Eine Katze zeichnen: Teil 1 (Basics)
Hallo!
Ich sehe immer wieder, dass viele sehr gerne zeichnen, vor allem die Leute im Warrior Cats Fandom, die ihre OCs zeichnen wollen (ich habe z.B. über 150 davon... nicht irgendwie viel oder so...).
Da ich immer wieder gefragt werde, wie ich meine Zeichnungen hinbekomme, habe ich mich dazu entschlossen für euch einmal ein Tutorial zum Katzenzeichnen zu machen ^^
WICHTIG!!!
Jeder hat seinen eigenen Zeichenstil. Ihr könnt euch gerne an mir orientieren so wie ich mich an anderen Zeichnern und Zeichnungen orientiere. Aber ihr müsst immer daran denken, dass ihr euren ganz persönlichen Stil habt und es vollkommen okay ist, wenn eure Zeichnungen nicht meinen oder denen anderer entsprechen. Vor allem gebt euch Mühe. Ich selber brauche für Zeichnungen zwischen 1-6h. Weiter unten sehr ihr auch Skizzen, bei denen ich mir gar keine Mühe gegeben habe, da kommt dann also nichts Gutes bei raus. Es macht auch nichts, wenn ihr nicht gleich auf Anhieb ''superdupertolle Prachtexemplare'' raushaut. Übung macht den Meister. Der eine braucht dabei vielleicht länger, der andere kürzer, aber man kann sich immer verbessern. Selbst ich habe noch viel zu lernen und versuche mich stetig zu verbessern. Zur Info: Ich zeichne seit ca. 17-18 Jahren (eventuell noch länger, meine Erinnerungen reichen nicht so weit zurück) xD
Also, fangen wir an!
1. DIE BASIS
Die Basis ist bei jeder Zeichnung wichtig. Sie dient als Hilfestellung für Proportionen und die spätere, fertige Form. Aber bevor ich mit den Basics anfange, möchte ich noch einige anatomische Fehler berichtigen, die ich häufig sehe:
Die Ferse ist NICHT das Knie!
Häufig sehe ich nämlich Leute, die die Ferse fälschlicherweise für das Knie halten und das Bein dadurch nur einen einzigen Knick hat. Aber das Bein ist im Grunde aufgebaut wie ein "Harry-Potter-Blitz":
Hier etwas ähnliches mit den Armen (btw, das kommt dabei heraus, wenn ich mir keine Mühe gebe xD):
(Bei "Richtig":
1. Strich oben - Schulterblatt
2. Strich in der Mitte - Oberarm
3. Strich unten - Unterarm)
So, ich denke, jetzt können wir mit den Basics beginnen.
Also. Die Basics setzen sich aus verschiedenen geometrischen Grundformen zusammen. Kreise, Dreiecke, Rechteche, Quadrate etc. pp.
Hier ein Bild von dem Knochenbau einer Katze, an dem ihr euch orientieren könnt (nein, das habe ich nicht gemalt):
Nehmen wir uns also einmal dieses Bild zur Vorlage für die Basics, dann erhalten wir folgende Formen:
Etwas unübersichtlich für den Anfang, ich weiß. Darum erkläre ich es eben kurz, wie ich die Basics gestalte:
Den Brustbereich und Beckenbereich (blau) unterteile ich in zwei, sich leicht überschneidenden Kreisen (ihr könnt das Bild mit der Anatomie als Bild zum Üben nehmen, ich denke, damit wird es sich am besten üben).
Der Kopf besteht aus einem großen Kreis (Schädel) und einem kleineren Kreis (Schnauze (xD)), die aneinanderliegen. Je nach Position und Haltung des Kopfes überschneiden sich diese Kreise mehr oder weniger.
Schulter, Oberarm und Oberschenkel male als Ovale, die sich an den Gelenken überschneiden.
Die Gelenke male ich als größere oder kleinere Kreise, die ich mit einfachen Linien verbinde. An den Fußgelenken male ich dann abgerundete Dreiecke, die die Pfoten darstellen sollen.
Der Schweif ist bei mir eine einzige, dynamische Linie, die anzeigen soll, wie sich der Schweif biegt. Die Wirbelsäule (was man hier gerade nicht sieht), ist bei mir auch als einfache Linie gezeichnet. Sie stellt praktisch das ''Aktionskennzeichen'' der Zeichnung dar, d.h, die Bewegungen der Katze folgen der Krümmung der Wirbelsäule. Macht die Katze z.B. einen Buckel, um bedrohlich zu wirken, geht die Wirbelsäule vom Hals aus in einem starken Bogen nach oben und Richtung schweif wieder stark nach unten.
