Übelkeit

Er blieb nicht lange alleine, als plötzlich jemand hinter ihm herantrat, und die blonden Haarsträhnen aus der Gefahrenzone holte und hinten am Kopf zusammenband. Als sein Magen endlich leer schien, sank er zur Seite und sah auf. Toshinori ging neben ihm in die Knie, die lange dunklen Haare aus dem Gesicht wischend, die nun nicht mehr von einem Zopfband zusammengehalten wurden. Irgendwie hatte es etwas richtig seltsames an sich, wenn man sein Gesicht sich selbst mit so einem besorgten Gesichtsausdruck ansehen sah. Allein dieser Satz ergab in Shotas Kopf überhaupt keinen Sinn und bereitete nur Kopfschmerzen, die wiederrum etwas von dem Schmerz in seinem Oberkörper ablenkten.

„Nemuri hat einen ziemlichen Treffer ins Schwarze gelandet", scherzte All Might traurig und zog das Hemd an seinem eigentlichen Körper hoch, um die große Narbe sichtbar zu machen, „sie hat genau die empfindliche Stelle getroffen", erklärte er und seufzte, ehe er das Hemd wieder fallen ließ, „geht's wieder besser? Zumindest ein bisschen?" Er hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, dass der Jüngere das ertragen musste, womit er sich längst abgefunden hatte.

Shota nickte müde, war sich aber nicht so sicher, ob es ihm wirklich besser ging. Der Geschmack von Blut hing noch immer an seinen Lippen, was ihm noch immer übel aufstieß, dabei hatte er für gewöhnlich nichts gegen den Geruch oder Anblick von Blut. „Wie schaffst du das?", fragte er leise murmelnd und ließ sich vorsichtig auf die Beine hochziehen.

„Wie sagt die Jugend? Man muss halt. Aber ich habe sehr lange gebraucht, um damit zurecht zu kommen." Tatsächlich hatte er sich in schwachen Momenten hin und wieder gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er gleich gestorben wäre. Aber das würde er seinem jüngeren Kollegen nicht auf die Nase binden. „Ich glaube es ist besser, wenn du dich hinlegst. Zumindest hilft mir das immer, wenn es besonders schlimm ist."

Langsam führte er den Größeren in das Zimmer, auf dessen Türschild Toshinori Yagi stand. Nedzu hatte schließlich dafür gesorgt, dass er ein extragroßes Bett bekam, damit er auch ordentlich Platz zum Schlafen hatte. Während Shota sich die Zähne putzte, um den ekligen Geschmack loszuwerden, legte All Might ihm einen Schlafanzug bereit, wünschte ihm eine gute Besserung, und verließ dann das Zimmer, damit Aizawa etwas Privatsphäre hatte. Vielleicht war morgen die Welt wieder in Ordnung.

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