27
Chapter 27
Happy End?
Warme Luft strömte durch die Klimaanlage von Jareds Wagen mir entgegen und ich hatte die Heizung auf drei gestellt. Langsam wärmte sich mein Körper wieder auf, welcher durchgefroren war. Immerhin hatte ich mich für ein Date angezogen und nicht für eine abendliche Wanderung durch den Wald.
Meine Tränen waren inzwischen getrocknet und ich fühlte mich einfach nur beschießen. Leah war meine einzige und beste Freundin und ich hatte es geschafft, dass sie mich hasst. Ich wusste das es nicht vollständig meine Schuld war, doch das machte es fast noch schlimmer.
Leise Musik spielte und Jared saß im Fahrersitz und fuhr einfach nur gerade aus. ,,Es tut mir leid das unser Date so ausging", sagte ich vorsichtig.
,,Ich auch", Jared seufzte und lies seinen Kopf in die Kopflehne des Sitzes fallen. ,,Immerhin wenn es bei uns gut läuft passiert etwas. Als ich dir endlich gesagt habe das ich dich mag, ist Sam ausgeflippt und hat Emily verletzt. Bei unserem ersten richtigen Date mussten wir Sam retten."
Ich lachte trocken. ,,Ich fühle mich etwas als wären wir die Nebencharaktere zu Sams und Emilys Liebesgeschichte."
,,Wenn das so ist war das heute bestimmt der Klimax und sie bekommen jetzt ihr Happy End."
,,Das würde mich für sie freuen", ich seufzte. ,,Es tut mir nur leid, dass es nicht Leahs Happy End ist. Ich wünschte sie würde auch glücklich werden und ich glaube nicht, dass ich unsere Beziehung hiernach je wieder flicken kann."
Jared hielt seinen Wagen am Straßenrand vor meinem Haus an und stellte den Motor ab. Als die Scheinwerfer ausgingen wurde es dunklen um uns herum. ,,Es tut mir leid das ich dich in diese Welt hereingezogen habe", Jared wich meinem Blick aus.
,,Fühle dich deswegen nicht schuldig", verlangte ich sofort. Er konnte nichts dafür und genauso wenig konnte die anderen Personen etwas dafür. ,,Im Moment bist du das beste was mir in meinem Leben je passiert ist."
Jared sah nicht ganz überzeugt aus, daher lehnte ich mich vor und hob seinen Kopf leicht mit meinem Finger an. ,,Hey", sagte ich und zwang ihn damit mich anzusehen. ,,Ich meine, was ich sage."
Um meine Worte zu unterstreichen, zog ich ihn leicht vor und legte meine Lippen vorsichtig auf seine. Der Werwolf versuchte sich erst noch zu sträuben, doch seine Wand bröckelte ziemlich schnell. Jareds Hand ging hoch zu meinem Nacken und leichte Gänsehaut breitete sich dort aus. Elektrizität rann durch meinen Körper und wärme, breitete sich in meinem Bauch aus. Wir gaben uns dem Kuss hin und Endorphine durchströmten mich.
Ich löste mich langsam wieder von ihm, um Luft zu holen. ,,Ich meine es", wiederholte ich.
Jared nickte abwesend und verhakte dann vorsichtig seine Finger mit meinen. ,,Deine Finger sind kalt, du solltest so langsam wirklich hineingehen."
,,Was, wenn ich nicht will?"
,,Lynn", belustigt schüttelte er den Kopf. ,,Es war ein langer Tag, wir sind beide emotional und physisch am Ende."
,,Kannst du bitte nicht gehen?", fragte ich Jared plötzlich und lies meinen Kopf gegen seine Brust fallen, damit er mein Gesicht nicht sah. ,,Bitte."
,,Lynn,-", ich hörte ernsthafte Überraschung aus seiner Stimme.
,,Ich will gerade wirklich nicht alleine sein. Bitte?", flehte ich und umklammerte seine Hand fester. Er hatte recht, wir waren beide am Ende und keiner von uns sollte gerade jetzt alleine sein. Alleine in meinem Zimmer würde ich mich mit dem, was heute passiert war, genauer befassen müssen und dazu war ich nicht bereit.
Er war zu meinem Rettungsanker geworden und ich brauchte ihn.
,,Nun gut, aber glaubst du deine Eltern sind damit einverstanden?"
Ich winkte seine Sorgen ab. ,,Die sind bestimmt schon im Bett. Außerdem wie ist das anders, wie wenn du in deiner Wolfsform vor meinem Haus bist."
Jared sah noch immer etwas besorgt aus, doch ich konnte meine Freude darüber das er bleiben würde nicht verstecken. Geschwind öffnete ich die Türe von dem Auto und lies sie leise wieder hinter mir zufallen, damit er seine Meinung nicht ändern würde. Normalerweise würde ich mich ihm nicht so aufzwängen, doch heute würde ich etwas selbstsüchtig sein.
Wenige Sekunden später erschien Jared neben mir. Mit einem Klicken schloss er sein Auto ab und folgte mir die Einfahrt zu meinem Haus hoch.
