S I X

Heilige scheiße war ich nervös. Ich war eigentlich keine Person, die sich schnell aus der Fassung bringen ließ, aber bei ihm war es anders.

Auch wenn er nett war, hatte ich angst etwas zu sagen, dass ihn wütend machen konnte. Kurz gesagt: ich hatte Respekt vor ihm.

Ein Hupen ertönte. Ich blickte noch einmal in den Spiegel und strich mir über die blonden Haare. Ein- und ausatmen Livia. Er ist auch nur ein Mensch.

Die Haustür öffnend, redete ich mir die ganze Zeit ein, dass ich so sein soll wie ich bin. Nicht anders. Nicht so wie bei den anderen zwei Typen mit denen ich Dates hatte.

Er fuhr ein schwarzen Mercedes, aber nicht so einen Protzigen, sondern eher schlichter.

Ich öffnete die Beifahrertür und ließ mich auf den Sitz fallen. "Hi", begrüßte ich ihn und er erwiederte.

"Wo geht's hin?", fragte ich grinsend. Ich war echt gut im Emotionen verstecken und überspielen, denn egal wie nervös ich innerlich gerade war, ich wirkte trotzdem selbstbewusst.

"Essen.", sagte er knapp und startete das Auto, der dann sofort losfuhr. Er fuhr etwas sehr schnell. Aber ich mochte es. Genauso wie seine Aussage gerade.

"Essen ist immer gut."

"Sowasvon." Ok, kurze Antworten waren also eher seine Stärke.

Da ich nicht wusste was ich sagen sollte, wartete ich bis er was von sich gab. Schließlich räusperte er sich endlich und zerstörte die peinliche Stille.

"Arbeitest du oft im Café?"

"Ich habe den Job dort erst seit Freitag, weil wir knapp bei Kasse sind und ich beim über-Wasser-halten helfen muss.", antwortete und blickte ihn an.

Sein Seitenprofil war schärfer als ein Messer.

"Knapp bei Kasse sein... Jap, kenn ich viel zu gut." Francesco lachte kurz auf und hielt dann an einer roten Ampel an. Vorbildlich der Junge.

"Und du? Arbeitest du irgendwo?", fragte ich den Lockenkopf. Wie gerne würde ich dadurch wuscheln. Aber nein Ivi, du musst noch warten.

Er überlegte lange. Was ist? Weiß er denn nicht, ob er einen Job hat?

"Ich.. ähm.. ich mache eigentlich immer verschiedene Sachen. Also ich bin nicht so für was festes."

Zweideutigkeit bemerkt, Livia? Ja? Gut.

"Verstehe..." Meine Stimme klang unabsichtlich bedrückt, weshalb er kurz zu mir schaute.

Francesco sprach immer so zweideutig, fiel mir auf. Das passierte wirklich oft.

"Nein, also... Fuck", murmelte er, bremste und hielt vor dem Diner.

"War nicht so gemeint.", rechtfertigte er sich. Sein Blick verriet wie sehr es ihm leid tat. Aber es musste ihm nicht leid tun.

"Nein, schon gut. Ehrlich." Ich lächelte und schnallte mich ab. Es war ein echtes Lächeln, hoffentlich bemerkte er es.

Wir stiegen aus und liefen nebeneinander in den kleinen Restaurant rein.

Hinten war ein freier Platz, auf den wir zusteuerten. Wir setzten uns hin und schnappten und die Speisekarte, die schon auf dem Tisch lag. Ich überflog alle Speisen, auch wenn ich schon wusste, was ich nehmen wollte.

Ein XXL Burger mit Pommes und Cola. Egal wo ich war, das würde meine Bestellung sein.

Ich legte die Karte beiseite, verschränkte meine Hände miteinander -die Ellenbogen auf den Tisch- und stützte meinen Kopf drauf.

Francesco hatte anscheinend auch eine Entscheidung getroffen, denn auch er legte das Menu weg und starrte mich mit seinen giftgrünen Augen an.

"Erzähl mal was von dir", sprach ich aus.

"Mein Leben ist eigentlich ziemlich langweilig. Also zurzeit.", murmelte er.

"Wieso 'zurzeit'?" Ich machte mit meinen Finger Anführungszeichen.

"Meine Vergangenheit war, wie soll ich sagen, nicht leicht."

"Also bist du ein BaDbOy mit schwerer Vergangenheit?", scherzte ich rum.

Er schmunzelte und schaute auf den Tisch. "Kann man so sagen."

"Was ist denn passiert? Musst du natürlich nicht sagen, tschuldige..." Ich wollte ihm nicht zu nah treten. Wer weiß, ob er jetzt schlecht von mir denken würde.

"Nein, nein. Hättest du mich vor zwei Jahren gefragt, wäre ich wahrscheinlich aufgestanden und gegangen. Aber jetzt kann ich viel besser damit Umgehen."
Aufmerksam wartete ich bis er fortfuhr.

"Als ich sechzehn war, sind meine Eltern bei einem Überfall gestorben. Ich war noch Minderjährig und wurde in einen Heim gesteckt, wo ich von Familie zu Familie gezogen bin, weil ich, ich zitiere, kein Vorzeigekind war. Die Leute wollten ein Sohn, um mit ihm anzugeben. Aber leider war ich nicht das, was sie wollten.", erzählte der Braunhaarige.

"Und so kam es, dass ich sobald ich 21 geworden bin direkt in eine andere Stadt gezogen bin. Also lebe ich erst seit drei Monaten hier."

Ich wollte etwas sagen, jedoch kam eine Kellnerin, die mich unterbrach.

***

Hey babes

Na alles gut?

Sorry, dass die Uploads immer so unregelmäßig kommen, aber ich komme nie zum schreiben:(

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich meine FRANCESCO WAR VON ANFANG AN DRIN HIHIHI

Love ya <3

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