Eine Katze zeichnen: Teil 2 (Kopf)
Weiter geht es im Tutorial zum Katzenzeichnen. Dieses Mal machen wir mit dem Kopf weiter!
Der Kopf bzw. das Gesicht ist mit der wichtigste Teil der Katze, da in dem Gesicht die meiste Persönlichkeit, das meiste Wesen enthalten ist. Vor allem in den Augen. Es heißt ja nicht umsonst, dass die Augen das Tor zur Seele seien.
Also, fangen wir an.
Einen Kopf mit dem Gesicht zu zeichnen, ist eigentlich nicht sonderlich schwer (wenn man dann natürlich die Schritte kennt und weiß wie es geht ^^). Vor allem eine Sache gilt unbedingt zu beachten:
Übung macht den Meister! Wenn euer Kopf nicht gleich nach dem ersten Versuch aussieht wie ein Gemälde von Bob Ross, IST DAS KEIN PROBLEM! Man muss es einfach solange üben, bis es klappt und glaubt mir, je öfter ihr es versucht, desto besser klappt es. Ich spreche aus Erfahrung.
Ich habe für die folgenden 10 Schritte zum Zeichnen eines Kopfes ein kleines Blättchen vorbereitet, damit ihr das ganze visuell verfolgen und nachzeichnen könnt:
Schritt 1:
Als erstes zeichnen wir einen Kreis. Wer keine ruhige Hand hat, kann gerne einen Zirkel verwenden (oder bei digitalen Programmen das Kreis-Zeichen-Tool). Optional kann man auch einfach den Stift "rotieren" lassen, also einfach mehrere überlappende Kreise zeichnen, ohne den Stift abzusetzen. Dadurch entsteht auch ein gleichmäßger (unscharfer) Kreis.
Habt ihr das geschafft, kommt in den Kreis ein + Zeichen, sodass der Mittelpunkt des + mit dem Mittelpunkt des Kreises übereinstimmt.
Schritt 2:
Nun schauen wir auf die horizontale (waagerechte) Linie. Ihr könnt sehen, dass sie in der Mitte von der senkrechten Linie in Zwei Hälften geteilt wird. Nun markieren wir uns den Mittelpunkt jeweils beider Hälften mit einem kleinen Punkt oder einen kleinen Hilfslinie (je nachdem, was euch lieber ist).
Als nächstes zeichnen wir ein Oval in der unteren Gesichtshälfte, das so hoch wie die gesamte untere Gesichtshälfte und so breit ist, dass es von der einen Hilfslinie zur anderen Hilfslinie reicht.
Dieses Oval unterteilen wir mit nochmals 2 Hilfslinien in 3 Teile: einen oberen, mittleren und unteren Teil.
Schritt 3:
Schauen wir auf die Hilfslinien im Oval. Die obere wird von der senkrechten Linie (die vom Anfang) in 2 Hälften unterteilt. In beide Hälften zeichnen wir jeweils in der Mitte einen weiteren Hilfspunkt/-Linie.
Nun nehmen wir uns die senkrechte Linie im Hintergrund zur Hand und schauen dabei auf den mittleren Teil des Ovals, durch den sich die senkrechte Linie zieht. In der Mitte machen wir uns ebenfalls einen kleinen Hilfspunkt/-Linie.
Dort, wo im Oval die senkrechte Linie auf die untere waagerechte Linie trifft, machen wir uns noch einen letzten kleinen Hilfspunkt.
Schritt 4:
Nun nutzen wir zum ersten Mal die Hilfslinien. Als erstes nehmen wir uns die beiden seitlichen Hilfslinien im Oval zur Hand (die auf der oberen Linie im Oval). Zieht eine kurze, senkrechte Linie auf beiden Hilfspunkten und eine weitere kurze, waagerechte Linie beim Hilfspunkt im mittleren Teil des Ovals.
Als nächstes verbindet ihr die beiden seitlichen Linien am oberen Ende mit einem leichten V (sodass der Mittelpunkt des V in der Mitte auf der waagerechten, (im Bild) roten Linie des Ovals aufliegt). Dann verbindet ihr die beiden seitlichen Linien mit jeweils nach innen zeigenden Kurvenlinien.
