Kapitel 23

Nervös stand ich auf und warf Jasmine noch ein letztes kleines Lächeln zu. Als Jason an mir vorbeilief, nickte er mir nur kurz zu. Diese Geste machte mein mulmiges Gefühl noch ein wenig größer, denn ich wusste nicht was ich bei diesem Bodycheck alles machen musste.

Mit zittrigen Händen drückte ich den Türknopf der dunklen Tür hinunter und trat in das Zimmer ein. Niemand befand sich in den Raum. Er war riesengroß  und es befand sich rein gar nichts darin. Mich umgab nur eine silberne Wand aus irgendeinem Metall. Nervös sah ich mich noch einmal herum, aber es gab hier einfach rein gar nichts.

"Celia Summer, machen sie sich bereit für diesen Test. Und bitte sei dir über folgendes bewusst: in diesem Raum ist alles möglich. Bitte zieh dir die Klamotten an die dir bereit gelegt worden sind", irritiert sah ich mich nach einem Lautsprecher um doch ich konnte keinen erkennen. Woher kam diese Stimme?

Ein weiteres Mal sah ich mich in dem Raum um und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Haufen Klamotten auf dem Boden auf. Verwirrt ging ich darauf zu und schnappte mir die Klamotten die dort lagen. Blitzschnell zog ich sie mir an und stellte mich dann wieder in die Mitte des Raumes.

"Sehr gut Celia, bitte stelle dich auf den roten Punkt, der gleich auf dem Boden erscheint", langsam nickte ich und wartete darauf, dass ihre Vorhersage in die Tat umgesetzt wurde. Tatsächlich tauchte nach wenigen Sekunden ein roter Punkt auf dem Boden auf. Schnell lief ich in die Richtung des Punktes und blieb stehen.

"Bodycheck beginnt", sagte die Roboterstimme an und schon im nächsten Moment waren zahlreiche Laserstrahlen auf mich gerichtet. Nervös und aufgeregt zugleich zuckte ich zusammen. Immer mehr und mehr Strahlen wurden auf mich gerichtet. Von jeder Seite mindestens ein Dutzen.

Und genauso plötzlich wie es begann endete es auch wieder, denn in der nächsten Sekunde waren schon alle Strahlen wieder verschwunden. Ich hatte nicht einmal Zeit zu überlegen, was überhaupt mit mir passierte.

Auf einmal erschien vor mir eine große Leinwand auf der ich abgebildet war. Erschrocken realisierte ich, dass dies eine Momentaufnahme war. Schon seit Tagen hatte ich nicht mehr in den Spiegel gesehen, weswegen ich mich noch mehr erschrak. Meine Augenringe waren enorm zu sehen, obwohl ich laut König Mason drei ganze Tage durchschlief, wie konnte das also möglich sein?

Bevor ich mich weiter mustern konnte ertönte wieder eine laute Stimme.
"Celia Summer, 18 Jahre, 1.70 Meter und 62 Kilogramm. 18% Körperfettanteil, mehr Informationen werden ins Labor gesendet."

Ohne Vorwarnung verschwand die Leinwand wieder und es herschte für einen kurzen Moment Stille. Ich bildete mir ein, sogar meinen Herzschlag zu hören.

"Celia Summer bereit machen zum Stärketest. In 3, 2, ", ein schriller Ton ertönte und ich zuckte zusammen.

Nervös drehte ich mich einige Male um meine eigene Achse und wartete darauf, dass irgendetwas passierte.

Und nach einer Weile tat sich in dem Raum wirklich etwas. Am anderen Ende des Raumes erscheinte ein katzenartiges Tier. Bloß viel größer, mit Krallen die ich nicht gerne von nahe sehen möchte.

Die Katze fletschte mit den Zähnen und machte sich wahrscheinlich auf den Angriff bereit. Ängstlich wich ich ein paar Schritte zurück, wollten sie etwa so meine Stärke testen? Oder wollte König Mason mich doch einfach nur umbringen? Wahrscheinlich war es nicht amüsant genug mich einfach abzuknallen.

Plötzlich erscheinte eine weitere Sache im Raum. Nur wenige Meter vor der riesigen Katze tauchte ein kleines Kind auf. Erschrocken riss ich meine Augen auf.

"Lauf", schrie ich dem Kind zu. "Renn sofort weg", das Kind bewegte sich keinen einzigen Meter und ich schlug mir verzweifelt gegen den Kopf. Wieso machte das Kind nichts?

