#4.2 •Dennis Hauger x Arthur Leclerc 2/3

Und wenn er so darüber nachdachte, war er bestimmt eine Last gewesen.

Grisignano di Zocco, Italien - 16. September 2021

59 Tage seit der Trennung.

Darüber hinweg war er noch immer nicht, aber er kam damit klar.

Er fand wieder genug Schlaf, hatte seine Situation akzeptiert und ausnahmslos alle seine Kollegen sprachen wieder normal mit ihm.

Auch Arthur.

Sie waren keine Freunde.

Eher gute Bekannte.

Arbeitskollegen, die ihren Job friedlich zusammen erledigten, aber außerhalb dieser Arbeit nie in Kontakt treten würden.

Aber sie sprachen.

Und nun saß er hier.

Im Aufenthaltsraum von Prema.

Dort, wo vor fast zwei Monaten seine Welt zusammengebrochen war.

Und er feierte Roberts Geburtstag.

Es war schon spät in der Nacht und die meisten aus dem Team hatten sich schon verabschiedet. Eigentlich waren nur noch die Fahrer, Rene, Angelina, Ralf und Mario da.

Ein lustiger Haufen, was nicht nur daran lag, dass schon einiges an Alkohol geflossen war.

Auch er hatte vermutlich schon ein paar Bier und Grappa zu viel intus, jedenfalls sah er leicht verschwommen und die Musik und die Stimmen hörte er wie durch Watte, was auf Dauer ziemlich anstrengend wurde.

Er musste an die frische Luft.

Wie ferngesteuert trugen seine Beine ihn zum Ausgang.

Draußen angekommen, legte er mit geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken, sog die angenehm kühle Nachtluft ein und verharrte so einen Augenblick.

Bis...

,,Hey Dennis!"

Diese Stimme klang so seltsam vertraut und ließ einen angenehmen Schauer durch seinen Körper fahren und doch brauchte er einen Moment, bis er sie zuordnen konnte.

,,Arthur.", gab er dann tonlos von sich.

,,Ja, ich bins!"

Im nächsten Moment spürte er, wie sich die Lippen des Monegassen verlangend auf seine pressten.

Ohne zu zögern schlang er seine Arme um den Körper des Älteren und zog ihn enger an sich.

Widerstandslos öffnete er seine Lippen, als die Zunge seines Exfreundes ungeduldig dagegen tippte und ging voll und ganz auf dieses Spiel ein.

Irgendwann lösten sie sich dann doch und er sah in die fast schwarzen Augen des Monegassen, der atemlos seinen Blick erwiderte.

,,Wir sollten das zu dir verlegen!", flüsterte der Blonde leicht heißer.

Er wusste nicht, ob dies eine gute Idee war, aber der Alkohol ließ ihn nicht denken, also hörte er auf sein Herz.

Und dieses schrie geradezu nach Arthur. Es wollte die Nähe des Monegassen und sein Körper wollte den Anderen auch.

Wie benebelt nickte er also und fasste den Leclerc an der Hand, um ihn zu seinem Hotelzimmer ein paar Straßen weiter zu ziehen.

Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, wurde er gegen die Wand gedrängt und kalte Hände fuhren unter seinen Pullover, der in der nächsten Sekunde auch schon seinen Weg auf den Boden fand.

Raue Lippen küssten sich eine Spur von seinem Ohr, über den Hals, die Brust hinab und schließlich umkreiste die Zunge des Anderen seine rechte Brustwarze.

Ein Stöhnen entwich ihm, als Arthur sich nun an seinem Gürtel zu schaffen machte und kurz darauf seine Hose, samt Unterhose, in einem Ruck hinunterzog.

Bevor er selbst in irgendeiner Weise reagieren konnte, leckte der Monegassen einmal über seine Erregung und umschloss sie schließlich mit seinem Mund.

Schwer atmend vergrub er seine Finger in den Haaren seines Exfreundes.

Dieser wusste natürlich, was ihm gefiel und so ergoss er sich nach kürzester Zeit, den Namen des Anderen stöhnend, in dessen Mund.

Nun kam Leben in ihn.

Noch während Arthur schluckte, zog er ihn zu sich hinauf.

,,Ich finde es unfair, wenn nur du mich nackt siehst!", hauchte er dem Monegassen ins Ohr.

,,Dann zieh mich aus!"

Wenige Sekunden später hatten sich die Klamotten seines Teamkollegen zu seinem Pullover gesellt und auch seine eigene Jeans landete auf diesem Haufen.