2. DER KÖRPER (+ Arme und Beine)
Als erstes Fange ich mal mit dem Körper an. Wir haben nun die Grundform der Katze, das heißt also, dass wir mit dem weiteren Zeichnen beginnen können. Für alle, die mit Bleistift auf dem Papier zeichnen:
NIEMALS sofort gleich fest mit dem Stift aufdrücken. Immer zuerst leicht vormalen, bis man sich sicher ist, dass man die Form, die man schließlich hat, auch behalten will. Ihr werdet tausende Male radieren und wenn ihr dabei gleich sofort fest aufdrückt, wird das mit dem Radieren nutzlos, weil die Linien dann noch leicht sichtbar sind und irgendwann, wenn man zu viel radiert, kann man dann vor lauter Linien das Bild nicht mehr weitermalen, weil es einfach nur noch unübersichtlich ist. Deswegen, immer erst einmal leicht aufdrücken, bevor ihr die kräftigen Linien zieht.
Im Grunde, wenn ihr die Grundstrukturen habt, braucht ihr fast nur noch die Formen miteinander verbinden. Die beiden grauen Linien sollen den Arm und das Bein darstellen, die im Hintergrund sind. Ich habe sie blasser gemalt, damit sie nicht zu eventuellen Verwirrungen führen.
Die Schulter steht immer ein wenig vom Rücken ab und ist demnach als kleine Wölbung zu sehen.
Das Hinterteil wird zum Schweif hin minimal Dicker als der Brustbereich, während der Bauch eine leichte Krümmung nach innen macht (je nach Pose mehr oder weniger).
Der Ellbogen samt Oberarm ragt ein wenig in den Brustbereich ''hinein'', aber die Linie wird nicht komplett bis zum Rücken hochgezogen, sondern endet etwa in der Hälfte des Körpers.
Beim Unterarm solltet ihr beachten, dass dieser am Ellbogen etwas dicker ist als am Pfotengelenk (schaut euch dazu am besten euren eigenen Unterarm an, damit ihr die Proportion besser verstehen könnt ^^).
Der Rücken macht von der Schulter bis zum Schweifansatz eine leichte, geschmeidige Biegung und verläuft dann in einer etwas schärferen Biegung in den Oberschenkel.
Das Knie bzw. die Kniekehle sind je nach Anwinkelung des Beins deutlicher zu sehen. Hier ein kleines Beispiel dafür:
3. DIE PFOTEN (+ Schweif)
Pfoten zu malen war für mich lange Zeit sehr schwer. Sie brauchen auch viel Übung, bevor man sie dann endlich so hinbekommt, wie man sie gerne hätte. Hier also eine Erklärung, wie ich die Pfoten male:
Seitenansicht:
1. Zuerst male ich ein abgerundetes Dreieck. Dann male ich die erste Zehe (ich male immer vier, wie viele ihr malt, ist euch überlassen), die etwas kleiner ist als die Mittelzehen. Kurz vor dem Boden macht sie eine minimale Wölbung (sie geht nicht bis zum Boden und macht dann so einen Knick, wodurch sie am Boden ganz gerade aufliegt, sondern die Spitze der Zehe geht praktisch in einem weichen Überlauf in Richtung Boden und der Pfotenballen).
2. Nun kommt die mittlere Zehe hinzu, die etwas größer als die Seitenzehen ist, aber trotzdem genauso gemalt wird.
3. Ich habe noch etwas vom Gelenk mit hinzugefügt. Dieses Verbindungsstück zwischen den einzelnen Zehen und dem Unterarm ist die Handfläche. Stützt eure Hand einfach mal nur mit den Fingern und dem Handballen auf einen Tisch, während eure Handfläche sich vom Tisch abhebt. Dann könnt ihr es ungefähr sehen und euch daran orientieren.
4. Das ist praktisch die Nummer 3, nur von der Innenseite gezeigt. Hier sieht man den "Daumen" der Katze.
Frontalansicht:
1. Zuerst male ich ein längliches Oval. Dann kommen am unteren Ende vier leichte Wölbungen hinzu, die die Zehenspitzen darstellen. Die Seitenzehen sind dabei schmaler und kleiner als die Mittelzehen, deswegen sind ihre Wölbungen kleiner.
2. Als nächstes kommen die Zehenzwischenräume. Macht die Finger eurer Hand gerade zusammen, dann entstehen genau diese Linien. Die mittlere Linie ist bei der Pfote länger, da sie die beiden Mittelzehen, die größer als die Seitenzehen sind, voneinander trennt.
