14

Chapter 14
Was ist los mit Sam?

,,Ich schreibe ihm mal", erwiderte Leah und griff nach ihrem Telefon. 

,,Mach das", antwortete ihre Mutter ihr und wendete sich wieder ihrem köchelten Topf zu. ,,Setz euch schon mal an den Tisch, das Essen müsste bald fertig sein."

,,Ok", antworten Emily und ich. 

Ich ließ mich an dem großen Tisch in der Mitte des Esszimmers nieder und Leahs Cousine setzte sich neben mich. Leah legte ihr Handy wieder weg und Emily schaute sie fragend an: ,,Hast du ihm geschrieben?"

,,Ja, Sam hat auch gleich zurückgeschrieben, dass er auf dem Weg ist."

Ich nickte zufrieden. ,,Gut, dann müsste er ja bald da sein."

Seit den neuesten Ereignissen traute ich Sams Wort nicht mehr so viel wie früher. Hätte er vor ein paar Monaten mir erzählt, dass er kommt, hätte ich nicht einmal hinterfragt ob Leahs Verlobter wirklich kommen würde. Doch nun war alles anders, ich wartete nur darauf das er Leah enttäuschte. 

,,Brauchst du noch etwas, wenn du heute Abend zu dem Haus deiner Großmutter fährst? Etwas zu essen, frische Bettbezüge?"

Emily schüttelte freundlich ihren Kopf. ,,Nein alles gut. Ich habe eigene Bettbezüge mitgebracht und fürs Frühstück habe ich auch noch etwas dabei. Morgen werde ich dann auch Lebensmittel einkaufen gehen, also danke für das Angebot, aber es passt alles."

,,Okay, falls du irgendetwas brauchst, musst du nur zu Fragen", erklärte ihr Sue und erneut nickte Emily höflich ihren Kopf. 

,,Was hat dich eigentlich in die Stadt gebracht?", fragte ich nun Emily, da Leah mir noch nicht verraten hatte, was ihre Cousine zweiten Grades nach LaPush brachte. 

,,Ich bin hier, um das Haus meiner Großmutter auszuräumen. Sie ist vor ein paar Monaten gestorben und nun müssen wir es leer räumen damit jemand neues einziehen kann. ."

Überrascht sah ich das Mädchen an. ,,Oh mein Beileid."

,,Danke, aber natürlich wollte ich auch Leah endlich mal wieder besuchen. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich fühle mich in LaPush so zu Hause."

,,Ah", ich klatschte in die Hände als mir wieder einfiel, dass ich den beiden Mädchen noch nicht die Grüße ausgerichtet hatte. ,,Jared lässt Grüße ausrichten. Er hat ja leider keine Zeit."

,,Wann hast du Jared gesehen?", fragte Leah mich verwundert und ich sah wie ihr Kopf anfing zu arbeiten. 

 ,,Ich bin ihm zufällig am Strand begegnet", erklärte ich ihr nebenbei. 

,,Zufällig, hm?", neckte mich meine beste Freundin.

,,Zufällig."

Augenrollend widmete ich mich der Serviette, die vor mir lag, jemand hatte die Serviette zu einer hübschen Bestecktasche gefaltet. Eigentlich hatte es sich bis jetzt immer so angehört als würde sie nicht viel von dem LaPush Jungen halten, daher wunderte es mich das sie mich nun neckte. Was wohl in ihrem Kopf ablief?

Das Klopfen an der Türe kündigte dann endlich Sam an. Leah sprang förmlich von ihrem Stuhl auf und lief in Richtung der Türe, um ihren Freund hereinzulassen. Welche zum Glück der Konversation über Jared ein abruptes Ende verlieh.

Meine beste Freundin erschien wieder im Küchen- und Essbereich und neben ihr Sam. ,,Hallo", der junge Uley wandte sich zuerst an das Clearwater Ehepaar bevor er dann zu uns in den Essbereich kam. ,,Hey Lynn, Emily."

Dann passierte etwas Verwirrendes. Gerade als er Emily die Hand zur Begrüßung entgegenstrecken wollte, hielt er in der Mitte inne. Er stand einfach da und starrte die zweite Cousine seiner Freundin an. Verwirrt zog ich meine Augenbraue zusammen. ,,Sam?", hakte ich nach in der Hoffnung, dass er reagierte.

Langsam blinzelte Sam und kam wieder zu sich. Ohne noch ein Wort zu sagen, türmte er aus dem Raum. Ich hörte nur plötzlich die schnelle Bewegung seiner Füße und das laute schließen der Haustüre des Clearwater Hauses. 

,,Ich,-", Leah sah überfordert auf die Stelle wo vor wenigen Sekunden noch Sam gestanden hatte. ,,Ich geh nach ihm schauen."

Leah folgte ihrem Freund noch draußen, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob sie Sam noch einholen konnte. Das war seltsam. Sam hatte sich, seit er zwei Wochen verschollen gewesen war, sich schon öfters seltsam benommen, doch das hier war ein neuer Rekord an Seltsamkeit. Schulterzuckend sah ich nur Emily an, da ich keine Worte für das fand, was hier gerade gelaufen war. 

Die Einzigen die von dieser Aktion nicht beirren ließen war Sue und Harry Clearwater. Sue zog den Gemüseauflauf aus dem Backofen und platzierte ihn dann auf dem Tisch. ,,Seth", rief Harry nach seinem jüngeren Sohn. ,,Komm runter es gibt essen."

,,Komme", rief Seth zurück und kurz darauf hörte ich das Geräusch von Schritten. Wir wollten doch Sams seltsame Aktion nicht einfach ignorieren, oder? Mein Blick ging weiter zu Emily, die genauso unangenehm mit der Situation, in der sie sich jetzt befand, aussah. 