Schon ist die Nase fertig!
Vom unteren Mittelpunkt der Nase (dort, wo unten die schmale Stelle zwischen den beiden Nüstern ist) zieht ihr eine kurze Linie zu unserem letzten Hilfspunkt (der auf dem Punkt, an dem sich waagerechte und senkrechte Linie kreuzen) hinunter. Von dort aus zeichnet ihr noch ein umgedrehtes V, das die beiden Mundwinkel darstellen soll.
Schritt 5:
Wir starten nun bei den Mundwinkeln außen. Mit etwas Abstand zu diesen und gleichzeitig etwas Abstand zum Oval (sodass wir die Linie zwischen Mundwinkel und Oval starten) ziehen wir eine Linie dem Oval folgend nach oben. Seid ihr auf der Breite der Nase angekommen, "durchbricht" die Linie das Oval und geht (mit einem leichten Bogen in umgekehrter Wölbung) nach oben. Die Linie endet kurz nachdem ihr die Mittellinie des großen Kreises passiert habt. Das gleiche macht ihr auf der spiegelverkehrten Seite. Somit habt ihr die komplette Schnauze samt Nasenbein fertig.
Jetzt noch das Kinn. Dazu startet ihr wieder mit etwas Abstand zu den Mundwinkeln und zeichnet ein flaches, rundes V. Ihr könnt das V mit der Oberlippe/Schnauze verbinden, ich persönlich finde es stilistisch schöner, wenn die Linien eine kleine Lücke (wie auf dem Bild zu sehen ist) aufweisen und somit das Kinn nicht direkt mit der Schnauze verbunden ist.
Schritt 6:
Nun zu den Augen. Da diese zu zeichnen eigentlich ganz simpel und mit zwei Linien erledigt ist, habe ich euch die beiden Linien einmal eingefärbt.
Malt am besten zuerst die rote Linie. Startet am Ende der Linie, die wir in Schritt 5 gezeichnet haben. Von dort aus folgt ihr dieser für ein winziges Stück und kurz oberhalb der Mittellinie des großen Kreises macht ihr eine scharfe Kurve zur Seite und zieht die Linie in einem leichten Bogen so lang, wie ihr das Auge breit haben wollt.
Dann beginnt ihr die blaue Linie am äußeren Ende der roten Linie und zieht diese mit einem leichten, nach unten gerichteten Bogen nach innen zum Nasenbein hin und schließt die Linie ab, wenn ihr dort wieder auf die rote Linie trefft.
Fertig sind die Augen (bzw. die Form).
Schritt 7:
Für die folgende Linie habe ich euch Pfeile an die Seite gemalt, die die Richtung der Wölbung anzeigen.
Erst einmal startet ihr an den Enden der Kinnlinie. von dort aus zeichnet ihr eine sanfte S-Kurve (blaue Linie) zur Seite (je nachdem wie breit ihr das Gesicht haben wollt). Am Ende dieser Kurve könnt ihr entweder die Linie mit einem etwas schärferen Bogen nach oben ziehen (zu sehen als schwarze Linie) oder ihr unterteilt die Linie und "fächert" diese (wie auf dem Bild zu sehen ist), um die Struktur von Fell an der Wange zu simulieren.
Seid ihr damit fertig, kommt die restliche Seite des Kopfes. Die Wangenlinie zieht sich mit einem leichten Bogen weiter nach innen, bis sie auf der Höhe der Augen angekommen ist. Auf der gesamten Höhe der Augen macht diese Linie eine Wölbung nach außen, bis sie auf der Höhe der Augenbrauen ist (die ihr nicht zwingend Malen müsst). Von dort aus zieht sich die Linie mit einem weiten, gleichmäßigen Bogen wieder nach innen, bis sich beide Seiten schließen.
Die Kopfform ist nun fertig! Aber da fehlt doch noch was! Richtig, die Ohren! :P
Schritt 8:
Die Ohren sind eigentlich auch ganz einfach zu zeichnen. Fangen wir mit der blauen Linie an. Diese ist wie eine schwache S-Kurve geformt und beginnt auf der Breite der Nase (nur oben an der Kopflinie angesetzt). Zieht die Linie (bei normaler Ohrenposition) etwa im 45° Winkel nach außen/oben.