3. Nun kommen die Feinheiten. An den äußeren Rändern der Seitenzehen wird die Linie ein Stück am Oval entlanggezogen, bis man den Pfotenrücken (Handrücken) erreicht. Die Mittelzehen werden angedeutet, indem die Knöchel von ihnen als leichte Bögen gezeichnet werden. Zudem male ich immer Krallenschlitze, aus denen die Krallen herauskommen, wenn sie ausgefahren werden.
4. Nun kommt das Pfotengelenk hinzu. Schaut euch dazu euer Handgelenk an, an der Außenseite könnt ihr den Handgelenksknochen feststellen, der ein bisschen aus dem Gelenk ragt. So ist es auch bei den Katzen. Malt also dementsprechend eine leichte Wölbung für den Handgelenksknochen. Gegenüber befindet sich dann (ein bisschen weiter unten) der "Daumen".
5. Ist wie Nummer 4, nur einmal spiegelverkehrt.
Fügen wir das Ganze also zum eigentlichen Bild hinzu:
Der Schweif wird an oder um die Aktionslinie des Grundmodells gemalt. Die Brust steht noch ein wenig von der Schulter ab, bevor sie in den Hals überläuft. Beim Nacken muss man sich einfach eine verlängerte Rückenlinie denken und diese dann ab der Schulter bis zum Kopfansatz zeichnen.
4. DER KOPF
Der Kopf ist mit der schwerste Teil, da dieser die meiste Persönlichkeit der Katze durch das Gesicht ausmacht. Deswegen werde ich nur erstmal eine Grundform malen und dann in den folgenden Teilen ins Detail gehen.
Die Grundstruktur für den Kopf haben wir ja bereits fertig. Man muss also fast nur noch die Linien nachziehen. Nur bei der Nase und den Stellen, bei denen bei uns die Augenbrauen sind, sowie dem Kinn sind leichte Kanten, die nicht der Grundstruktur entsprechen.
Die Linie wird vom Nacken über den Hinterkopf bis zur Stirn einfach weiter an den Kreisen nachgezeichnet. Ab den "Augenbrauen" macht das Ganze dann einen Knick nach unten zum Nasenansatz. Von dort aus geht die Linie weiter bis zur Nasenspitze, wo es wieder einen Knick macht und nach unten zum Kinn verläuft. Am Kinn kommt der nächste Knick, der in einem leichten Bogen erst in die Kehle und dann mit einem etwas größeren Bogen (hier habe ich den Bogen größer als den hinteren Kreis gemalt, weil der hintere Kreis doch zu klein war) an dem hinteren Kreis entlanggezogen und stellt dann die Wangen und Wangenknochen dar. Die Linie wird bis kurz vor den Ohrenansätzen gezogen.
Seid ihr damit fertig, habt ihr auch schon fast den Kopf fertig. Nun kommen noch kleine Feinheiten und vor allem die Ohren:
Die Ohren fangen am Hinterkopf an und können als Dreieck bis zur Stirn gemalt werden. Ich habe sie an den Spitzen nochmal etwas geschwungener gemalt, damit sie natürlicher aussehen. Von der Spitze aus könnt ihr noch eine Linie in der Mitte der Ohren hinunterziehen, um die Hinterseite der Ohren von der Innenseite zu trennen. Optional könnt ihr auch noch Ohrenfell in die Innenseite malen, das ist allerdings euch überlassen.
Die Nase kann man als kleines, abgerundetes Dreieck an dem einen Knick, der die Nasenspitze darstellen soll, malen. Achtet aber darauf, dass sie ein wenig von der oberen Linie absteht. Falls ihr dafür Hilfe braucht, könnt ihr euch die Nasen von Katzen im Internet ansehen.
Der Mund beginnt etwas unterhalb der Mitte der Schnauze und wird leicht bis zur Kehle gezogen. Er endet da, wo das Kinn endet. Die Mundwinkel sind bei der Linie dicker, weil Mundwinkel mehr Tiefe besitzen als der Rest des Mundes.
Seid ihr damit fertig, habt ihr im Grunde die Basis für die Zeichnung eines OCs geschaffen. Jetzt könnt ihr noch Details hinzufügen. In den weiteren Teilen werde ich noch mehr zu Mimik, Gestik und dem Fell erklären.
Falls ihr die Katze, die ich hier gezeichnet habe, als Base für eigene Zeichnungen oder Übungen verwenden wollt, hier ist sie nochmal mit ein paar mehr Details (Ellenbogenknochen, Ohrenfell etc.):
Jetzt wünsche ich euch erstmal viel Spaß beim Herumwerkeln :D
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