Französische Weihnachten

Über schwedische Weihnachtsfeste


Als am Abend des 24. Dezembers über der Hauptstadt von Frankreich allmälich die Dunhelheit hereinbrach, da schienen und leuchteten die Sterne am Horizont und jene, die am Himmel über der Stadt schwebten, in glänzend hellem Schein. Die Straßen und kleinen Gassen, die diese Stadt so auszeichnete, waren an diesem Abend längst verlassen gewesen, im Leichten Schneefall sah man nur noch wenige Personen schnell durch die Straßen gehen. Die verzierten Laternen, die gusseisern in die Höhe ragten, spendeten ein angenehmes Licht und leuchteten mit ihren Glühbirnen auf die verschneiten Wege. Der Eiffelturm erstrahlte im hellen Licht von den Scheinwerfern die ihn beleuchteten, ruhig und verzaubert sank der Schnee im Hintergrund zu Boden.

In einer kleinen maisonettenwohnung, die allerdings viel größer war, als man es sich vielleicht vorstellen mag, ist ein junger Mann dabei, in der Küche etwas zu kochen. Der Arbeitsbereich ist nicht sehr groß, aber er genügt, um die Gerichte, die er geplant hat, umzusetzen. Die Wohnung ist festlich geschmückt, die verzierte Deckenlampe strahlt ein angenehmes Licht aus, es ist warm und Tschaikowskis Nussknacker spielt vom Grammophon, das in der Ecke steht. Die gesamte Wohnung duftet nach köstlichem Essen, Eisenblumen zieren die Fenster, einige Kerzen leuchten in kleinen Dekorationsartikeln, die in den Räumen verteilt sind. Im Wohnzimmer steht wohl eins der schönsten Dinge; eine Porzellane Kirche mit güldenen Verzierungen, in der ein kleines Teelicht brennt.

Der Weihnachtsbaum ist im Salon aufgebaut, rote Kugeln und Lametta schmücke ihn, auf einem kleinen Zweig sitzt ein zierlicher schwarzer Schwan mit güldener Krone. Im Kerzenlicht flackern die Bücherregale von ihm, scheinbar tausende Buchrücken sehen in diesem Moment in das Zimmer. Während er kocht, sammeln sich die Schneeflocken an den Fenstern der Küche und an den im Salon, der ei warmes Licht auf die Straße wirft. Der Schein hüllt einen jeden, der zu dieser Zeit noch unterwegs ist, in eine warme Atmosphäre und schenkt ihnen ein geborgenes Gefühl. Der schwarze Tisch aus Ebenholz ist bereits gedeckt, gusseiserne Untersetzer arten darauf, dass die warmen Speisen auf ihnen abgestellt werden. Sauber und Akkurat stehen die Stuhllehnen mit beigem Sitzpolster am Tisch gelehnt. Die weißen Teller mit den Verzierungen sind akkurat angeordnet, auf ihnen liegen gefaltete Servietten, links und rechts ergänzen güldene Messer und Gabel die Festtagsdekoration. Eine große blaue Kanne ist bereits mit losem Tee in Teeeiern und warmen Wasser gefüllt. Scheinbar schauen die Bilder, die an den Wänden hängen und die weißen Tapeten zieren, auf das Geschehen, betrachten und in diesem Moment scheint es fast so, als würden sie lächeln, als würde das Flackern der abermillionen Kerzen ihre fröhlichen Gesichter um einiges schöner machen. Fast scheint es, als wäre alles wie immer gewesen.

Während er kocht, er in der Bratpfanne das Fleisch wendet und seine Schürze, die mit blauen Blumen bedeckt ist, etwas verdreckt ist, klingelt es plötzlich. Er sieht aus dem fenster, winkt und lässt die Tür öffnen. Während seine Gäste die Treppe hinauflaufen, sieht er nach dem Backofen, wendet sich wieder der Pfanne zu und als all seine Freunde, die er eingeladen hatte, betraten die Wohnung mit dicken Mützen, Mänteln und Schals und umarmten ihn ganz herzlich, so wie er es sich immer gewünscht hatte. Sie ziehen ihre Schuhe aus, haben große Tüten mit Geschenken bei sich und legen ihre verpackten Präsente unter den Tannenbaum. Als sie die weißen Flügeltüren zum Salon aufgeschoben haben, erstrahle ein Zimmer vor ihnen, das sie als schön und angenehm empfanden. Als sie sich setzten, fühlten sie, angenommen zu werden und als sie die vielen Bilder betrachteten, erinnerten sie sich an die vielen schönen Momente, die sie gemeinsam durchlebten.

