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PoV Tobination
"Scheiße!" Ich riss mir die Spritze vom Arm. Sie hatten es geschafft die Droge wirkungslos zu machen. Ich erhob mich von der Liege und begab mich mit schnellen Schritten zu der kleinen, unscheinbaren Tür. Ich hörte ein schmerzhaftes Stöhnen durch den Raum hallen. Sofort wurde mein Gesichtsausdruck sanfter. Ich begab mich langsam zu dem mächtigem roten Samtvorhang. Mit bedacht zog ich ihn beiseite und trat durch den kleinen Spalt ein. Die kleine Kammer, die Veni und ich uns eingerichtet hatten, fanden wir eines Tages ganz durch Zufall. Ich dachte gerne an den Tag zurück. An diesem Tag schlichen wir durch das Anwesen und begaben uns in, für uns, verbotene Teile. Wir hörten Schritte auf dem Steinboden des Korridores, weshalb wir uns in einer Nische an die Wand drückten. Plötzlich gab die Wand nach und wir vielen Rückwärts in einen Tunnel. Die Wand oder besser gesagt die Geheimtür, schloss sich wieder, wodurch wir eingespart waren. Folglich hatten Veni und ich keine andere Wahl, als diesem Tunnel zu folgen. Dies taten wir auch, wodurch wir feststellten, dass das ganze Gebäude mit diesen geheim Tunneln ausgestattet war. Der Tunnel, der hinter dem Speisesaal lag, führte zu einer kleinen versteckten Kammer, die wir sofort unser eigen nannten. Schnell richteten wir diese, nach unserem Geschmack, ein. Die Materialien, die wir benötigten, besorgten wir uns heimlich in der Nacht und brachten sie diereckt darauf in die Kammer, welche Veni und ich in zwei Hälften, mit einem schweren Vorhang, trennten. Die hintere Seite wurde zu unserer Schlafhöhle, weshalb wir zwei dort ein Doppelbett, viele Kissen und einige Kleidungsstücke von uns dort platzierten. Der vordere Teil, wo sich auch die Tür befand, wurde zu unserem Arbeitsraum. Hier stellten wir einen Tisch mit zwei Stühlen, eine Liege und ein kleines Labor auf. Ich seufzte. Wir hatten hier so viele schöne Erinnerungen geschaffen. Hier hatte wir unser erstes gemeinsames Mal, den Plan für unsere Herschaft geschmiedet und die Kontrolldroge entwickelt. Und das alles sollte laut diesem Manuel bald vorbei sein? Niemals! Ich kannte jetzt die Fehler der anderen und werde es besser machen als sie, aber kannte Manuel sie nicht auch und das viel besser als ich? Veni stöhnte erneut vor Schmerz. Ich setzte mich an die Bettkante und strich ihm beruhigend durchs Haar. "Sch, alles ist gut." Ich küsste seine Stirn. "Ich werde sie besiegen, dann werde ich die Herrschaft an mich reißen und wenn du wieder aufwachst, wird die Welt dir zu Füßen liegen und werden gemeinsam herrschen." Ich küsste seine Stirn noch einmal zum Abschied, dann erhob ich mich und begab mich erneut zur Tür, um diese zu verlassen und um nach den Feinden zu sehen.

PoV Manu
Entsetzt schlug ich mir meine Hände vor den Mund, als ich das Bild, das sich vor mir abspielte, realisierte. Der Speisesaal war voller Blut und Leichen. Stegi taumelte zurück, stieß gegen Palle und ging zu Boden. Auch meine Beine zitterten und drohten nachzugeben. Palle bückte sich, fasste Stegi unter die Arme und zog ihn wieder hoch. Vorsichtig überreichte er mir ihn, weshalb ich ihn sofort an mich zog und fest umklammerte. "W-was h-haben die nur gemacht?" Stegis Stimme war brüchig und klang verdächtig nach Tränen. Palle trat in den Raum. "Ich sehe mir das genauer an." Auch seine Stimme war belegt. Ich wollte nicht mitten im Flur stehen bleiben, weshalb ich mich zusammen mit Stegi ebenfalls in den Saal begab und uns dort an eine Wand drückte. So konnte niemand uns von hinten überraschen. Still beobachteten wir Palle, wie er die Körper auf ein Lebenszeichen untersuchte. Nach einiger Zeit kam er bestürzt zurück. "Alle sind entweder tot oder liegen im Koma."
"W-war Tim dabei?" Stegi klang voller Hoffnung. Palle drehte seinen Kopf beiseite. Stegi löste sich von mir. "Wo ist Tim? War er nicht dabei?" Stegis Stimme hatte an Festigkeit gewonnen. Palle kratzte sich am Arm. "Wo ist er?!" Stegi schrie schon fast. "Ich weiß es nicht", rückte Palle mit der Antwort heraus. Stegi brach zusammen. "Er muss hier doch sein, wo soll er sonst sein?" Er schluchzte und hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben. "Wir finden ihn, versprochen." Ich beugte mich zu Stegi hinab und streichelte ihn beruhigent. "Was wenn sie ihn foltern oder zerstückelt haben und er jetzt im Müll liegt oder ... oder sie ihn schwer verletzt haben und er jetzt irgendwo liegt und verblutet und ich bei ihm sein müsste. Stattdessen vergolde ich meine Zeit hier bei euch." Er weinte noch stärker. Palle beugte sich zu uns runter und scheuerte Stegi eine. Entsetzt blickte dieser und ich zu Palle herauf. "Du bist der Meinung, dass du deine Zeit mit uns verschwendest? Dann höre mir jetzt gut zu! Tim ist stark, schlau und kann gut alleine zurechtkommen, während du eher schwach bist und dem Feind sofort in die Arme laufen würdest. Außerdem hat hier einer alleine keine Chance. Die beiden Idioten führen sich auf als wären sie Götter. Sie kennen das Anwesen anscheinend, im Gegensatz zu uns, in-  und auswendig. Wir haben Angst und das nutzen sie schamlos aus. Wer Angst hat, verliert! Wer sich diese Angst zu nutzen macht, gewinnt! Drum sag mir, würdest du alleine gegen so einen Gegner gewinnen?" Stegi drehte seinen Kopf langsam von links nach rechts und wiederzurück. "So und nun bist du vernünftig und hilfst uns."

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Zwar keine zwei Kapitel, dafür aber eins, was fast so lang ist, wie zwei Kapitel und das Kapitel ist mal vor 23 Uhr 😅

Gute Nacht und einen schönen Montag wünsche ich euch

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