24
Chapter 24
Kino Date (part 1)
,,Mike!"
Frustriert klopfte ich gegen die Türe des Bades, welches mein Bruder und ich uns teilten.
,,Mach die verdammte Türe auf!", rief ich genervt.
Jared würde jeden Moment klingeln und ich brauchte meinen Lieblingslippenstift aus dem Bad. Damit ich die Farbe zu einem späteren Zeitpunkt auffrischen konnte. War er nicht mit seinen Freunden verabredet gewesen? Also warum war er nicht schon längst weg und blockierte stattdessen unser gemeinsames Bad.
,,Bin gleich fertig", hörte ich Mikes frustrierte Stimme von hinter der Tür.
,,Was brauchst du so lange?", beschwerte ich mich laut.
,,Hetz mich nicht, da brauch ich nur noch länger", brummte er.
Genervt drehte ich mich um und stampfte zurück in mein Zimmer. Meine Gefühle fuhren seit heute Morgen Achterbahn. Zu Beginn des Tages hatte ich mich auf das Date gefreut, doch je näher es rückte, desto nervöser wurde ich. Inzwischen hatte ich das Gefühl, dass ich jeden Moment in Tränen ausbrechen würde, weil ich so aufgewühlt war. Ich nahm die Kinotickets von meinem Schreibtisch und platzierte sie schon einmal in meiner Tasche. Während ich die Karten verstaute, ging ich in meinem Kopf nochmal schnell die Checkliste durch, ob ich alles hatte.
Von draußen hörte ich das Klicken der Badezimmertür und sofort sprang ich raus in den Flur. Endlich.
Mike kam langsam aus dem Bad gelaufen und ich sauste an ihm vorbei. Doch stoppte als mir im Bad eine Welle von schlechten Gerüchen entgegenkam. Geschockt von dem Geruch, der mir entgegenkam, hielt ich meine Luft an und tastete rasch nach meinem Lippenstift. In Windes Eile war ich wieder draußen, wo ich erstmal frische Luft holen musste.
,,Mike!", beschwerte ich mich laut und ich konnte schwören, dass ich ihn schadenfreudig lachen hörte.
,,Lynn, da fährt ein Auto für dich vor", informierte mich meine Mutter von unten.
Mist, ich schnappte mir meine Tasche und sprühte mich erneut mit Parfüm ein.
,,Ich komme schon Mom. Mach bitte nicht auf!"
Stürmisch rannte ich die Treppe herunter, damit meine Mutter Jared nicht die Türe öffnete. Ich hatte sie nämlich nicht darüber informiert, dass ich mit Jared Cameron auf ein Date gehen würde und ich hatte auch nicht das Gefühl als müsste ich sie darüber informieren. Ich hatte meiner Mutter lediglich gesagt, dass ich mit Freunden wegging. Sie würde nur wieder ein viel zu großes Drama aus der Sache machen, besonders da sie immer noch hoffte, dass Weston und ich wieder ein Paar wurden. Was niemals passieren würde.
,,Wer ist das Lynn? Das sieht nicht aus wie eine Freundin."
Meine Mutter spähte durch den Vorhang in der Küche heraus in die Einfahrt.
,,Ich habe nie gesagt, dass ich mich mit einer Freundin treffe, Mom. Das ist Jared und wir sind für heute Abend verabredet", erklärte ich ihr, während ich in meine Schuhe schlüpfte.
,,Woher kommt er? Was machen seine Eltern?", schoss mir meine Mutter entgegen. ,,Auf was für ein Co,-"
,,Ich bin spät dran, ich muss los", wiegelte ich mich aus ihren Fragen heraus. Bevor sie sich beschweren konnte, hatte ich die Türe geöffnet und wieder geschlossen.
In unserer Einfahrt stand Jared neben Jay, seinem Auto und in seiner Hand hielt er einen großen Strauß an roten Rosen. Wow,- Leicht überwältigt sah ich mein Date an, das sich für heute herausgeputzt hatte. Natürlich hatte meine Mom ihn nicht nur für einen Freund gehalten, wenn er mit einem Strauß von Rosen in unserer Einfahrt stand.
