Seven

Seungmin pov

Endlich war der Tag gekommen, auf den ich schon so lange gewartet hatte. Es war Freitag, der Tag meines Dates. Ob dieses so eine gute Idee war, bezweifelte ich noch etwas, doch ließ es sich jetzt eh nicht mehr ändern. Schließlich kann ich ja nichts für meine Gefühle und Jeongin wird das wohl irgendwie verstehen. Es war schon schwierig genug diese mehrere Monate zu verheimlichen und doch schien es derjenige bemerkt zu haben.

Park Jimin hatte es trotz meiner Bemühungen meine Gefühle unter den Tisch zu kehren bemerkt. Ab da an ging es los und er schenkte mir in der Schule mehr Aufmerksamkeit. Der Ältere quatschte mit mir im Flur, wobei ich immer einen halben Herzkasper hatte, wenn jemand vorbeilief, in der Angst, dass dies einer meiner Freunde oder womöglich Jeongin selbst sein könnte. Er flirtete mit mir heimlich in den Gängen, wenn ich die Bücher aus meinem Spind herausholte und ich schwebte im null Komma nichts auf Wolke Sieben.

Noch immer nervös saß ich nun hier auf meinem Stuhl in dem kleinen Café und wartete. Ein Pärchen, was in der Nähe saß, warf mir einen komischen Blick zu als der hübsche Kelner zum dritten Mal an meinen Tisch kam.

,,Wollen Sie vielleicht jetzt etwas bestellen?'', fragte er mich nett und ich wunderte mich innerlich, dass ihm noch nicht der Gedultsfaden gerissen war. Ich sah kurz auf meine Hand, die mein Handy verkrampft umklammerte, ehe ich enttäuscht den Kopf schüttelte. Er war schon eine halbe Stunde zu spät. Als er mein trauriges Gesicht erkannte, beugte er sich etwas zu mir herunter, sodass ihm seine dunklen Haare ins Gesicht fielen und tätschelte mitfühlend meine Schulter.

,,Sie warten auf jemanden, stimmt's?'', fragte er und wieder nickte ich, sah zum hundertsten Mal auf mein Handy, nur um festzustellen, dass er sich immernoch nicht gemeldet hatte. Gerade, als ich etwas sagen wollte, ertönte das kleine Glöckchen der Tür und ich sah zum Eingang hinüber. Da stand er nun. Sah so gut aus wie immer, gar noch besser und man sah ihm an, dass er sich zurechtgemacht hatte.

,,Sorry, Baby'', sagte er und setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber. Mir lief nur ein unangenehmer Schauer über den Rücken. Der Kosename ließ mich unwohl fühlen. ,,Bestell dir ruhig was du willst'', redete er weiter, während er auf seinem Handy herumtippte. ,,Dann hätte ich gerne Eiskaffee'', gab ich meine Bestellung auf und der nette Mitarbeiter nickte mir zu.

,,Und was möchten Sie?'', fragte er Jimin und dieser sah endlich mal von seinem Handy auf. ,,Hmm? Ich will nichts, nein danke.'' Der junge Herr, welcher etwas älter als ich zu sein schien lächelte mich noch kurz an, ehe er wieder hinter dem Tresen verschwand und sich an die Arbeit machte.

,,Und warum bist du so spät? Ich hab eine halbe Stunde auf dich gewartet'', fragte ich ihn. ,,Ist nicht so wichtig... Hauptsache ich bin jetzt da'', wich er meiner Frage aus. ,,Wirklich, aber es scheint ja schon etwas wichtiges zu sein. Immerhin hast du mich 30 Minten warten lassen-''

,,Es geht sich nichts an, Seungmin. Versteh es doch endich'', knallte er mir angepisst an den Kopf. Ich konnte förmlich spüren wie sich mein Herz zusammenzog. Zum Glück kam nun der Mitarbeiter des Cafés und mein Eiskaffee und unterbrach so die seltsame Stimme, da ich keinen blassen Schimmer hatte, was ich auf seine Aussage überhaupt antworten sollte. ,,Dankeschön'', bedankte ich mich und der Ältere schenkte mir wieder sein schönes Lächeln, welches ich erwiederte. Jimin beobachtete das Ganze mit einer nicht so erfreuten Miene und war inzwischen wieder an seinem Handy.

