So viel

Ich bin so viel.

Wenn mich eine Umarmung nicht einschloss, dann niemals weil ich zu viel war. Vielleicht weil ich so viel war, dass diese Umarmung mich nicht ganz fassen konnte. Wie wenn ich meine Arme um einen Baumstamm legte.

Ich war mächtig. Ein Baum, so tief verwurzelt und mächtig, dass manche Respekt vor ihm hatten. Doch wenn meine Blätter von ihren Geschichten raschelten, wollte ich ihnen nur nah sein, keinen Abstand zwischen uns, nur Unmittelbarkeit.

Sie legen immer ihren Kopf in den Nacken, doch ich bin nicht das, was mich krönt. Sehr viel tiefer, schlichter und ein bisschen verzweifelt bin ich, mit ausgestreckten Armen. Lose Erde. Harter Boden. Fruchtbarer Grund. Ich habe dort meinen Ursprung, wo schöne Dinge in völliger Schwärze entstehen.

Meine Inspiration ist ein Samen. Meine Gedanken quälen sich manchmal wie Regenwürmer durch das Dunkel und haben doch Tunnel und Wege gebaut. Ich komme zum Atmen ans Licht und wenn es auf mich fällt, wachsen Blumen, sanft wiegendes Gras; frisches hoffnungsloses, selbstvergessenes Grün.

Der Wind will mir das Loslassen lernen, ich rausche aufgeregt, bewegt, verliere Blätter an hellen und dunklen Tagen; ich geb Leben her und es wird am Boden...zu mehr.

Ich bin so viel.

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