,,Hey", ich lief auf Jared zu und zog ihn in eine kurze Umarmung. ,,Du siehst gut aus."
,,Du auch", erwiderte er.
,,Wollen wir los? Ich spüre den Blick von meiner Mutter in meinem Rücken."
,,Sollte ich mich nicht vorstellen?", hakte er nach und wollte in Richtung unserer Türe laufen.
Doch ich stoppte ihn. ,,Nein", blubberte es viel zu schnell aus mir heraus. ,,Wir haben nicht mehr so viel Zeit bis der Film beginnt und wenn meine Mutter mal anfängt zu reden hört sie selten wieder auf."
Jared nickte verstehend und ich seufzte innerlich erleichtert auf.
Ich konnte meinem Date ja schlecht erzählen, dass meine Mutter meinem Ex-Freund immer noch hinterher weinte. Außerdem war sie keine angenehme Person für eine Konversation, da sie höchst unangemessene Fragen stellte.
Mit einem nervösen Lächeln überreichte mir Jared den Strauß. ,,Für dich."
,,Danke. Der Strauß ist wirklich schön."
Glücklich lächelte ich den Strauß aus roten Rosen an. Es war so süß zu sehen, wie viel Mühe sich Jared gab.
,,Wollen wir los?"
,,Gern."
Ich rutschte in den Beifahrersitz von Jareds Auto und platzierte den Strauß mit den Rosen auf meinem Schoss. Nervös blickte ich in den Rückspiegel, aus Angst meine Mutter würde aus der Tür gelaufen kommen. Doch diese blieb verschlossen und nur der Vorhang an dem Küchenfenster war zur Seite gezogen.
,,Was hast du heute so gemacht?", fragte ich Jared interessiert, als er gerade das Auto startete.
,,Ich habe meiner Mutter geholfen die Küchenschränke zu reparieren. Sie waren lose und die Schrauben mussten wieder angezogen werden. Danach habe ich versucht meine Hausaufgaben von den letzten Wochen nachzuholen und zu lernen."
,,Hängst du in der Schule hinterher?"
,,Neben den Patrouillen, welche die Jungs und ich jeden Abend machen müssen, bleibt nicht viel Zeit für die Schule. Seit meiner Verwandlung bin ich um zwei Noten schlechter geworden", berichtete er mir.
,,Falls du jemals Hilfe brauchst, sag mir Bescheid. Ich helfe dir gern."
Ich konnte mir gar nicht vorstellten was für eine mentale Bürde es für ihn war. Er musste sein Dorf vor Vampiren beschützen und nebenher noch in die Schule gehen, was an sich schon anstrengend genug war. Dabei musste er dann auch noch seine wahre Identität vor anderen bewahren und niemand würde je wissen, was er für seine Leute tat.
,,Danke, das ist ne,-"
,,Oh mein Gott!", stieß ich schockiert aus.
Wie hatte ich das nicht gesehen?
,,Was ist los?", abrupt wandte sich Jared im Fahrersitz zu mir um und blickte mich panisch an, wobei er eine leichte Schlangenlinie fuhr.
,,Du hast mein Foto von dem Wolf mit Absicht gelöscht!"
,,Lynn", schockiert hielt sich Jared seine Hand auf seine Brust, wo sein Herz war. ,,Bitte erschrecke mich nicht nochmal so sehr, während ich Auto fahre."
,,Sorry", murmelte ich kleinlaut. Die Realisation hatte mich nur getroffen wie eine Tonne Ziegelsteine.
Jared hatte sich wieder beruhigt und fuhr weiter gerade aus den Highway entlang in Richtung Seattle. ,,Und wegen des Bildes, das tut mir leid, doch ich konnte nicht riskieren, dass du es rumzeigst", murmelte er schuldbewusst.
,,Das verstehe ich jetzt, aber damals habe ich deine kognitiven Fähigkeiten angezweifelt. Ich konnte nicht glauben, dass du aus Versehen auf den Papierkorb gekommen bist und dann auf Löschen gedrückt hast."
