11

Chapter 11
Unerreichbar

,,Und?"

Mit hoffnungsvollem Gesicht öffnete ich die Tür und lies Leah rein. Sie musste einfach was von Jared gehört haben, durch Sam. Denn ich musste mich unbedingt für Wes Verhalten Entschuldigen. ,,Ihm geht es gut, anscheint hat er sich nur etwas eingefangen."

Verwirrt schaute ich meine beste Freundin an. ,,Was?"

Das war ja wohl die schlechteste Ausrede, um mich nicht sehen zu müssen. Ich verstand ja das Jared sauer auf mich war, wegen der Sache mit Weston, doch mir zu sagen, dass er krank war. Idiotisch. Wütend biss ich mir auf meine Lippe. Leah's Hand legte sich beruhigend auf meine Schulter. ,,Jared ist nicht sauer auf dich", versicherte sie mir. Was ich jedoch schwer bezweifelte.

,,Er ignoriert meine Anrufe und meine Nachrichten seit vier Tagen", erwiderte ich mit hochgezogener Augenbraue.

,,Sam würde mich nicht anlügen und er meint, dass er ist nur krank und sich bei dir melden wird, wenn er kann."

In der Küche zog ich eine Packung Maiswaffeln aus einem Schrank, einer der wenigen Snacks die meine Mutter hier hatte. Zu krank, um mir eine SMS zu schicken? Genervt biss ich von der Maiswaffel ab und hob die Packung Leah hin, die dankend ablehnte. ,,Habt ihr nichts anderes da?"

,,Komm mit in mein Zimmer."

Wir stiegen die Treppen hoch in mein Zimmer, wo ich mich in meinen Sitzsack fallen ließ. ,,Wenn er krank ist könnten wir ihm doch was zum Essen vorbeibringen, oder nicht?"

Ich musste Jared sehen, ich musste diese Sache einfach in Ordnung bringen. Der Vorfall bereitete mir schon schlaflose Nächte wegen meines schlechten Gewissens.

,,Lynn, er wird sich melden. Warum ist es dir überhaupt so wichtig die Sache zu klären?", hakte Leah nach und setzte sich in den Hängesessel mir gegenüber.

,,Weil ich Wes nicht unter Kontrolle hatte und es meine Schuld ist das überhaupt zu dem Streit gekommen ist."

,,Hör auf, es ist nicht deine Schuld, das es dazu gekommen ist. Verstanden?", befahl sie mir mit einem harten Tonfall. ,,Wenn du jemanden die Schuld geben willst dann Weston oder Jared. Jared hätte sich nicht einmischen sollen und Weston hat sich benommen wie der letzte Idiot. Ich wusste gar nicht, dass er so ein Arsch ist."

Ich drehte mich leicht um, um aus dem Schrank hinter mir eine Packung Oreo zu ziehen. Geschickt schmiss ich Leah die Packung zu und diese fing sie auf. ,,Schon besser", grinste meine beste Freundin und öffnete die Papp Box.

,,Wes hatte nur einen schlechten Tag", meinte ich verteidigend und kehrte zu dem Thema zuvor zurück.

Leah seufzte genervt und zeigt mit ihrem Zeigefinger anklagend auf mich. ,,Hör auf dich für ihn zu entschuldigen. Hast du mit ihm gesprochen seit dem Vorfall?"

,,Er hat versucht mit mir zu reden, doch ich hab ihn ignoriert. Ich wollte zuerst die Sache mit Jared klären, bevor ich ihm überhaupt vergeben kann", gab ich zu. Noch am selben Abend hatte er versucht anzurufen, doch ich war viel zu aufgelöst, um mit ihm zu reden. Dann am Sonntag hatte er keine Versuche mehr unternommen mich zu kontaktieren, erst am Montag als ich wieder zur Schule gehen musste, war er auf mich zu gekommen. Er hatte mich vor meiner ersten Stunde abgefangen und wollte mit mir darüber reden, doch ich hatte ihn abgewiesen. Dasselbe am Dienstag und Mittwoch, doch nach der Mittagspause am Mittwoch hatte ich dann eine SMS von ihm erhalten, in welcher er mir erklärte, dass ich eigentlich keinen Grund habe, wütend zu sein und endlich aufhören sollte mit dem Drama. Augenrollend nahm ich eine neue Reiswaffel aus der Plastikverpackung.

,,Lynn, bist du glücklich?", warf Leah einfach mal so in Raum.

Geschockt wie ein Fisch auf Land, öffnete sich und schloss sich mein Mund wieder. Woher kam die Frage nun? ,,Was?"

,,Ich meine Macht diese Beziehung dich wirklich glücklich. Schon das letzte Mal als wir über ihn geredet haben, hast du so betrübt geklungen", fuhr sie ihre Frage aus und lies mich nicht aus ihrem Blickfeld. Doch irgendwie passte die Situation für mich nicht ganz zusammen, sie schwang leicht mit dem Hängesessel, währenddessen sie ein so ernstes Gesicht aufgesetzt hatte.