,,Kann man euch was helfen?", fragte Emily verlegen. 

,,Bleiben sitzen meine Liebe", erwiderte Sue und wendete Seth zu, der die Treppe runter polterte. ,,Seth bringst du den Salat und das Knoblauchbrot mit."

,,Klar", brummte der jüngste Clearwater. 

Die Tür öffnete sich und nur Leah kam zurück in das Haus. ,,Und?", entwich es Emily und mir synchron. Wäre es nicht so eine ernste Situation, würde ich jetzt ein Witz darüber reisen. 

,,Ich hab ihm nicht mehr eingeholt", zischte Leah und ihre Stimmung war sichtlich gesunken. Plötzlich bereute ich es das ich gekommen war. 

,,Was ist passiert?", fragte ihr kleiner Bruder nach, der unwissend war und gerade den Salat vor sich auf dem Tisch abstellte. ,,Ihr seht alle so ernst aus."

,,Nichts."

,,Und wo ist Sam?", hakte Seth nach und ich wollte am liebsten an den Bändeln meines dunkelgrünen Pullovers ziehen, damit die Kapuze mein Gesicht verdeckte. Da war wohl jemand richtig in Fettnapf getreten.

Leah blickte ihren Bruder nun wirklich genervt an, der immer noch total ahnungslos war. ,,Konnte nicht kommen."

Das Essen entpuppte sich als totales Desaster, da Leahs Laune nicht mehr zu heben war. Wenigstens war Emily mit mir dort um sich auch unwohl zu fühlen. Nach dem Essen entschuldigte sich Leah auch bei ihrer Cousine und mir, weil sie dachte, dass es besser war, wenn wir heim gingen.




,,Lynn, bist du das?"

Gerade als ich die Türe hinter mir schloss, meldete sich mein Vater von der Couch im Wohnzimmer zu Wort. Ich legte mein Schlüssel in die Schale an der Türe und bahnte mir dann meinen Weg in das Wohnzimmer, wo mein Vater einen alten Western Film anschaute. ,,Ja ich bin es."

,,Du bist aber früh zu Hause", gab er seine Verwunderung kund.

,,Ja, Leah fühlte sich nicht so gut nach dem Essen, daher bin ich direkt danach nach Hause gekommen."

Mein Vater nickte und machte es sich wieder auf der Couch bequem. Ich erkannte seine Bettdecke und sein Kissen, wodurch gleich eins und eins zusammen zählen konnte. Er war auf die Couch verbannt worden. 

,,Ich geh ins Bett, also schlaf gut", wünschte ich meinem Vater eine ruhige Nacht und gab ihm einen Gute-Nachtkuss auf die Backe. ,,Hab dich Lieb."

,,Ich dich auch", erwiderte mein Vater.

Meine Eltern sollten endlichen ihren Mist klären. Ich ließ meinem Vater allein im Wohnzimmer zurück und stieg die Stufen in mein Zimmer hoch. Das Zimmer meiner Eltern war verschlossen und ich hörte auch aus ihm TV Geräusche dringen, hier hatte sich wohl meine Mutter nach dem Streit verbarrikadiert. Das würde Morgen wieder Entschuldigungs-Pancakes für Mike und mich geben, als eine bitte um Verzeihung das sie sich vor uns gestritten hatten. 

Ich öffnete die Türe zu meinem Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Endlich.

Aus meiner Hosentasche zog ich mein Telefon und schrieb meinem großen Bruder eine kurze Nachricht. 

Dad schläft mal wieder auf dem Sofa, wenn du nach der Ausgangssperre heimkommst steig durch das Badezimmer Fenster ein. 

Ich drückte aufsenden und stellte mein Handy auf meinem Nachtisch ab. Es war ein langer Tag gewesen und ich wollte mich jetzt nur noch in meinen warmen Schlafanzug kuscheln und dann schlafen gehen. Müde rollte ich mich von meinem Bett herunter und ging zu meinem Fenster rüber, um die Vorhänge zuzuziehen, damit ich mich umziehen konnte. Gerade als ich sie zuziehen wollte, erkannte ich etwas Dunkles in den Büschen vor meinem Haus. Es sah aus wie ein großer Hund. 

Geschockt sah ich das dunkle Etwas an, war es der Wolf von Jared Haus? Schnell rannte ich zu meinem Nachttisch, um mein Handy zu holen und meine Kamera auf dem Handy zu öffnen. Mit einem leisen klick, machte ich ein Bild von dem Wolf. Endlich hatte ich den Beweis. 

Stolz betrachtete ich das dunkle Etwas auf meiner Kamera. 

Ich musste Leah das erzählen, glücklich tippte ich Leahs Handynummer ein. Nach mehrfachen pippen ging meine beste Freundin endlich an ihr Handy. ,,Ich hab ein Bild von ihm!", erklärte ich sofort stolz, als die Leitung offen war.

,,Was?", Leahs weinerliche Stimme war auf der anderen Seite der Leitung zu hören. 

Sie hatte noch nicht geweint als ich gegangen war, sofort machte ich mir Sorgen um sie. ,,Was ist passiert?"

,,Sam,-", Leah schluckte hart. ,,Er ist zurückgekommen, um mit mir Schluss zu machen."

,,Das hat er nicht."

,,Doch, ich habe ihm gesagt, dass egal was es ist, wir es trotzdem hinbekommen. Doch er hat geantwortet, dass es egal wäre, das ich ihn aufgeben sollte, aber das,... das kann ich nicht Lynn." 


Neues Kapitel :) Im nächsten kommt dann endlich Bella nach Forks und die Story beginnt richtig.

-Leia

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top