Kapitel 20

Vorsichtig und langsam blinzelte ich, die Sicht war noch verschwommen und trüb. Ein weiteres Mal Blinzeln und ich konnte wenige Umrisse eines Raumes erkennen. Am anderen Ende des Raumes befand sich ein Bücherregal.

Behutsam versuchte ich aufzustehen, doch mich hinderte etwas. Verwirrt sah ich an mir hinunter und bemerkte die silbernen Handschellen an meinen Hand- und Fußgelenken. Wo war ich hier und was war überhaupt passiert?

Ohne Vorwarnung öffnete sich die weiße  Tür.
"Wo bin ich hier und was ist hier passiert", neugierig pustete ich mir eine Strähne die mir ins Gesicht hing aus meiner Sicht.

"Celia Summer, nie hätte ich erwartet, dass wir uns so früh wieder sehen werden", sofort schoss mein Kopf in die Höhe, unter tausenden von Stimmen würde ich diese wieder erkennen. König Mason höchstpersönlich stand vor mir.

"Du dachtest wohl, dass du so verschieden von den anderen Jugendlichen bist, etwas Besonderes."
"Nie, nie hätte ich so etwas gesagt", unterbrach ich ihn, während ich immer noch versuchte an mein gewöhnliches Augenlicht zu gelangen.
"Unterbrich mich nicht. So verschieden, doch so gleich. Wie alle anderen wirst du in den Krieg geschickt. Aber weißt du überhaupt was du angestellt hast? Unser Königreich wird nicht nur von außen angegriffen, nein es gibt auch Rebellen unter uns. Sag, meine Schöne, welchen Grund gibt es dich noch am Leben zu lassen? Wieso sollte ich dich jetzt noch am Leben lassen?", mit einen Lächeln auf den Lippen kramte er in einer seiner Schubladen herum und zog eine Waffe heraus. Erschrocken blieb mir mein Mund offen stehen. Bedrohlich kam er auf mich zu und presste die Waffe direkt an meine Kehle. Mein Atem beschleunigte sich, schon wieder überkam mich diese fürchterliche Todesangst.
"Gib mir einen vernünftigen Grund", flüsterte er unmittelbar vor meinem Gesicht. Sein unangenehmer Atem brannte in meiner Nase.

Tief atmete ich ein und aus.
"Sie brauchen mich. Ich bin die Anführerin der Rebellen. W-wenn sie sehen, dass ich sterbe dann werden sie ihr Königreich sofort stützen. Sie werden es niederbrennen und eure ganze Familie umbringen. Das wollen sie doch nicht oder? Selbst Sie empfinden doch so etwas wie Liebe", mit meiner letzten Kraft und dem Wille zum Überleben presste ich diese Worte aus meinen Lippen. Mir war klar, dass ich völligen Schwachsinn redete. Die Anführerin der Rebellen? Nicht im Traum, aber vielleicht, vielleicht glaubte er es mir.

Lachend wich er ein Stück von mir zurück, was mich ein kleines bisschen erleichterte.
"Du denkst wirklich du bist wichtig? Ein kleines Mädchen bist du. Du bist nichts. Rein gar nichts", das Schmunzeln auf seinen Lippen verschwand nicht eine einzige Sekunde.
"Wieso bin ich dann hier, wieso haben sie mich dann noch nicht umgebracht? So wie alle anderen Bürger Aquarias, die Sie schon auf ihrem Gewissen haben? Wieso? Wieso König Mason", mit aller Kraft versuchte ich diese Worte in einem ruhigen Ton zu überbringen. Jetzt durfte ich keine Schwäche zeigen.

"Den wahren Grund hast du schon erfasst. Selbst ich empfinde so etwas wie Liebe und das auch gegenüber meinen Neffen, Luke. Er mag dich. Leider ist er auch achtzehn Jahre alt, weswegen ich ihn auch in den Krieg schicken musste. Celia, ich habe dich als ein taffes und mutiges Mädchen kennengelernt und dein süßer Freund Jason scheint auch nicht ohne zu sein. Deine Mission ist es Luke zu beschützen, mit deinem eigenen Leben. Ihr werdet mit anderen Leuten zusammen in ein Team kommen und ihr werdet meinen Neffen bis zu eurem Tod verteidigen", fassungslos saß ich auf meinen Stuhl. Einerseits darüber, dass ich Jason wieder sehen werde. Anderseits darüber, dass Mason wirklich dachte, dass ich in der Lage war irgendjemanden vor dem Tod zu beschützen. Er hatte es doch perfekt gesagt, ich war doch nur ein kleines Mädchen.

"Wenn das alles ist", gespielt lässig zuckte ich mit meinen Schultern. "Ich würde Ihnen gerne einen Handschlag geben um diesen Deal zu besiegeln, doch Sie hielten es ja für nötig mich wie einen Hund an diesen Stuhl zu ketten."

Sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter. "Das freut mich sehr Celia, wirklich sehr."

"Da wir den geschäftlichen Teil des Treffens vollbracht haben, kommen wir jetzt zu dem medizinischen. Du fragst dich sicherlich warum du noch lebst, obwohl du angeschossen wurdest? Das meine Liebe ist eine unsere neusten Erfindungen. Eine Paste die Schusswunden innerhalb von wenigen Sekunden heilt", missmutig zog ich eine meiner Augenbrauen in die Höhe. War das überhaupt möglich?
"Was? Dachtest du wirklich, dass ich das Leben meines Neffens in deine kämpferischen Fähigkeiten lege? Für eure Einheit haben wir uns ganz besondere Dinge einfallen lassen, einzigartige Waffen und Heilmethoden, purer Luxus. Doch das meine Liebe wird dir dein Mentor noch früh genug erklären", begleitet von seinem gehässigen Lächeln zog er einen Schlüssel aus seiner Anzugstasche und befreite mich von meinen Fesseln.

"Du wirst gleich wieder ein wenig müde sein, das sind die Nebenwirkungen der Salbe. Du wirst jetzt wie alle anderen zu eurem Ausbildungslager gebracht, dort wirst du sicherlich schon von deinem Team empfangen. Du hast immerhin schon drei ganze Tage geschlafen. Schlaf schön Celia und vergiss nicht den Grund warum ich dich am Leben gelassen habe."

Während meine Augen immer schwerer wurden, dachte ich immer und immer wieder über die Gesprächsthemen der letzten Minuten nach. Ich werde Jason wieder sehen, ich sollte den Beschützer für Luke spielen und ich habe gerade erfahren, dass Heilmittel existieren die Schusswunden heilen sollen? Das waren zu viele Informationen, die ich gerade verarbeiten musste.

Langsam bemerkte ich wie meine gerade erst zurückgewonnene Sicht wieder trüber und trüber wurde, meine Augenlider wurden langsam zu einer Last und ich kämpfte gegen den Schlaf, denn wer wusste ob ich erst wieder in weiteren drei Tagen aufwache. 

Bleib wach Celia, bleib wach Celia, bleib wach.... 

Sorry, für das kurze Kapitel.. sie werden wieder länger:)

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