,,Ich-", fing ich an, doch wusste dann nicht wie ich den Satz weiterführend sollte. Ich was? Wie fühlte ich mich? Nachdenklich blickte ich auf meine Finger, welche ich mir unbedingt mal wieder neu lackieren sollte, denn an den meisten Stellen war die Farbe schon gechippt. ,,Ich fühle mich eingeengt und nicht wertgeschätzt von Zeit zu Zeit. Doch jede Beziehung hat Probleme, du und Sam habt doch auch Probleme."

Leah fuhr mit ihren Fragen unbeirrt weiter. ,,Hat Wes irgendwelche Versuche gemacht sich bei dir zu entschuldigen?"

,,Ja-", murmelte ich und fuhr dann aus: ,,Er hat einmal versucht mich anzurufen und am Montag hatte er versucht mit mir zu reden, doch ich habe ihn abgewiesen."

Leah machte eine Runde Handbewegung, damit ich fortfuhr. Ich kniff mir an meinen Nasenrücken, ich wusste genau wie Leah reagieren würde, würde ich weitererzählen. ,,Als ich dann drei Tage in Folge nicht mit ihm Mittag gegessen habe, hat er mir geschrieben, dass ich mich kindisch verhalte und Drama um nichts mache."

,,So ein Idiot", zischte sie.

,,Vielleicht benehme ich mich auch kindisch. Ich hätte ich mich nicht mit Jared angefreundet sollen", bemerkte ich.

,,Du verhält dich nicht kindisch, vor allem wenn er keine Anstalten macht sich bei dir zu entschuldigen und du kannst befreundet sein mit wem du willst", erwiderte sie wütend. ,,Ich will dir nichts vorschreiben, aber ich würde Schluss machen."

Nun war ich wirklich sprachlos. ,,Ich kann doch nicht einfach so Schluss machen."

,,Doch natürlich, hier und jetzt."

Überrumpelt blickte ich Leah an. ,,Übers Telefon?", fragte ich nach, das war doch ziemlich gemein. Oder nicht?

,,Wenn du vor ihm stehst wirst du es bestimmt nicht machen, außer wir gehen jetzt gleich und ich komme mit", entgegnete meine beste Freundin und schien bereit zu sein sofort zu Weston marschieren. Um mir zu beweisen, dass sie es ernst meinte stand sie von meinem Hängesessel auf und hob mir meine Hand entgegen.

Geschockt sah ich die ausgestreckte Hand vor mir an. Natürlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, doch ich war mir nicht wirklich sicher, ob ich es durchziehen wollte und konnte. Nervös sah ich das Mädchen an. ,,Jetzt?"

Leah nickte sicher. ,,Desto länger du es vor dich herschiebst desto schlimmer machst du es."

Sollte ich es wirklich tun oder sollte ich nicht nochmal darüber schlafen? Es kam mir alles zu plötzlich. ,,Ich werde mit ihm morgen darüber reden und dann schauen was ich mache", murmelte ich und schaute auf meine Finger. Ich konnte das nicht so einfach und so überstürzt machen.

Unzufrieden ließ sich Leah zurück in den Sessel fallen. ,,Wenn du meinst, doch du solltest mal deinen Kopf ausschalten und einfach machen."

,,Wie wäre es, wenn wir dafür unseren Lieblingsfilm anschauen?", fragte ich Leah um ihre Stimmung wieder zum guten zu wenden.

Murrend stimmte sie zu, doch ich sah die nach oben gezogen Mundwinkel.

Gerade als ich die DVD von dem alten Film in den DVD-Spieler steckte, hörte ich wie mein Handy klingelte. Geschwind schaute ich nach und entdeckte eine Nachricht von Jared.

Mir geht es gerade nicht so gut, ich melde mich, wenn es mir besser geht.

,,Wer hat dir geschrieben?", fragte Leah nach.

Ich zeigte ihr die Nachricht. ,,Jared."

,,Siehst du!", bemerkte Leah. ,,Hab ich dir doch gesagt, das es ihm nicht gut geht."

War ich mit der Meinung allein das irgendwas seltsam an der Sache war, dass er aus dem blauen krank wurde, nach der Sache beim Diner. ,,Ich werde ihn morgen besuchen gehen und ihm etwas zum Essen vorbeibringen nach der Schule. "

,,Lynn-", meine beste Freundin sah mich etwas nervös an. ,,Glaubst du wirklich es eine gute Idee ist, er schreibt, dass er sich meldet, wenn es ihm besser geht und so gut befreundet seit ihr dann auch nicht."

,,Ich will mich ja nur entschuldigen", winkte ich Leah's Sorgen ab. Mein Kopf sagte, das hinter der Sache mehr stecke und ich machte mir ernsthafte Sorgen um Jared.





Mal wieder ein neues Kapitel, bald geht es los, mit etwas Übernatürlichen. 

Found hat den dritten Platz beim Fandom Award gemacht und ich bin super glücklich darüber. Auch werde ich versuchen für das nächste Kapitel nicht so lange zu brauchen. 

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