Ohne viel nachzudenken rannte ich auf es los und schnappte es am Ellenbogen, es war verdächtig leicht. Die Katze reagierte nicht, weswegen ich vorsichtig wieder auf meine vorherige Position zurück wich. Mein Herz schlug schneller, als eigentlich sollte. Was passierte hier gerade? Konnte ich nicht einfach gegen die Wand schlagen? So könnten diese Menschen meine Stärke viel leichter testen.

Für einen kurzen Moment fiel mein Blick auf das Kind, dass ich gerettet hatte und der Stoff auf dem Gesicht machte mich stutzig. Ich wagte noch einen weiteren Blick auf das Kind und war mir danach sicher, dass es eine Puppe war.

Ich hatte mein Leben für eine Puppe geopfert, für eine verdammte Puppe. Sauer schrie ich auf, wieso war mir das nicht früher aufgefallen?
Ich beobachtete jeden Schritt der Bestie, ich war mir noch immer nicht sicher, was das für ein Tier war. Ungelduldig wartete ich darauf, dass sie den Angriff startete.

Ohne Vorwarnung erscheinte ein Licht am anderen Ende des Raumes. Es scheinte auf Dinge, die so aussahen wie Waffen. Mein Ticket für das Überleben. Doch wie sollte ich dort hin kommen, wenn die Katze mich innerhalb von wenigen Sekunden einholen könnte?

Verzweifelt musterte ich den Raum um nach einer Lösung zu suchen und aufeinmal fiel es mir ein. Die Roboterstimme hatte mir gesagt, dass in diesem Raum alles möglich ist. Also müsste meine Idee funktionieren.

So schnell ich konnte, rannte ich auf die Wand zu, jedoch stoppte ich nicht davor sondern hüpfte so hoch wie ich konnte. Mein Plan funktionierte tatsächlich, ich lief auf den Wänden. Ich lief auf einer Wand!

Ohne mein Tempo zu sinken rannte ich in die Ecke in der ich die Waffe sah. Für diesen einen Moment ignorierte ich mein schnell pochendes Herz und meine zittrigen Beine, denn mir war klar, dass ich sterben werde, wenn ich jetzt einen Fehler machte.

Kurz wagte ich einen Blick auf die Seite, mein Gegner war nur wenige Schritte hinter mir, erschrocken riss ich meine Augen auf und beschleunigte mit letzter Kraft mein Tempo. Keuchend kam ich an der Ecke an, schnappte mir die nächstbeste Waffe und richtete sie auf die Katze.
"Aaaaaaaaah", schrie ich, denn es war zu spät, das Biest war schon direkt über mir, ich war tot.

Mit angsterfüllten Blicken öffnete ich meine Augen, denn niemand griff mich an. Ich war nicht gestorben? Aber wie war das möglich? Völlig verstört richtete ich mich wieder gerade auf und versuchte meinen hektischen Atem unter Kontrolle zu bringen. Leichter gesagt als getan.

Vor mir befand sich keine riesige Katze mehr, nein es war nur noch ein kleines Kätzchen welches leise schnurrte.
"Was zum-", stöhnte ich, während ich mich erneut erschöpft an der Wand anlehnte.

"Vielen Dank Celia, du kannst den Raum wieder verlassen. Bitte sprich nur mit den Leuten die schon in diesem Raum waren über den Test", ertönte die Roboterstimme.

Kopfschüttelnd stand ich auf und verließ so schnell wie möglich den Raum. Das war eines der Erlebnisse, welches ich so schnell wie möglich vergessen wollte.

"Cel", ein aufgebrachter Jason kam sofort in meine Richtung gestiefelt, als ich den Raum verließ.

"Jasmine River du bist die Nächste", dröhnte es, als ich aus dem Raus kam.

Lächelnd ging ich auf Jason zu, der mich in den Arm nahm.
"Was musstest du machen?", flüsterte er. "Eine riesige Katze bekämpfen", antwortete ich in einer Kurzfassung. "Und du?"

"I-ich weiß es nicht mehr", gab er zu. Irritiert sah ich an, er wusste es nicht mehr? "Ich weiß nur noch von dem Bodycheck und jede Erinnerung an danach ist verschwunden, ich weiß nur noch, dass es total angsteinflößend war."

Verwirrt schüttelte ich mit dem Kopf. "Albträume nachdem ich eine lebensrettende Salbe bekommen habe, keine Erinnerungen mehr nachdem du einen lebensbedrohlichen Test gemacht hast. Jason, was machen die mit uns?"

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