T W O
"Als ich in deinem Alter war..." Das war schon der vierzigste Satz der so begann.
Ja, Opa Bernd, als du in meinem Alter warst gab es noch sowas wie Karten spielen bis in die Nacht. Es gab kein Mindestalter für Alkohol. Man wurde in der Schule nicht so nett behandelt (was eigentlich nicht stimmt, denn Schule ist immernoch ein Gefängnis). Und es gab wahrscheinlich auch keine Fremde die dich zulaberten wie beschissen doch die Jugend heutzutage war.
Seit zwei Stunden fand schon dieser Seniorentreff hier in dem Café statt. Klar, sie hatten alle Zeit der Welt (oder vielleicht auch nicht. Kommt darauf an wie man es sieht), aber trotzdem konnte man doch die Kellner in Ruhe lassen.
Aussenstehende würden denken ich gehörte zu der Falten-Gang dazu, so wie ich die ganze Zeit hier mit ihnen am Tisch saß.
Und entsprechend der Uhrzeit kamen auch immer weniger Gäste. Das hieß: Ich hatte mehr Zeit für die Erzählungsrunden.
Doch plötzlich ertönte ein erlösendes Klingeln, das immer zu hören war sobald die Tür aufging.
Erwartungsvoll schaute ich zu der Tür.
Heilige Scheiße. Adonis höchstpersönlich lief gerade rein und... schaute mir mit seinen smaragd-grünen Augen direkt in meine blauen.
Wie auch immer ich das anstellen sollte, den würde ich mir angeln. Und genau dasselbe sagte mir gerade Brigitte: meine lieblings Omi am Tisch.
Ich stand auf und lief an die Kasse um die Bestellung des Gottes aufzunehmen.
"Wenn du dich jetzt blamierst, dann kannst du dich von der nächsten Brücke werfen, Livia", sagte ich mir selbst in Gedanken.
Unauffällig beobachtete ich ihn wärend er gerade die Spezialitäten von heute durchlies.
Bis er plötzlich ruckartig seinen Kopf hob und seine Mundwinkel langsam hob. Alter falter, von nahem sah er ja noch besser aus.
Damit ich nicht wie ein kaputtes Auto klingen würde räusperte ich mich kurz und fragte dann was er gerne haben möchte. Und das soger ohne zu stottern oder sonstiges. I'm proud of myself.
"Einen doppelten Macchiato, bitte."
Eine Gänsehaut durchfuhr meinen gesamten Körper. Seine Stimme, sie war... einfach WOW. Sie war tief, rau und klang absolut heiß. Im großen und ganzen war er einfach der Traumprinz jedes Mädchens.
"Um dieser Uhrzeit noch einen Kaffee?", fragte ich ihn belustigt und machte daraufhin die Kaffeemaschine an, ließ sie erhitzen und wartete wärend dessen auf seine Antwort.
"Hab eine lange Nacht vor mir."
"Oh"
Wie sollte ich das jetzt verstehen? Bitte sag mir nicht er ist so ein Fuckboy oder vergeben. BITTE!
"Nein, nicht in dem Sinne.", lachte er und lehnte sich an die Theke, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
Erleichtert atmete ich aus. Zum Glück! Ich wäre wirklich wirklich dumm wenn ich ihn mir entgehen lassen würde. Allein wenn ich mit ihm befreundet sein würde, würde ich viele neidische Blicke bekommen. Ich liebte das! Und ich würde seine Schönheit immer beobachten können.
Die Kaffeemaschine ging an und erstaunlicherweise war sie nicht einmal so laut so, dass ich verstehen konnte, wie er noch weiter sprach. "Ich bin Francesco und du?"
Oh wow, so schnell würde ich seinen Namen erfahren? Danke für das Erleichtern, Francesco.
"Livia!", sagte ich schnell, weil ich ziemlich lange nicht geantwortet hatte. Wieso wollte er das wissen? Dass er mich genauso attraktiv findet wie ich ihn wohl kaum.
Wärend ich den Deckel auf das Becher tat, suchte ich nach einem Stift. Multitasking.
In meiner schönsten Schrift schrieb ich seinen Namen plus meine Handynummer drauf. So klärt man sich einen Model, meine Freunde. Zumindest sah er so aus wie ein Model. Ich würde einen Besen fressen wenn er wirklich einer war.
Als er erblickte was auf seinem Becher stand grinste er und schüttelte seinen Kopf.
Er legte mir das Geld hin, zwinkerte mir zu und rief noch "Man hört sich, Livia" bis er letztendlich wieder aus dem Laden verschwand.
Konnte man sich verlieben, allein wie ein Junge deinen Namen aussprach? Denn wenn ja, ich war verliebt. Naja, nicht so richtig. Aber es war verdammt heiß hier drinne geworden, fiel mir so auf.
Ich hatte nun zwei Möglichkeiten. Entweder ich würde zurück zu den Senioren gehen oder ich müsste mir Mandy's Gelaber anhören, wie sie das Knistern zwischen mir und dem Gott gerade spüren konnte. Denn ich sah sie schon hinterhältig, über die Köpfe der alten Omas und Opas, grinsen. Anscheinend wurde sie jetzt gekidnappt worden von ihnen.
Wie schnell man doch ersetzt werden konnte.
Ich entschied mich für ersteres, denn dann müsste die verrückte fünfundzwanzig Jährige selbst wieder zurück an die Arbeit und konnte nichtmal mehr an mich denken. Spätestens morgen würde sie einen Verhör an mich starten.
Ich glaubte ich sollte Land wechseln oder vielleicht doch Planet. Aber sie würde mich finden. Das tat sie immer. Und wenn ich immer sage, meine ich auch immer.
Als ich klein war musste sie auf mich aufpassen und dann hatten wir meistens Verstecken gespielt. Ich war einmal zu meinen Nachbarn ins Haus gegangen, wärend sie bei uns im Garten am zählen war. Keine Minute später stand sie grinsend vor der Haustür und rief ganz laut "gefunden".
Ein Schmunzeln schlich sich bei der Erinnerung auf meine Lippen. Für nichts und niemand würde ich meine Familie umtauschen. Obwohl, manchmal fragte ich mich echt ob es vielleicht noch so einen Kassenbon gab mit Garantie.
Aber ich verspreche: das kam nur ganz selten vor. So einmal am Tag.
***
Hello Hello
Willkommen zum ersten Kapitel dieses Buches (Prolog zählt nicht dazu)
Euer erster Eindruck von Livia und Francesco?
Vielleicht habt ihr noch keinen richtigen, aber ist auch okay ♡
Und vorallem interessiert mich euer erster Eindruck über dieses Buch hihi
Hab euch lieb und bleibt gesund <3
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