Die grüne Linie wird genauso gezeichnet wie die blaue Linie, nur dass diese am oberen Punkt der blauen Linie startet statt unten an der Kopflinie. Nun zeichnet diese S-Kurve nach unten zur Kopflinie, sodass die blaue und die grüne Linie eine Art spitzes Dreieck ergeben.
Ihr habt nur einen Ohrenansatz (an der Kopflinie) und eine Ohrenspitze. Von der Ohrenspitze aus zieht ihr eine dritte (hier die rote) Linie mit einem nach unten gewölbten Bogen in Richtung Kopflinie und beendet somit das Ohr. Dieses sollte nun in zwei Teile geteilt sein: die Innenseite und die Außenseite (wie im Bild beschriftet).
Schritt 9:
Optional könnt ihr noch Details in das Gesicht zeichnen. Auf dem Bild habe ich bei Schritt 9 noch Augenbrauen, Schnurrhaare, Pupillen und das Innenohrenfell hinzugefügt.
WICHTIG: Wenn ihr Augenbrauen zeichnet, denkt immer daran, dass sie im Normalzustand (also bei neutraler Miene) immer der Form des oberen Augenlids folgen.
Und Schnurrhaare sind NIEMALS gerade Striche, sie sind immer leicht nach unten gebogen und gespreizt, verlaufen also nicht parallel (because of Schwerkraft und so).
Wie ihr das Innenohrfell zeichnen könnt, dazu mache ich demnächst noch einen weiteren Teil des Tutorials.
Schritt 10:
Mehr Details, wenn ihr wollt. In dem Fall habe ich die Wangenknochen etwas unterhalb der Augen markiert und oberhalb der Augen etwas Fellstruktur hinzugefügt. Wie gesagt, mehr zum Fell wird es im 3. Teil des Tutorials geben.
Dort, wo die Augenbrauen innen enden, könnt ihr auch noch diese.... wie nennt man die eigentlich? Pinöpsel hinzufügen und eventuell die damit verbundenen Stirntasthaare (wie Schnurrhaare, nur nach oben gerichtet). Dazu die Pupillen in den Augen (die Pupillen sollten trivial sein oder? xD) und eventuell Markierungen an den Augen wie in König der Löwen.
Ich male diese Markierungen, indem ich vom äußeren Augenwinkel eine kurze Linie nach außen (auf die Breite der Augenbraue) ziehe und diese Linie mit einer senkrechten Linie mit der Augenbraue verbinde. Innen verbinde ich nochmal die Augenbraue mit der Linie des Nasenbeins und vollende diese Augenmarkierungen mit einem Bogen, der am Nasenbein ansetzt, dem unteren Augenlid folgt und sich oben mit der Linie trifft, die vom äußeren Augenwinkel ausgeht.
Wenn ihr das Nasenbein noch detailreicher gestalten wollt, könnt ihr (jedenfalls mache ich das in meinem Stil so) ein umgekehrtes V oben an die Nase zeichnen, dessen Enden sich mit den äußeren Enden der Nase treffen (alles noch einmal oben im Bild zu sehen).
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SO! Das war es auch schon. Ihr solltet jetzt einen Katzenkopf fertig haben.
Wie gesagt, wenn es nicht beim ersten Mal oder beim zweiten Mal oder beim tausendsten Mal (okay, so lange braucht es nicht) klappt, wie ihr es haben wollt, ist das kein Ding. Wichtig ist, dass ihr weitermacht und nicht aufgebt. Ihr werdet sehen. Je öfter ihr sowas übt desto besser werdet ihr. Denn mit der Übung kommt das anatomische Verständnis und die Routine. Ihr werdet sehen, es gibt immer wieder Bilder, bei denen ihr etwas zeichnet, das 100x nicht geklappt hat und dann auf einmal klappt. Nur nicht aufgeben. Macht weiter!
Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim zeichnen!
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