,,Merkst du nicht wie der Typ da mit dir flirtet?'', fragte er mich, nachdem der von ihm Gemeinte wieder verschwunden war. ,,Was ist an nettem Service bitte flirten?'', antwortete ich und er verdrehte die Augen, sagte aber nichts mehr dazu. ,,Wollten wir nicht eigentlich ins Star Lost? Warum sind wir hier?'', fragte ich ihn und nahm einen Schluck von meinem Getränk. ,,Das Limbo ist schön billig und das Star Lost eben zu teuer.'' Schön billig. Das werden wir ja noch sehen...

Ich wollte noch etwas erwiedern, da klingelte sein Handy. ,,Ja?'', sagte er, nachdem er den Anruf annahm. ,,Hallo bab-, mhh'', gab er von sich und ich kam mir schon wieder dumm vor. ,,Aha... Ja, ich bin sofort da. Ja, bis gleich'', verabschiedete er sich, steckte sein Telefon in seine Jackentasche. ,,Willst du jetzt schon gehen?''

,,Ich muss jetzt leider los, aber können wir unser Treffen auch auf nächste Woche Mittwoch verschieben'' Und damit war er verschwunden. Das Einzige, was blieb, war das Geräusch der kleinen Türklingel... Da hatte Jimin ganz vergessen zu bezahlen. Frustriert seufzte ich. Vielleicht hat er es auch einfach in der Hektik verschusselt. Wo er wohl so schnell hinmusste?

Ich trank meinen Kaffee leer und wartete darauf, dass der süße Kelner wieder zurückkam, damit ich bezahlen konnte. Als dieser wieder zurückkam, machte ich mit einem Handzeichen auf mich aufmerksam und der Ältere trat zu mir.

,,Ich würde gerne bezahlen'', sagte ich lächelnd und schob ihm einen Schein hin. ,,Steck den Rest ein'', raunte ich ihm zu. ,,Dankeschön'', antwortete er und ich konnte spüren, wie sehr er sich über das Trinkgeld freute. ,,Und ich entschuldige mich für meinen Mitschüler. Er ist etwas schwierig'', fügte ich hinzu. ,,Schon gut, aber überleg dir, ob er wirklich deine Zeit wert ist'', antwortete er und ich nickte, ehe ich mich verabschiedete.

Als ich nach draußen trat, stellte ich fest, dass es nieselte. Na super, ich hab keinen Regenschirm und meine Jacke ist auch nicht wirklich für schlechtes Wetter geeignet... Ich ging über den Zebrastreifen, lief an einem kleinen Lebensmittelladen vorbei und ging die Hauptstraße entlang. Gerade wollte ich, aufgrund des schlechten Wetters laut losfluchen, da fielen mir zwei Gestalten unter einem schwarzen Regenschirm auf.

Nein! Das kann doch nicht-

Park Jimin... mit Sakura aus der Neunten. Sie redeten angeregt und standen für meinen Geschmack viel zu nah beieinander. Der Stich in meiner Brust fühlte sich monströs an und dabei lachten sie bloß. Etwas, was ganz normal war. Ich fühlte mich verletzt, da er mich einfach durch ein anderes Mädchen ersetzt hatte.

Aber wahrscheinlich wollte er gar nichts von ihr, oder? Wahrscheinlich war das hier alles ein dummer Zufall. Ich holte mein Handy heraus, auf das nun die ersten Regentropfen prasselten, um ihn anzurufen. Wenig später konnte ich erblicken, wie er sein Telefon rausholte und mich einfach eiskalt wegdrückte. Enttäuscht drehte ich mich um und wählte einen anderen Weg. Sah bedrückt auf den Boden und hinterfragte meine Entscheidung, mich auf ihn einzulassen.

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