Kapitel 17
Noch vor zwei Tagen war sie eine ganz normale Bürgerin Aquarias. Doch seit gestern ist sie das Vorbild für viele Protestanten die im Moment in unserem Lande herumwerkeln. Mit einer berührenden Rede über ihre kleine Schwester Seline, wickelte Celia Summer zahlreiche Menschen um ihren Finger. Sie behauptete, dass das System in dem wir leben unfair seie, da viele unschuldige Menschen hingerichtet werden. Meiner Meinung nach ist dies völliger Schwachsinn, denn ohne diese Strenge würde die Kriminalität in Aquaria unzähmend sein. Was sagen sie dazu? Das Video ihrer Rede folgt im An-
Auf einmal wurde die Sendung durch irgendetwas unterbrochen und König Mason war auf dem Bildschirm zu sehen.
Bürger und Bürgerinnen Aquarias im Alter von zehn bis einundzwanzig Jahren. Da wir eine baldige Volkszählung durchführen wollen bitten wir Sie alle morgen in der Kaisershalle in Ihrem Dorf zu erscheinen. Die Veranstaltung wird für Sie nicht lange dauern. Wer nicht erscheint wird ohne Erbarmen mit dem Tod bestraft. Und jetzt weiter mit den Nachrichten.
Erneut war die rothaarige Moderatorin auf dem Bildschirm zu sehen und ich lauschte gespannt was sie noch zu sagen hatte. Die Nachricht der Zählung interessierte mich nicht sonderlich, denn solche gab es oft.
Nachdem meine Rede im Fernseher ausgestrahlt wurde fing der Rotschopf wieder an zu reden.
Ob hinter dieser Rede eine pubertäre Phase steckt? Wir wissen es nicht doch wir halten sie auf jeden Fall auf dem Laufenden. Die nächste Sendung wird morgen um die gleiche Uhrzeit ausgestrahlt.
"Eine verdammte pubertäre Phase", kreischte ich während ich hysterisch aufsprang. "Eine pubertäre Phase? Ich würde es eher die Wahrheit nennen, diese verdammten Nachrichten haben sie doch nicht mehr alle, ich könnte ausrasten."
"Hey, beruhige dich", sagte Jason nachdem er mir besänftigend seine warme Hand auf meine Schulter lag. "Die Frau wird bezahlt um so etwas zu sagen, das war kein persönlicher Angriff. Außerdem haben die gerade ein Eigentor geschossen, da sie deine Rede gezeigt haben und sich bestimmt noch mehr Anhänger finden. Seh die ganze Sache einmal positiv", versuchte er mich zu beruhigen.
"Ich heiße nicht Jason Prentis und sehe in jeder Sache etwas Gutes", konterte ich und ließ mich gleichzeitig wieder auf sein ledernes Sofa plumpsen.
"In jedem normalen Menschen steckt ein Optimist, man darf diese Seite bloß nicht verdrängen", meinte er und nahm wieder neben mir Platz. "Normal war ich noch nie", genervt verdrehte ich meine Augen und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab. Wieso provozierte mich diese Moderatorin auch so? Und vor allem wieso war meine Rede so viel Wert, dass sie im Fernsehen ausgestrahlt wurde? Ich war doch nur ein kleines, pubertierendes Mädchen wie sie es nannte.
Was also hatte die Regierung dazu veranlagt über mich zu berichten und zahlreiche Wachen vor Jasons Wohnung auftzustellen? Und die noch größere Frage ist, woher wusste König Mason überhaupt, dass ich mich aktuell hier befand? Niemand außer meiner Eltern und Jason wussten davon.
"Celia", flüsterte Jason aufeinmal und riss mich dadurch aus meinen verwirrenden Gedanken. Ich wand meinen Blick auf ihn und wartete darauf, dass er weiter redete.
"Du bleibst doch hier oder? Du gehst nicht wieder?", wisperte er leise.
Sofort schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Sanft stupste ich ihm auf seine Nase.
"Seit wann hast du solche Verlustängste?", kichernd rutschte ich ein wenig näher an ihn.
"Die Leute die ich mochte blieben nie lange, das Schicksal wollte es nie so. Meine Mutter sagte immer, dass es das Karma ist", flüsterte er ohne direkt auf meine Frage einzugehen. Als er über seine Mutter redete, fiel mir auf, dass ich noch gar nichts über ihn wusste. Immer nur wollte er Dinge über mich wissen, aber er selbst war nie ein offenes Buch.
"Karma? Was hast du Böses angestellt? Hast du jemanden mit deinen tausenden Fragen zu Tode gequält oder bist du jemandem so auf die Nerven gegangen, dass sie sich freiwillig die Kugel gegeben?", lachend klopfte ich mir selber auf die Brust, doch als ich Jason ansah verging mir das Lachen sofort wieder. Sein Mundwinkel hatte nicht einmal gezuckt, hatte ich etwas falsch gesagt?
"Ich will nicht gern über meine Vergangenheit reden", sofort riss ich meine Augen auf und ich wand mich zu ihm. Ohne Scheu kletterte ich auf seinen Schoß, damit er mir in die Augen sah.
"Ist das dein Ernst? Ich habe mit dir meine Sorgen und Ängste geteilt, ich habe dir von meiner Schwester erzählt, ich habe vor dir geweint und du kannst mir nicht eine Sache anvertrauen?", sauer schnappte ich nach Luft.
"Celia, sei leise", bat er mich während er lächelnd seine schmalen Finger auf meine Lippen presste.
"Ich soll leise sein? Nein, ich meine es ernst. Sollte man sich in einer Freundschaft nicht gegeneinander vertrauen und seine tiefsten Gedanken anvertrauen? Jason Prentis du wirst mir sofort sagen warum deine Mutter dir sagte, dass dir solche Dinge wegen deinem Karma passierten. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du irgendetwas böses angestellt hast, selbst wenn wir uns noch nicht so lange kennen, ich weiß, dass ich dich mag und ich habe ein gutes Menschenkenntnis auch wenn es nicht so scheinen mag, Jason ich weiß, dass du kein böser Mensch bist also erzähl mir jetzt einfach die Wahrheit", bevor ich nach erfrischender Luft schnappen konnte passierte etwas was mir noch mehr den Atem raubte, als die zahlreichen Worte die noch vor einigen Sekunden aus meinem Mund sprudelte.
Jasons Lippen lagen auf meinen und ich wusste nicht was ich tuen sollte. In den ersten Momenten hörte ich auf mein Herz und mein Herz sagte, dass ich keinen Fehler machte. Es verlangte nach Jason, vielleicht auch einfach nur nach Liebe. Sanft erwiderte ich seinen Kuss und fuhr mit meinen Händen durch seine prachtvollen Locken. Lächelnd entfernte ich mich für einige Sekunden von ihn, nur damit ich auch feststellen konnte, dass das alles hier real war. Plötzlich zog Jason mich wieder an sich um unsere Lippen wieder zu einem verbinden.
Jason Prentis küsste mich, er küsste mich. Jason Prentis. Jason Prentis!
Den Jungen den ich noch vor weniger als 48 Stunden verabscheute und nicht leiden konnte. Vermutlich lag die Moderatorin doch im Recht, ich steckte mitten in einer pubertären Phase. Und diese Phase sagte mir, dass alles was ich gerade tat richtig war.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top