich gerade, in Zukunft jede Akte mindestens 5 Mal genau durch zu lesen, wobei ich ihn nur entsetzt anstarrte.
„Ihr habt nicht allen Ernstes eine Akte über mich?"
Zum Glück ging gerade jetzt der Fahrstuhl auf, sodass ich von ihm weg laufen konnte. Ich musste zu meinem Spind. Seine Antwort konnte ich mir sowieso schon denken, jedoch spürte ich nach wenig Zeit wieder seine Anwesenheit neben mir.
„Jax, bitte..."
„Cole. Hier bin ich Cole!", flüsterte er mir mahnend zu, worauf ich endgültig ausrastete.
„Weißt du was? Lass mich einfach in Ruhe! Du verstehst nichts, aber auch wirklich gar nichts!", maulte ich ihn an und warf die nächstbeste offene Spindtür zu, sodass das Mädchen , welches daneben stand ärgerlich auf quiekte und zusammenzuckte.
Der Rest der Schüler, welcher nicht bei Noahs und Liams Schlägerei waren, schauten nun hier neugierig zu, doch in meinem unkontrollierbaren Wutanfall fand ich das einfach nur nervig.
Jax oder, Entschuldigung, ich meinte natürlich Cole. Cole sah mich einfach nur mit einem leeren Gesichtsausdruck an. Ich konnte nicht deuten, was er gerade dachte, ob er überhaupt irgendetwas fühlte...?
Ich schüttelte meinen Kopf und ließ Jax, nein Cole im Flur stehen, während ich mich mit meinen Gehhilfen auf den Weg zum Schließfach machte.
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Kapitel 28: Check ✅
OMG Leute...
Ich bin so fertig, weil wir heute 03:00 Uhr aufstehen mussten, um unseren Flieger erwischen. Zu erst mussten wir die Zugstation suchen und gucken, wie wir zum Hotel kommen...
Bruuuhhh😬😂
Das war vielleicht ein Akt eyyy😴
Jetzt ist es Mittags und wir machen eine kurze Pause, müssen aber noch mal gucken, wie wir zu unseren morgigen Hotel kommen☺️
Bis zum nächsten Mal🙌🏻
~Hailey am Ende😩🌈
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