Kapitel 47 / Betonboden
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Kathi's (P.o.v.):
Die Dunkelheit umhüllte mich und ein schauer lief mir den Rücken hinab. Wo bin ich?
Alles war so kalt um mich herum. So leer. So hoffnungslos. Ich hielt den Tryzerus-Stein fest in meiner Hand. So dass ihn mir niemand weg nehmen konnte. Ich habe noch nie etwas so sehr fest gehalten. Ich sah mich um, doch es nutzte nichts. Es war alles nur schwarz und es wurde nicht besser.
Unter meinen Füßen spürte ich plötzlich Boden. Kalten und harten Beton. Um mich war immer noch alles schwarz. Das klackern von teuren Lederschuhen vernahm ich. Diese Person ging einige Meter vor mir herum. Verwirrt verzog ich das Gesicht. Kein Bild ergab sich zu dem Geräusch. Langsam wurde ich ungeduldig.
Ich war in einem Raum, die Geräusche hallten zwischen den Wänden umher. Das klackern der Schuhe hörte nicht auf. Aus einer Ecke hörte ich ein Wimmern. Die Stimme war mir stehts bekannt. Diese dunkle Nuance seiner Stimme, war der sofortige hinweiß wer es sein könnte.
"Roman?", krächzte ich unsicher hervor. Es kam keine Antwort zurück. Ich hörte nur das Wimmern. Habe ich mich verhört? Ist es gar nicht Roman? Wo bin ich hier überhaupt?
Das schwarze Bild vor meinen Augen ergraute auf einmal. Ich war umhüllt von Betonwänden. Nicht irgendwo. Ich war in einer Zelle. Nicht irgendeiner. Ich war in Leo's Verließ.
Roman der in der selben Zelle wie ich fest saß. Kauerte geknebelt in der Ecke und hatte den Mund und die Augen verbunden. Und da kam das klackern wieder zum Vorschein.
Wer sonst lief mit teuren Lederschuhen herum. Natürlich kein anderer als der gute, alte Leo. Dieser spazierte seelenruhig vor mir herum. Mein Blick wandte sich wieder zu Roman. Ich lief sofort zu ihm und nahm ihm die Augenbinde ab. Als er mich erblickte war er zu tot erleichtert.
"Na, na, meine kleine! Das lässt du schön dran! Wir wollen doch nicht dass er unser Gespräch ruiniert.", ergriff Leo das Wort. "Was hast du mit ihm gemacht?"
"Ich brauche diesen Nichts-Nutz nicht! Aber dich brauche ich. Er soll uns nicht stören. Also mach was ich befehle, sonst muss er dran glauben.", drohte er mir. Ich nickte nur gefällig und näherte mich den Gitterstäben.
"Du warst nicht brav. Du bist von mir abgehauen. Hast meinen Roten Drachen frei gelassen. Und ihr wolltet alle einfach so zurück auf die Erde. Und? Was hast du jetzt davon? Du bist wieder hier.", lächelte Leo selbstgefällig in sich hinein. "Was soll all das? Wo sind die anderen?", fragte ich sofort als ich die Situation verstand.
Er zuckte mit den Schultern und klackerte mit seinen teuren Lederschuhen wieder am Beton herum. "Woher soll ich das wissen. Jedenfalls nicht auf der Erde, unter den Lebenden."
"Hättest du mir gefolgt, wäre das alles gar nicht soweit gekommen.", meinte er kopfschüttelnd.
"Sei mir dankbar! Ich war der jenige der euch beide nicht in dieses Dilemma frei gelassen hat. Ich habe euch hier behalten. Wo deine 'Freunde' jetzt verweilen weiß keiner so genau. Hättest du nur auf mich gehört, wäre all das nicht passiert.", wiederholte er nochmals.
"Das ist doch Blödsinn! Du bist in einer der Eisringe festgesessen. Das kann nicht möglich sein!", widersprach ich ihm.
"Denkst du denn wirklich ich wäre so einfach zu besiegen, Schätzchen? Das war nicht ich in dem Eisring. Das war ein anderer Löwe der verzaubert wurde. Ethan konnte ich auch mit linker Hand überlisten, denn dieser Hexe habe ich einer Gehirnwäsche unterzogen. Ich hab mir währenddessen nur ins Fäustchen gelacht. Das sagte ich auch schon mal zu der guten, alten Jane: Wer zuletzt lacht. Lacht am besten.", sagte er und lachte plötzlich lauthals los.
Entgeistert stand ich da und konnte es nicht fassen. Wir wurden alle ausgetrixt. Und ich bin an allem Schuld.
"Warum hast du ausgerechnet mich und Roman gerettet? Schließlich nanntest du eben Roman einen Nichts-Nutz.", stieß ich mit dieser Frage plötzlich hervor, die er einfach beantwortete: "Na weil ihr Drachen seit. Auch wenn dieser Roman ein Nichts-Nutz ist, kann ich ihn dennoch gut gebrauchen. Ihr habt endlich wieder eine anständige Aufgabe in meinem Reich. Also nennt mich jetzt gefälligst wieder Lord Leo. Verstanden?"
Verdutzt blickte ich aus Wäsche. "Ich habe mich jetzt um mein Reich zu kümmern. Arivederci!", triumphierte er und schritt feierlich aus dem Verließ.
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