Er dirigierte ihn rückwärts bis zu seinem Bett, in das sich der Ältere bereitwillig fallen ließ und ihn auf sich zog.

Wie der Leclerc zuvor, begann er, Küsse auf dem Körper des Anderen zu verteilen, bis er an dessen harter Länge angekommen war.

Während er diese mit seiner Zunge umspielte, ließ er einen Finger in Arthurs Ausgang gleiten, kurz darauf den zweiten, da der Monegasse ihn ohne Probleme in sich aufnahm.

,,Bitte. Ich brauche dich!", stöhnend wand sich der Blonde unter seinen Berührungen.

Er nahm einen dritten Finger dazu und begann, den Älteren zu dehnen. Lange brauchte er nicht, denn Arthur hatte, abgesehen von den ersten paar Malen, noch nie lange Vorbereitung benötigt.

Als er seine Finger aus dem Monegassen gleiten ließ, seufzte dieser kurz frustriert auf, wodurch er sich beeilte, seine Länge mit etwas Speichel zu benetzen.

Behutsam platzierte er seine Spitze an Arthurs Ausgang und drang vorsichtig in ihn ein.

Der Monegasse bog sich ihm wimmernd entgegen.

Langsam fing er an, in den Blonden zu stoßen, welcher die Augen schloss und sich im Bettlaken festkrallte.

Seine Bewegungen wurden mit jedem Geräusch, dass sein Exfreund von sich gab schneller und auch seinen Mund verließ hemmungsloses Stöhnen, je mehr er die Kontrolle über seine Lust verlor und seinem Höhepunkt näherkam.

Es fühlte sich vertraut an.

Etwas wie nach Hause kommen.

Bei dem Monegassen konnte er sich fallen lassen.

Seine Gefühle preisgeben.

Er vertraute ihm blind.

Plötzlich spürte er, wie sich Arthurs Becken ihm entgegen drückte und dann fing der Ältere unter ihm an zu zucken.

Der Muskelring des Blonden zog sich eng um seine Erregung, was ihm den letzten Rest gab und er ergoss sich, erneut mit einem lauten Stöhnen in den Monegassen.

Außer Atem ließ er sich vorsichtig auf den Anderen sinken.

Er ignorierte Arthur's Sperma, dass zwischen ihren Oberkörpern klebte, er genoss einfach die Nähe des Mannes, den er bedingungslos liebte.

,,Es tut mir so leid Dennis.", hörte er diesen nach einigen Minuten der Stille flüstern.

Verwirrt hob er den Kopf aus der Halsbeuge des Älteren.

Was meinte er?

Den Sex?

Ihre Trennung?

Die kurzzeitige Funkstille zwischen ihnen?

,,Was?", traute er sich schließlich nachzufragen.

,,Dass ich mich von dir getrennt habe. Ich dachte es wäre das Beste und ja, ich habe mich befreit gefühlt, aber du fehlst mir. Es ist schwer, jemanden zu lieben und genau zu wissen, dass derjenige dich auch liebt, aber du kannst ihn nicht einfach umarmen und küssen."

Das war zu viel für sein, von Restalkohol verschleiertes Gehirn, zudem hatte er Angst, dass bei Arthur mehr das Bier und sonst was sprach, als dessen Verstand.

,,Können wir das morgen in nüchternem Zustand besprechen?"

Als er am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich ziemlich elend. Sein Schädel brummte und sein ganzer Oberkörper klebte.

Zudem war er komplett nackt und jemand hatte seine Arme um ihn geschlungen.

Panisch schlug er diese von sich herunter und setzte sich in einem Ruck auf.

,,Dir auch einen guten Morgen Cherie.", erklang eine vertraute Stimme hinter ihm, die ihm die Erinnerungen an die letzte Nacht durch den Kopf schießen ließ.

Erleichtert sank er zurück auf sein Kissen und Arthur kuschelte sich sofort wieder an ihn.

Er selbst legte einen Arm um den Monegassen und zog diesen so noch näher zu sich.

,,Wir sollten duschen gehen.", murmelte er nach einer Weile und bekam nur ein Brummen von dem Älteren als Antwort.

▪︎ ▪︎ ▪︎

,,Ich habe gestern jedes Wort so gemeint wie ich es gesagt habe.", meinte Arthur plötzlich, während sie gemeinsam, auf dem Sofa ihr Müsli löffelten.

,,Ich liebe dich noch immer. Und vielleicht kommt das jetzt nach meinem Verhalten aus den letzten Wochen etwas plötzlich, aber ich möchte dich wieder als meinen Freund. Ich möchte mit dir lachen, morgens neben dir aufwachen und dich bei allem unterstützen.