Er bringt das Essen herein, sagt laut, wie heiß es ist, lacht und alle anderen lachen mit. Als Er die Gerichte abstellen möchte, nehmen die anderen seine Arbeit ab, agieren gemeinsam, um das so heiße essen vorsichtig auf die schwarzen Untersetzer zu stellen. Präzise achten sie dabei auf den güldenen Kerzenhalter, in dem vier Kerzen stehen und ein warmes Licht aussenden. Vorsichtig rücken sie den Weihnachtsstern, der in der Mitte seine roten und grünen Blätter ausbreitet, an den Rand des Tisches. Schließlich setzt auch er sich und alle gucken sich freudig an, dass nun endlich gegessen und voller herzenslaune gelacht werden kann. Die Wärme, die nicht von außen, sondern durch ihre Herzen und die frohen Gemüter den Raum erwärmt, ergreift einen jeden, der am Tisch seinen Platz gefunden hat. Wie mag er sie doch, die, die ihm alle gegenübersitzen. Sie sind lebhafte Personen, mit Ecken unten Kanten, sie alle waren menschlich, er war es schlussendlich wieder, die Personen, die draußen vorbei liefen waren es, alles hatte sein Leben an Weihnachten zurückerhalten. Diesmal war es nicht so, dass er sich zurück nach Stockholm versetzt fühlte, wo es Eisfiguren und ein großes Schloss am Ende der Allee gegeben hatte. Schlussendlich war er nicht mehr in Schweden und hatte auch nicht mehr das Schicksal zu erfüllen, was ihm schwedische Weihnachtsfeste abverlangten. In Frankreich war es anders gewesen: hier konnte er sein, wie er war, hier lächelte man ihm zu, nicht obwohl, sondern weil er so war, wie er sich verstand. Schlussendlich hatte er die Lösung, das Rätsel um seine Person, aufgeschlüsselt, schlussendlich saß er mit all den lieben Personen am Tisch zu Weihnachten, die er nicht mehr missen wollte. DIe Welt war lebendig gewesen und er verstand es, nun, wo er nicht mehr nach Stockholm musste, was es wirklich bedeutete, Träume zu haben und sie für einen Moment, für einen ganz kleinen, in Erfüllung gehen zu sehen. Die Welt war vielleicht nicht perfekt, vielleicht würde sie es nie für ihn sein, aber für den einen Moment, wo sie alle beisammensaßen, seine Gerichte aßen und sich freuten, einander zu sehen, weil sie alle so herzensgute Menschen gewesen waren waren, da schien es ihm doch für alle Zeiten vollkommen. Und als sie alle fertig waren, die Teller leergegessen wurden, sie sich entspannt zurücklehnten und wieder scherzten und lachten, da leuchtete der Tannenbaum, der klein und imposant am Ende des Zimmers stand, vor den drei großen Fenstern, die zur Straße hinausblickten. Tschaikowski war bereits verklungen, da ertönte schon aus dem alten Radio mit dem grünen Licht und dem Sendungsregler weihnachtliche Musik. Es ertönte der Weihnachtsball, wie es immer gewesen war. Die Damen und Herren, seine Freunde und er, sie alle standen auf, schön und adrett angezogen, so, wie es immer gewesen war und sie tanzten einander im Walzer, kamen sich mal näher, mal entfernten sie sich. Es war alles ein stimmiger Ablauf gewesen an diesem Abend.

Schließlich überreichten sie einander die Geschenke, die sie mitgebracht hatten und kein einziges Mal gab es verdutzte Gesichter, die sich nicht darüber freuten, was sie erhielten. Kein einziges Mal fragte einer den anderen, warum er ein Geschenk bekommen hätte, kein einziges Mal fragte man, ob man sich nicht freue, kein einziges Mal fragte man „Wieso" und „Warum". Es war eine stille Harmonie gewesen, es war ein heiliger Abend, in dem die Welt vielleicht aufhörte, nur für eine Sekunde, sich zudrehen und stillstand. Für einen Moment waren die Menschen gewesen, die dort am Tische saßen, sie waren genau so, wie sie immer gewesen waren. Sie waren zufriedene Leute, glücklich, beieinander zu sein, bei dem einen, der sie doch alle auf mystische Weise verband. Und während sie die Geschenke verpackten, sie alle auf dem Platz, wo einst ihr Teller stand, schlich eine Person hinein und hielt dem jungen Mann, der am Kopf des Tisches saß, sanft die Augen zu. Die anderen, die den hereinkommenden betrachtet hatten, freuten sich und lachten. Lächelnd stand dann der, dem man die Augen zuhielt, auf nahm die Hände von seinen Augen und freute sich, seinen Partner zu sehen. Sie küssten sich leidenschaftlich und schließlich wurde sich belustigt darüber ausgetauscht, was alles geschehen war. Als man fertig gewesen war, spielte man zusammen Brettspiele und ließ den Abend zu Sekt und Rotwein ausklingen, zündete Räuchermännchen an und wusste, dass die schönste Zeit ihres Lebens noch vor ihnen stand.

Als schließlich alle gegangen waren, Mans mit seinem Partner den Tisch abräumten und noch einmal lieblich zur Musik tanzten, verlor er sich ganz in den Räumen und Wünschen, die er all die Jahre von diesem Abend hatte. Sanft legte er seinen Kopf auf die Schulter seines Partners, sie gingen Schritt für Schritt und träumten von der Melodie, die sie umschlang. Als sie fertig gewesen waren, betrachtete Mans die Schneekugel, die versteckt im Bücherregal gestanden hatte, sah zu der Eiskönigin und dem Eiskönig, dem Schloss am Ende der Allee, weinte eine Tropfe und schüttelte ganz heftig, so dass die ganze Welt, die da nun in seinen Händen war, in einem Schneegestöber verschwand. Er stellte sie wieder ab, pustete die Kerzen aus und gemeinsam mit seinem Partner fand man ihn schließlich in einem warmen Bett, wo sich die beiden ganz nahe kamen, eng aneinanderlagen und nie mehr wieder alleine sein würden. Beide träumten in dieser Nacht davon, wie schön das Leben gewesen war; von den Kerzen, die leuchteten, von den Menschen, die vorbeikamen, vom schönen Christbaum und von dem Geschenk, das das Leben ihnen schenkte. Mans war endlich zu Hause angekommen. 

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