39 •LL x JV

Hallo hallo😊
dieser hier ist ein wenig länger geworden, aber bei diesem Pair und dem Thema ging es nicht anders, denn es lief wie von selbst🤷🏼‍♀️

Da ich morgen einen Brückentag habe, bin ich ein wenig unterwegs, das heißt Kommentare etc. von mir werden am Wochenende kommen.

Viel Spaß🤍

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Liam Lawson & Jüri Vips
Wörter: 995
 

,,Was ist los?", wollte er von dem Esten wissen, welcher im Schneidersitz vor der Balkontür auf dem Boden saß und hinausstarrte.

Es war mitten in der Nacht, er war aufgewacht, da er auf Toilette gemusst hatte und als er von dieser wieder zurück ins Schlafzimmer gekommen war, war ihm aufgefallen, dass die Betthälfte neben ihm leer war.

Sofort hatte er sich auf die Suche nach seinem Freund gemacht und diesen schon nach wenigen Sekunden im Wohnzimmer gefunden.

Er machte sich Sorgen um Jüri. Der Ältere war in den letzten Wochen ruhiger geworden und zog sich immer mehr zurück.

Bisher hatte er den Anderen nicht darauf angesprochen, warum wusste er nicht so recht.

Natürlich wollte er für Jüri dasein, aber irgendwie wollten die besorgten Worte seinen Mund einfach nicht verlassen. Stattdessen hatte er seinen Esten öfter als sonst in den Arm genommen und ihn fest an sich gedrückt.

Doch jetzt wo er den Älteren so verloren auf dem Fußboden sitzen sah, musste er einfach fragen.

,,Ich habe Angst.", bekam er sofort eine richtige Antwort. Auch Jüri schien zu ahnen, dass sie dieses Gespräch nicht vermeiden konnten.

,,Vor was?", wollte er irritiert wissen und trat auf den Anderen zu. Verheimlichte Jüri ihm etwas, denn er wusste nicht, vor was der Blonde Angst haben könnte.

Langsam ließ er sich neben seinen Freund auf den Boden sinken und sah ebenfalls durch die Scheibe in die dunkle Nacht.

,,Vor mehreren Dingen, aber meine mit Abstand größte Angst ist, dass du mich so sehen könntest, wie ich mich sehe."

,,Wie siehst du dich denn?", verstand er gar nichts mehr, denn für ihn war Jüri der wunderbarste Mensch dieser Welt.

Leise lachte der Ältere auf.

,,Ich bin ein homophober Rassist, der gleichzeitig in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung ist." Jüris Stimme klang erschreckend bitter. ,,Außerdem bin ich weder besonders lustig, noch freundlich oder was auch immer. Ich bin langweilig und mache Problem, weil ich nicht aufpasse was ich sage und ich verstehe nicht, warum du mich liebst oder ob du das überhaupt tust."

,,Babe.", hauchte er vollkommen geschockt und auch überfordert. Er hatte nicht gewusst, dass Jüri so dachte, dass sein, für ihn so perfekter Freund ein so schlechtes Bild von sich hatte.

Er suchte den Blick des Esten, doch dieser wich ihm aus. Trotzdem konnte er das Schimmern der Tränen in den Augen des Älteren sehen. Hektisch griff er nach der Hand des Anderen.

,,Ich liebe dich, weil du nichts von dem bist was du denkst zu sein.", erklärte er. ,,Du hast Humor, zwar einen ziemlich trockenen, den nicht jeder versteht, aber ich tu das und ich liebe ihn. Ja, du hälst Menschen auf Distanz, aber nicht weil du unfreundlich bist, sondern zurückhaltend. Du musst Personen eben erst ein wenig besser kennenlernen um ihnen zu vertrauen und dich öffnen zu können. Und bitte hör auf zu denken du wärst homophob oder rassistisch, denn das bist du nicht. Ich habe noch nie mitbekommen, dass du irgendjemanden wegen irgendwas verurteilt hast. Du bist so ein fantastischer Mensch und es tut unendlich weh zu wissen, dass du leidest."

Er stoppte seinen Redefluss und schnappte nach Luft, dann hielt er überrascht inne. Noch nie hatte er Jüri seine Gedanken so wahrheitsgemäß mitgeteilt, immer hatte er ewig überlegt, wie er sie am besten formulieren sollte.

Dementsprechend perplex war auch der Este.

,,Scheiße war das süß.", flüsterte dieser leise und drehte nun tatsächlich seinen Kopf zu ihm.

Einige Tränen hatten den Weg über die Wangen des Älteren gefunden. Er hob die Hand und strich mit seinem Daumen über die nassen Spuren. Ganz leicht schmiegte sich Jüri in seine Hand und entlockte ihm damit ein kleines Lächeln.

,,Meinst du das wirklich ernst?", versicherte sich sein Freund dann vorsichtig und sofort nickte er heftig.

,,Ja, das meine ich. Ich weiß, ich habe es dir noch nie gesagt, aber das ist das, was ich über dich denke, wie ich dich sehe. Mein Problem ist, dass ich nie weiß, wie ich über meine Gefühle sprechen soll. Ich rede immer mit mir selbst in meinem Kopf darüber was ich fühle und ich erkläre es so gut, aber es wirklich aus meinem Mumd zu bekommen, ist so schwer."

Es tat gut, Jüri dies zu sagen. Nicht nur das was in ihm vorging, sonderm auch seine Gefühle zu dem Anderen.

Es war längst überfällig gewesen und er fühlte sich auch ein wenig schuldig. Hätte er Jüris negative Gedanken verhindern können, wenn er früher ehrlich gewesen wäre?

Überrascht keuchte er auf, denn Jüri ließ sich gegen ihn fallen.

,,Ich liebe dich.", schluchzte der Este auf und klammerte sich fest an ihn.

Beruhigend schlang er seine Arme um den Körper des Älteren.

,,Ich liebe dich auch. Ich liebe dich mehr als alles andere, bitte zweifel da nie dran. Ich will dich, wirklich nur dich und niemand anderen. Niemand hat jemals so krass mein Herz berührt wie du, niemand schafft es, mich so zum Lachen zu bringen wie du. Du bist mein Lieblingsmensch."

Jüris Schluchzen wurde heftiger und der Griff um ihn fester.

,,Du bist toll so wie du bist, lass dir bitte von niemandem etwas anderes einreden. Ich bin für dich da, du kannst immer mit mir reden und ich versuche meine Gefühle öfter auszusprechen. Gerade war es ganz einfach umd ich hoffe es wird mit jedem Mal noch einfacher werden, zumindest bei dir.", sprach er weiter und strich dabei über den Rücken des Anderen.

Der Kopf des Esten hob sich aus seiner Halsbeuge und sah zu ihm. In dessen Augen konnte er so viele verschiedene Emotionen erkennen, von Liebe über Dankbarkeit, bis hin zu Schmerz war alles dabei.

,,Versprochen?", hörte er leichte Zweifel in der zittrigen Stimme seines Freundes.

,,Versprochen.", gab er mit fester Stimme zurück und sah dem Älteren dabei fest in die Augen, um ihm diese Zweifel zu nehmen.

,,Danke.", hauchte Jüri und lehnte sich ihm entgegen.

Er verstand und legte ohne zu zögern seine Lippen auf die des Esten.

,,Wir schaffen das. Zusammen."

Zusammen waren sie unschlagbar.

Sie waren ein Team.

Jüri und Liam.

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