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PoV Paluten
"Verdammt!" Ich kickte einen, klein wirkenden, Stein weg, nur wurde aus dem 'kicken' nichts, da der 'kleine' Stein, wie mein Fuß feststellen musste, ein großer Stein war, von dem nur die Spitze aus dem Boden geragt hatte. Zischend rieb ich mir meine schmerzenden Zehen durch den Stoff des Schuhs. Seit Tagen suchte ich nun schon verzweifelt nach Manu. Ich schaute nach oben. Durch das Blätterdach drang das Tageslicht zu mir herunter. Bald würde die Sonne untergehen und hatte ich einen weiteren Tag verschwändet. Seufzend lehnte ich mich an den nächst gelegenden Baum. "Ich hätte Manu niemals aus den Augen lassen sollen." Ein weiterer Seufzer verließ meinen Mund. "Wieso warst du auch so dumm", sagte ich zu mir selber. Die Stelle, an der ich Manu alleine gelassen hatte, war am nächsten Tag leer und auch an den folgenden Tagen war kein Lebenszeichen dort. "Ob ich dich jemals wieder finden werde?" Ich rutschte an dem Stamm herunter, während ich in Richtung Himmel blickte. Ich sog die Luft tief in meine Lunge ein und beließ sie dann langsam, aber mit viel Druck, aus meinen Lungen wieder heraus, so dass ein tiefer Seufzer meine Lippen verließ. Für einen kurzen Moment schloss meine Augen. Das alles war meine Schuld, wäre ich nicht so eifersüchtig gewesen, dann würden Manu und ich nun eine glückliche Beziehung führen. Ich spürte wie meine Augen feuchter wurden. "Manu", flüsterte ich. "Ich liebe dich so sehr, wieso muss immer ich alles zerstören?" Meine Stimme brach zum Ende hin. Obwohl meine Augen immer noch geschlossen waren, kullerten die ersten Tränen meine Wangen herunter. "Wo hätte ich mich anders entschieden müssen, sag mir, an welcher Stelle meines Lebens habe ich den Fehler begangen, der nun uns und unsere Beziehung zerstört?" Ich atmete tief durch. "Bitte, bitte komm zu mir zurück." Stille. Plötzlich hörte ich ein lautes Knacken. Blitzschnell öffnete ich meine Augen und sprang auf. Alarmiert drehte ich mich suchend in alle Richtungen um. Und plötzlich stand er dort, nicht weit von mir entfernt. Sein Kopf war gesenkt, seine langen braunen Haaren waren zerzaust und sein Pullover und seine Hose waren schmutzig. Überglücklich wankte ich auf den größeren zu. "M-manu." Mein ganzer Körper zitterte genauso wie meine Stimme. Vorsichtig streckte ich meine Hand nach meinem Geliebten aus. Dieser zeigte jedoch keine Reaktion. "Sag doch was." Langsam hob er den Kopf. Auch in seinen Augen glitzerten Tränen. "Wieso?", hauchte er. "Wir schaffen das zusammen, oke? Ich habe viele Fehler begangen, lass sie uns zusammen ausbügeln, ja?" Ich zitterte immer noch. Er schaute mir direkt in die Augen. "Eine letzte Chance." Überglücklich nicke ich. Ich wollte ihn gerade in die Arme schließen, als ich eine Bewegung auf Manu wahrnahm. Sofort stoppte ich. Die Bewegung ging von einem kleinen Tier aus, dass so eben an dem brünetten hochgeklettert war und nun auf seiner Schulter saß. Ohne Vorwarnung veränderte sich meine Stimmung von vorsichtig zu aggressiv und besitzergreifend. "Manu", knurrte ich. Verwundert blickte mir genannter in die Augen. "Was soll das?!" Langsam wurde Manu ängstlich. "Was macht dieses Viech bei dir?!"
"D-das ist Puffi." Er machte eine Pause, dann fügte er zögernd und leiser hinzu: "Mein neuer Freund." In dem Moment brannten alle Sicherungen bei mir durch. Schneller als der Wind griff ich nach dem kleinen Geschöpf, welches keine Chance hatte zu entkommen. Entsetzt quiekte es auf, während Manu neben mir schrie. Ich drücke fester zu. "Hör auf!" Manu stürzte sich auf mich. Durch diese unerwartete Handlungen ließ das Tier los, welches sofort die Flucht ergriff. Wütend schmiss ich den jungen Mann von mir herunter und rannte dem Eichhörnchen hinterher. "Lauf, Puffi, Lauf!", schrie Manu. Das Tier wurde schneller. Die Verfolgungsjagd begann. Immer wieder schlug das Vieh Harken oder kletterte auf Bäumen um zu entkommen, doch das alles nützte ihm nichts, am Ende gewann ich. Ich griff Richtung Boden und spürte das weiche Fell in meiner Hanfläche. Verzweifelt wand sich das Tier unter meinem festen Griff. Triumphierend hob ich das  zerbrechliche Geschöpf hoch. "Nein, nein, lass es frei", weinte Manu wärden er mit seinen Fäusten immer wieder gegen meinen Rücken schlug. "Bitte, bitte", flehte er. Mit meiner freien Hand schubste ich Manu von mir weg. "Hau ab." Manu schluchzte. Suchend blickte ich mich um. Das Eichhörnchen quiekte und wand sich weiter in meinem festen Griff. Meine Augen wanderten über den Ganzen Boden, dann fing ich breit an zu Grinsen, als ich sah, was ich gesucht hatte. Ich begab mich zu dem Fundstück und beugte mich herunter um es aufzuheben. Das Eichhörnchen quiekte lauter, als es verstand, was ich vor hatte. Auch Manu verfiel in Panik. "Stopp! Nicht!" Er stürzte sich erneut auf mich, was ich wieder abblockte. Mein geliebter fiel hin und musste meine folgende Handlungen machtlos beobachten. Grinsend hob ich den Gegenstand, in meiner Hand, hoch. "Nein, bitte, lass den Stein fallen!"
"Wie du willst." Ich grinste ihn breit an, während ich den Stein auf das Eichhörnchen herab schmetterte. Manus Augen weiteten sich, ein letztes lautes, qualvolles Quieken kam von dem Eichhörnchen und mein Grinsen wurde breiter, dann traf der Stein mit voller Wucht den Schädel des Eichhörnchens, welcher darauf hin zerquetscht wurde und das ganze Blut auf meiner Hand und dem Boden verteilt wurde. Grinsend ließ ich die Leiche vor Manus Füße fallen. Dieser schaute mich mit leerem und teilnahmslosen Blick an. "Ich hoffe es war dir eine Lektion, bis dann." Ich drehte mich um und begab mich, ohne mich um Manu zu kümmern, nach Hause.

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