Aus meiner Tasche holte ich meinen Schlüssel hervor, um die Haustür zu öffnen. Ein lauter schriller Schrei kam mir entgegen als ich die Türe offen war. Erschrocken blieb ich im Türrahmen stehen.
,,Lynn?", meine Mutter welche eine Suppenkelle in der Hand hielt, blieb versteinert stehen.
Schnell schob ich Jared aus ihrem Sichtfeld, damit sie ihn nicht sahen. Mein Dad, welcher gegenüber meiner Mutter stand, hatte dieselbe wütende Miene wie meine Mutter.
Hach, sie stritten sich schon wieder.
Der Gesichtsausdruck von wütend wechselte zu beschämt. ,,Wir haben nur diskutiert", sagte mein Vater.
Ich war nicht mehr sieben, wo diese Ausrede noch funktionierte. Mein Blick huschte zu Jared und ich deute ihm an das ich ihn anrufen würde. Im Moment würde ich ihn nicht an meinen Eltern vorbeischmuggeln können.
,,Sicher", ich seufzte. ,,Ich bin oben."
Mit einem Schlag lies ich die Türe zufallen und ging ohne ein weiteres Wort nach oben. Im oberen Bereich wurde ich von meinem Bruder begrüßt, welcher so aussah, als würde er das Gespräch unserer Eltern belauschen. ,,Was machst du?", fragte ich ihn, er hasste es, wenn unsere Eltern stritten und türmte normalerweise.
,,Ich warte darauf das sie aufhören, in der Küche zu streiten, damit ich aus dem Badezimmerfenster klettern kann um zu Eric zu laufen."
Also war er doch dabei zu türmen.
,,Ach so, weißt du, warum es dieses Mal geht?"
,,Dad hat rausgefunden das Mom Flugtickets nach Kalifornien gekauft hat", offenbarte mir Mike flüsternd. Er sah ernsthaft besorgt mit der Situation aus.
,,Warum hat sie das getan?", verwirrt blickte ich ihn an.
,,Ich weiß es nicht", er zuckte mit den Schultern.
Ich klopfte meinem Bruder vorsichtig auf die Schultern und versuchte die Situation etwas unter Kontrolle zu bringen. ,,Sie hat es nur getan, um Dads Aufmerksamkeit zu bekommen. Es steckt nichts dahinter, mach dir keine Sorgen."
,,Lynn, ich weiß nicht,-"
,,Vertrau mir", sagte ich und lächelte ihn an. ,,Geh zu Eric und schalte etwas ab, sei nur früh genug für die Entschuldigung Pancakes zurück."
,,Wenn du meinst", unsicher blickte er nach unten, wo es etwas leiser zwischen den Streithähnen geworden war.
Ich ging an ihm vorbei zu meinem Zimmer und schloss endlich die Türe hinter mir ab. Die Türe lies das Gezanke meiner Eltern wieder verstummen und ich wurde stattdessen von meinem dunklen Zimmer begrüßt.
Ich sollte mir genauso Sorgen wie mein Bruder machen, doch es war das Gegenteil. Irgendwann hatte ich aufgegeben, mir Sorgen, um die Beziehung meiner Eltern zu machen, da ich sonst verrückt werden würde. Es machte mir eher Sorgen, wenn sie zu lange miteinander auskamen. Aus meiner Tasche zog ich mein Mobiltelefon und schaltete das Licht in meinem Zimmer an.
Jared, welcher wahrscheinlich auf meinen Anruf gewartet hatte, hob sofort ab. ,,Tut mir leid", meldete ich mich. ,,Normalerweise sind sie um diese Uhrzeit schon im Bett."
,,Mach dir keine Sorgen", antwortete er mir.
Ich könnte ihn fragen, ob er durch das Badezimmerfenster hereinklettern wollte, doch das wollte ich ihm nicht antun. Doch ich wollte ihn nicht dazu zwingen den Baum mitten in der Nacht hochzuklettern und durch unser Badezimmerfenster einzusteigen. „Einer meiner beiden Eltern wird heute auf der Couch schlafen, daher kann ich dich leider nicht reinschmuggeln. Danke das du geblieben wärst, aber,-"
„Öffne dein Fenster", befahl er plötzlich. ,,Und trete etwas zurück."
,,Was?", fragte ich verwirrt, doch tat wie mir geheißen. Ich öffnete mein Fenster und entdeckte Jared, welcher in meinem Vorgarten stand. Er winkte mir zu, dass ich wegtreten sollte und ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte. Er würde es niemals hier hoch scha,-
Es raschelte und kurz darauf hatte sich Jared in mein Zimmer durch mein Fenster geschwungen. ,,Wie?", ungläubig schaute ich ihn an und rannte zu meinem Fenster um runterzublicken. Er war gerade zwei Stockwerke hochgesprungen.
,,Es gibt auch Vorteile ein Gestaltwandler zu sein", lachend gab er mir einen kurzen Kuss auf meine Stirn.
Irre, durcheinander schüttelte ich meinen Kopf. Dabei war das wirklich nicht das Schockierendste, was ich gesehen hatte, seit ich Jared kannte.
Endspurt :)
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