Jared schmunzelte leicht. ,,Ich hatte auch Angst das du mir es nicht glaubst."
,,Nun ja ich wäre auch nie darauf gekommen das du der Wolf bist und dachte daher nicht das du einen Grund hättest das Bild zu löschen."
Es war die ganze Zeit so direkt vor mir gewesen und ich hatte es nicht gemerkt. ,,Wissen Mr und Mrs Clearwater darüber Bescheid?"
,,Ja, aber wie kommst du darauf?", mein Date fuhr von dem High Way herunter in Richtung Seattle.
,,Mr Clearwater hat ziemlich seltsam reagiert als ich den Wolf erwähnt habe. Aber warum weiß Leah dann nichts davon?", hakte ich nach. Es wäre alles so viel einfacher, wüsste Leah auch über die Werwölfe aus dem Reservat Bescheid. Sams Problem wäre nicht so groß und vielleicht hätte meine beste Freundin Verständnis für den männlichen Wolf. Immerhin konnte er nichts dafür, sondern es war ihm von seinen Vorfahren eine auferlegte Pflicht und er konnte sich gegen die Prägung auch nicht wehren.
,,Nur der ältesten Rat weiß Bescheid und alle, die ein Teil des Rudels sind."
,,Verständlich und ich habe es auch nur durch Zufall erfahren."
,,Nun ja, dadurch, dass ich auf dich geprägt bin, bist du auch ein Teil des Rudels,", erklärte Jared und konzentrierte sich weiter auf die Straße vor ihm. ,,Danke, dass du das Geheimnis wahrst vor Leah. Ich weiß, dass es schwer ist."
,,Natürlich", antwortete ich ohne zu zögern.
,,Also, freust du dich auf den Film?", änderte ich die Richtung unserer Konversation. Immerhin waren wir auf einem Date, um zu versuchen eine normale Beziehung zwischen uns aufzubauen und alles was wir taten war über das Übernatürliche zu reden.
Jared nickte. ,,Ich hab die Sherlock Holmes Bücher gelesen daher bin ich mal gespannt auch den Film."
Ich konnte meine Überraschung nicht verstecken als ich Jared ansah. ,,Du hast die Bücher gelesen?"
,,Ja als ich jünger war, habe ich mir ein paar aus der Bibliothek ausgeliehen."
,,Wir müssen hier rechts abbiegen", erinnerte ich Jared mit einem Blick auf das Navigationssystem. ,,Ich muss ehrlich sein, ich bin nie dazu gekommen, die Bücher zu lesen."
,,Ich habe sie als ziemlich gut in Erinnerung. Dadurch das es aber lange her ist bin ich mir nicht sicher, ob mir die Bücher heute auch noch so gut gefallen würden", Jared bog ab und desto näher wir Seattle kamen, desto voller wurden die Straßen und desto lebe voller wurde die Umgebung. Seattle und Forks waren wie Tag und Nacht.
Von der Seite beobachtete ich Jared wie er fuhr. Sein Zeigefinger wippte leicht nervös auf dem Lenkrad auf und ab. ,,Ist etwas?", fragte Jared während er seinen Kopf leicht zu mir drehte, mit einem Lächeln auf seinem Gesicht.
,,Nein."
,,Wir müssten bald da sein. Könntest du kurz mit schauen, dass wir richtig fahren?"
Ich nickte und blickte auf das Navigationssystem. Die restlichen fünf Minuten der Autofahrt lotste ich Jared, bis wir endlich auf den Parkplatz des Kinos fuhren. Ich öffnete die Tür und stellte fest, dass während der Fahrt sich der Himmel schon leicht dunkelblau gefärbt hatte.
,,Wollen wir?", ich hielt Jared meine Hand hin und lächelte ihn glücklich an als er seine Finger mit meinen verflochtete.
Ich hab endlich Zeit gefunden, das Kapitel zu beenden. *YEAY*
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