Natürlich nur wenn du das auch möchtest und mir noch eine Chance gibst", fügte er etwas verunsichert hinzu.

Erstaunt blickte er den Monegassen an.

Dann machte sich ein glückliches Lächeln auf seinen Lippen breit.

,,Natürlich möchte ich das. Außerdem bin ich nicht in der richtigen Position um dir keine nächste Chance zu geben."

Nun konnte er beobachten, wie die Verunsicherung aus dem Blick des Anderen wich und einem breiten Strahlen Platz machte.

,,Das heißt ich darf dich küssen?"

Lachend schüttelte er leicht den Kopf und nickte dann.

,,Wenn du das nicht dürftest, wärst du gestern nicht hier gelandet."

Grinsend stand Arthur auf, nahm ihm die Müslischüssel aus der Hand und stellte sie, zusammen mit seiner, auf dem Tisch ab.

Dann kam er direkt auf ihn zu, platzierte seine Knie links und rechts von seinen Beinen, kam so auf seinem Schoß zum sitzen und schlang seine Arme um seinen Hals.

Er selbst legte seine Hände auf die Hüften des Monegassen, welcher sich zu ihm beugte und ihre Lippen verband.

Glücklich versanken sie in einem leidenschaftlich Kuss.

Irgendwann löste er sich von dem Älteren und suchte dessen Blick.

,,Ich liebe dich Arthur!"

Das Premateam war überrascht, dass sie wieder zusammen waren. Nur Angelina schien es geahnt zu haben.

Stören tat es jedoch niemanden und auch Rene änderte seine Meinung zu ihrer Beziehung nicht.

,,Ich werd' euch ja nicht verbieten glücklich zu sein. Schaut einfach, dass es euch bei den Rennen nicht beeinflusst."

Wie alle anderen natürlich auch, hatte der Italiener von den Problemen zwischen Arthur und ihm mitbekommen und trotzdem unterstützte er sie, wofür er seinem Chef mehr als dankbar war.

25. Oktober 2021

,,Oh das muss Dino sein. Wir haben uns zum Joggen verabredet.", erläuterte sein Freund ihm dessen heutigen Pläne, nachdem er das vertraute Läuten der Klingel des Monegassen im Hintergrund vernehmen konnte.

Er spürte einen leichten Stich im Herz und doch zwang er sich zu einem Lächeln.

,,Na dann, viel Spaß euch."

,,Danke. Wir sehen uns. Ich liebe dich."

,,Bis bald. Ich liebe dich auch."

Fast augenblicklich war Arthur von seinem Handybildschirm verschwunden.

Seufzend drehte er sich auf seinen Rücken.

Er dachte an seinen Freund, der in diesem Moment Dino die Tür öffnen sollte, um den Schweden höchstwahrscheinlich mit einer Umarmung zu begrüßen.

Wie gerne würde er selbst gerade Zeit mit dem Monegassen verbringen, doch leider saß er kilometerweit entfernt zu Hause in Norwegen.

Heftig schüttelte er seinen Kopf.

Er durfte nicht so denken.

Er sollte sich für Arthur freuen, dass dieser in dem Schweden so einen tollen Freund gefunden hatte.

Und doch konnte er es nicht so richtig.

Es war zum Verzweifeln.

▪︎ ▪︎ ▪︎

,,Du warst wieder eifersüchtig?"

Es war früher Abend, als ihn diese Nachricht seines Freundes erreichte.

Der Ältere kannte ihn einfach zu gut. Ihn würde er niemals mit einem Fakelächeln täuschen können.

,,Ein wenig?", schrieb er also zurück.

,,😕"

Ein Emoji.

Mehr hörte er nicht mehr von Arthur.

Frustriert seufzte er auf.

Sein Freund war enttäuscht von ihm und er selbst war es auch.

Die letzten anderthalb Monate waren gut gelaufen und er hatte sich fast ohne Probleme zusammenreißen können.

Warum also jetzt nicht mehr?

Er wusste es nicht.

Abu Dhabi, VAE - 11. Dezember 2021

,,Du fängst schon wieder an", hörte er Rob, der plötzlich neben ihm stand.

Er wusste sofort, was der Russe meinte.

Nun blickten sie gemeinsam zu Arthur, der sich gerade vor dem Haasgebäude mit Pietro unterhielt.

Sein Kollege interessiert, er selbst ziemlich finster.

,,Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.", brach er nach einigen Sekunden die Stille und sah Rob an.

