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PoV Manu
Wir saßen gemeinsam mit Navy, Kira und Mokuba am Esstisch. Während Palle und ich aßen, erzählten die drei uns, was in den letzten Monaten im Untergrund passiert war. Die Mongos hatten es geschafft sich aufzulösen und zu verschwinden, niemand wusste wo jetzt sind. Das gleiche galt auch für Stegi und Tim. Die Westghostclique hatte Palles Leute und sein Territorium übernommen. Die anderen beiden freien Territorien wurden unter den umliegenden Köpfen verteilt. Allerdings war nicht alles so harmlos abgelaufen, die Veränderungen im Untergrund schritt weiter voran. Es gab in viele neue Banden oder in den bestehenden neue Mitglieder und diese Menschen waren bei weitem nicht so, wie früher. Sie waren skrupelloser, verrichteten ihre Geschäfte und Angelegenheiten am helllichten Tage und in aller Öffentlichkeit und dies wurde von allen toleriert. Die Anführer wießen ihre Mitglieder und die neuen Banden nicht in ihre Schranken. Auch die Polizei konnte, bzw. wollte nichts gegen diese Menschen tuen, obwohl die normale Bevölkerung immer mehr Panik bekam oder selber kriminell wurde. Die Westghostclique hatte zu Beginn noch versucht, die Ordnung wiederherstellen, sorgten jetzt aber nur noch für ihr eigenes Territorium. Kurz gesagt, in der Stadt, in der Palle und ich einmal lebten, war nun der Untergrund an die Oberfläche gekrochen und sorgte dort für Schrecken und Zerstörung.
Nach dem Essen war ich wieder zurück in unser Schlafzimmer gegangen und hatte mich an die große Fensterfront gestellt. Gefühlte Stunden stand ich nun schon hier und blickte gedankenverloren nach draußen in die Natur, während ich all die Informationen verarbeitete. Zufrieden lächelte ich. Alle, die Mongos und auch Stegi und Tim, hatten es geschafft, den Grundsatz des Untergrundes zu brechen, bis auf wir. Alle waren entkommen, bis auf Palle und ich. Wir sind nicht entkommen und wir würden es wohl auch niemals schaffen. Nun wurde ich doch traurig. Niedergeschlagen senkte ich meinen Kopf. Plötzlich spürte ich zwei starke Arme, die sich um meinen Bauch schlangen. "Na, worüber denkst du nach?" Patrick lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter. "Ach nichts." Seine Umarmung stimmte mich sofort wieder positiv. "Schaust du dir den Wald an?" Ich ließ meinen Blick in der Natur schweifen. "Sie nur die Eichhörnchen!" Ich folgte Palles Blick. Und tatsächlich, dort waren zwei kleine, junge Eichhörnchen. Sie tollten im langsam tauenden Schnee. Eins war schwarz und das andere leuchtete schon fast orange, so intensiv war seine Fellfärbung. Plötzlich versteifte Patrick sich, während ich stockte. Der Anblick der Eichhörnchen machte uns beide traurig. Sie hatten so auf einer Stelle gerollt, dass dort der Schnee weg war. In der nun freien Stelle lag ein totes Eichhörnchen. Ich krallte mich in Patricks Hände. Auch die beiden kleinen Geschöpf draußen, waren deutlich betroffen. "Wie lange es wohl schon tot ist?", hauchte ich. "Wohl schon etwas länger, schließlich lag es unter dem Schnee und der Zersetzungsprozess hat auch schon begonnen."
"Das arme Tier." Palle küsste sanft meinen Hals. Draußen stupsten die kleinen Geschöpf ihren toten Artgenossen an, als sie bemerkten, dass dies nichts brachte, schoben sie ihn zum nächstgelegenen Baum, gruben ein Loch, stießen mit Hilfe ihrer Nasen das tote Tier hinein und schlossen die Grube wieder. Zusammen verschwanden die lebendigen Eichhörnchen auf dem Baum und ließen das Eichhörnchen, mit dem intensiv orangenen Punkt auf der Stirn, unter der Erde vergraben zurück.
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