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PoV Paluten
Mittlerweile war der Winter ins Land herein gezogen und der Schnee fiel dieses zu Hauf. Nun waren bereits drei Monate vergangen, seit dem ich Manu im Wald alleine gelassen hatte. All die Zeit über beobachtete ich Manu. Ab und zu zeigte ich mich ihm, blieb aber kühl. Auch sorgte ich dafür, dass er alleine war und auch blieb, was bedeutete, dass ich das einzige lebendige Lebewesen in seiner Nähe war.

Als ich aufwachte war alles schwarz. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung wo eins der kleinen Fenster sein sollte. Normalerweise sah man selbst in der Nacht noch einige Bäume aufgrund der Sterne und des Mondes, doch alles war stockfinster. Verwundert tastete ich mich in die Richtung, in der ich eins der kleinen Fenster neben dem Bett vermutete. Als ich den Griff gefunden hatte und in Waagerecht drehte, öffnete sich das Fenster. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus. Ich wusste nicht, was ich erwartete, ob Wärme, Kälte, ein Tier oder gar nichts, aufjedenfall nicht damit, was ich ich zu spüren bekam. Plötzlich stieß ich mit meinen Fingerspitzen gegen etwas. Entsetzt zog ich meine Hand zurück. Mein Atem war schnell. Ich hatte nicht damit gerechnet sowas zu spüren. Langsam streckte ich meine Hand erneut aus. Meine Fingerkuppen glitten über die Oberfläche. Sie war kalt, nass, glitschig und fest zugleich. Vorsichtig übte ich mehr Druck auf die Wand aus. Sie gab ein kleinwenig nach, was allerdings zu meinem Bedauern war, da Teile der Oberfläche nachgaben und auf meine Hand und ins Zimmer fielen. Angewidert verzog ich das Gesicht und schloss das Fenster wieder, sodass das Zimmer nicht schmutziger wurde, dann tastete ich mich wieder zum Bett zurück, wo ich nach dem Schalter der Tischlampe griff und ihn betätigte, als ich ihn gefunden hatte. Ich warte. Doch alles blieb weiterhin dunkel. Ich drückte den Schalter noch einmal und noch einmal, doch alles blieb finster. Ich runzelte die Stirn. Erneut hallte das Klicken des Schalters als einzigstes Geräusch durch den Raum. Plötzlich ging ein Licht an, allerdings nicht im Raum, sondern in meinem Kopf. Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Wie konnte ich nur so dumm und vergesslich sein? Die Einsamkeit machte mich anscheinend langsam verrückt. Selbstverständlich konnte die Lampe nicht leuchten. In diesem Haus gab es keinen Strom und die Lampen standen dort nur zur Zierde  Ich schüttelte noch einmal den Kopf, dann erhob ich mich vom Bett und tastete mich weiter vor, sodass ich bald von der Zimmertür stand, diese öffnete und den Raum verließ. Die Hoffnung, dass der Rest des Hauses heller wäre, wurde sofort zerstört. Alles war stockfinster. Schnell tastete ich mich weiter vor, bis ich die Haustür ereicht hatte. Immernoch war alles dunkel. Ich riss die Tür auf, ohne darüber nachzudenken, ob die Masse, die das ganze Haus umschloss, hinein fallen könnte. Zum Glück passierte dies nicht, sodass ich beginnen konnte das kühle mit meinen Händen beiseite zu schaufeln. Ich schaufelte und schaufelte. Meine Hände wurden immer kälter. Immer mehr der Masse schob ich beiseite, wobei auch viel ins Haus gelangte, was fürs erste ignorierte. Langsam wurden meine Hände taub vor Kälte, doch ich machte weiter. Dann, endlich, hatte ich es geschafft, die ersten Lichtstrahlen drangen zu mir durch. Voller Euphorie grub ich weiter. Als das Loch tief genug für mich war, kletterte nach draußen. Vor mir erstreckte sich eine riesige weiße Landschaft. Ich blicke mich um. Alles war war mit einer dicken, weißen Schicht bedeckt. Das Haus war bis zum Dach eingeschneit. In der Nacht gab es anscheinend mindestens einen Meter Neuschnee. Eine Windböhe kam auf. Der feine Schnee erhob sich und tanzte um mich herum. Ich begann zu frieren. Zitternd schlang ich meine Arme um meinen Körper. Ich blicke zum Haus, dann in den Wald hinein und dann wieder zurück zum Haus. Schlussendlich beschloss ich, mir erst etwas wärmeres überzuziehen und dann Manu einen Besuch abzustatten, schließlich wollte ich wissen, wie es meinem Schatz ging. Ein breites Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Mein Manu. Ganz allein mein Manu.

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