Dieser erwiderte seinen Blick.

,,Kann ich mir vorstellen. Und glaub mir, ich würde dir gerne helfen, aber ich hab keine Ahnung wie."

Damit wandte der Russe sich ab und und schlug den Weg Richtung Premabox ein.

▪︎ ▪︎ ▪︎

,,Dennis?"

Er schreckte auf und blickte direkt in das Gesicht von Rene.

,,Wo warst denn du mit deinen Gedanken?", schmunzelte der Italiener belustigt und sah in die Richtung, in die er selbst vorher geschaut hatte.

Relativ schnell entdeckte sein Chef, was er beobachtet hatte und zog skeptisch eine Augenbraue nach oben.

Arthur lehnte einige Meter entfernt an einer Wand, neben ihm Marcus und sie unterhielten sich. Dabei hatten beide die ganze Zeit ein Lächeln im Gesicht und immer wieder entstand etwas Körperkontakt zwischen ihnen, wenn einer sein Gewicht auf den anderen Fuß verlagerte.

,,Marcus kann froh sein, dass Blicke nicht töten können.", kommentierte Rene die Situation und sah ihn vorwurfsvoll, aber auch mitleidig an.

,,Ich bin es auch.", antwortete er tonlos.

,,Kommst du mit zu Rob und Oscar?"

Dankbar, dass sein Chef versuchte, ihn abzulenken nickte er und folgte dann dem Italiener zu den beiden Formel 2-Piloten, die sich gerade für das erste Rennen bereit machten.

▪︎ ▪︎ ▪︎

,,Glückwunsch!"

Kurz schlug er mit Oscar ein. Dieser hatte die Erwartungen, die vor diesem Wochenende alle an ihn hatten erfüllt und gerade den Formel 2-Titel gewonnen.

Er freute sich für den Australier, denn er war eine fantastische zweite Saisonhälfte gefahren und hatte sich den Titel mehr als verdient, aber da sie eigentlich nicht viel miteinander zutun hatten, beließ er es bei einem Handschlag.

Doch zu seinem Leidwesen war sein Freund jemand, der sich mit jedem gut verstand und so beobachtete er, wie sein Monegasse begeistert in Oscars Arme sprang.

Angespannt kaute er auf seiner Unterlippe herum.

Es war Arthurs Recht, seine Freunde zu umarmen und sich für sie zu freuen, wenn sie einen Titel gewonnen hatten.

Eigentlich wusste er es, doch irgendwie schien es seinem Unterbewusstsein nicht so klar zu sein.

Jedenfalls konnte er genau an Lorenzos warnendem Blick in seine Richtung erkennen, dass sein Unmut zu dieser Umarmung für jeden deutlich ersichtlich war.

Schnell wandte er sich ab und musterte die jubelnden Mechaniker, in der Hoffnung, dass diese ihn ansteckten.

▪︎ ▪︎ ▪︎

Als Arthur abends durch die Tür zu ihm in das Hotelzimmer trat, erkannte er sofort am Blick seines Freundes, dass dieser seine Eifersuchtsanflüge mitbekommen hatte.

,,Ich glaube ich muss nichts sagen oder?", wollte der Monegasse von ihm wissen.

Beschämt senkte er seinen Blick.

Er hörte Arthur seufzen und dann, wie die Badtür auf und wieder zu ging. Das Schloss wurde umgedreht und kurz darauf ging die Dusche an.

Frustriert vergrub er sein Gesicht in den Armen.

Wenn sein Freund die Tür hinter sich abschloss, hieß es, dass der Blonde richtig wütend auf ihn war.

Die Dusche lief lange und auch nachdem das Wasser aus war, dauerte es noch einige Zeit, bis Arthur wieder aus dem Bad kam.

Bekleidet mit einem Handtuch.

Normalerweise war es dem Monegassen egal ob er ihn nackt sah.

Stumm kramte der Blonde frische Klamotten aus dem Koffer und drehte ihm dann den Rücken zu, bevor er das Handtuch über eine Stuhllehne schmiss und sich anzog.

,,Gute Nacht."

Während Arthur mit diesen Worten endlich das Schweigen brach, legte er sich neben ihn in das Bett, doch auch jetzt konnte er nur die Kehrseite des Leclercs sehen.

Er unterdrückte ein Seufzen und stand dann auf, um sich ebenfalls bettfertig zu machen.

Wenigstens hatte der Ältere ihn nicht auf die Couch verbannt.

Neu wäre das für ihn nicht.

tbc...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top