#3.1 •Mick Schumacher x Max Verstappen 1/2
,,Es ist einfach so frustrierend. Als ob ich die Richtige gar nicht finden kann." Der Niederländer in seinem Arm seufzte auf und ihm brach zum unzähligsten Mal das Herz.
Es war seit Jahren dasselbe. Max stellte ihm eine Freundin vor, welche er von Grund auf unsympathisch fand und kurze Zeit später stand er vor seiner Tür und erklärte ihm, warum die Beziehung gescheitert war. Meist war der Grund die Entfernung an Rennwochenenden oder dass sie einfach nur an Max' Namen und Geld interessiert gewesen war. Diesmal war es durch die Testtage und den beiden darauffolgenden Rennen ersteres gewesen.
Dann durfte er mitansehen, wie sich der Blonde regelmäßig in Clubs betrank und schlussendlich mit einer Frau verschwand. Wenn der Alkoholkonsum nachließ, konnte er sich darauf einstellen eine neue Freundin vorgestellt zu bekommen, die er ebenfalls unsympathisch finden würde und das ganze Theater fing von vorne an.
An sich hatte er kein Problem damit seinen Kindheitsfreund zu trösten, doch blöderweise hatte er sich vor einiger Zeit in diesen verliebt.
Wann genau und wie es passiert war konnte er nicht sagen. Seine Gefühle hatten sich langsam entwickelt, ihn lange Zeit irritiert und von einem Moment auf den anderen war die Erkenntnis dagewesen.
Er war verliebt und das ziemlich hoffnungslos, denn Max zeigte ihm ja unterbewusst deutlich, dass er kein Interesse am gleichen Geschlecht hatte.
Es tat weh zu wissen, dass er keine Chance bei dem Älteren hatte und diesen mit jemand anderem zu sehen, jedoch tat es noch mehr weh zu merken, dass dieser jemand seinen Formel 1-Kollegen ausnutzte und ihn nach einer ungewissen Zeit verletzten würde.
Und sobald das passierte war er der gute Freund, der einen mitleidig anschaute, eine motivierende Rede hielt und die Ex auf den kreativsten Wegen alles hieß.
Nur waren ihm mittlerweile die Beleidigungen ausgegangen und auch seine aufbauenden Worte waren nicht mehr das Wahre, da sie sich immer wiederholten.
Also schwieg er. Er schwieg über seine Gefühle, er schwieg über seine Gedanken zu Max' Freundinnen und er schwieg bei seinen Versuchen Trost zu spenden.
So drückte er den Niederländer nur vorsichtig noch enger an sich und legte sein Kinn auf dessen Kopf ab. Er wusste, dass es falsch war, doch er schloss die Augen und genoss die Nähe, die ihm die Leidensmomente des Red Bull-Fahrers einbrachten.
Eine Weile saßen sie beide einfach stumm da, bis Max die Stille durchbrach.
,,Gehen wir heute Abend in den Club?"
Alles in ihm schrie danach einfach nein zu sagen. Er wollte nicht sehen, wie Max mit Frauen flirtete, mit ihnen tanzte, sie küsste und sich dann mit einer von ihnen verabschiedete. Nein. Ein simples Wort und ihm bliebe eine Menge erspart.
,,Klar. Gerne."
So sehr er es versuchte, es ging einfach nicht. Er konnte den Niederländer einfach nicht enttäuschen. Auch wenn ihm bewusst war, dass es zu seinem Besten wäre.
Und es kam wie es immer kam.
Nach zwei Bier und einigen Shots war Max auf die Tanzfläche verschwunden, umringt von Frauen in knappen Röcken und er saß am Rand des Geschehens und wimmelte jeden ab, der versuchte ihn anzusprechen.
Frustriert beobachtete er Max' ersten Kuss des Abends, dann den zweiten, den dritten und den vierten. Danach hörte er auf zu zählen. Er wusste, es war besser so.
Schließlich stand der Niederländer vor ihm. An seinen Arm klammerte sich eine Brünette in einem viel zu kurzen, hautengen, roten Kleid.
,,Ich würde nach Hause gehen. Ist das okay?"
Er nickte stumm. Was sollte er auch sonst tun? Er konnte dem Blonden ja schlecht etwas verbieten.
,,Dann noch einen schönen Abend dir. Wir sehen uns morgen.", lallte der Ältere noch, während er sich schon umdrehte.
,,Danke.", murmelte er ihm schwach hinterher, doch verstehen tat er sich nicht einmal selbst.
♡
,,Mick! Darf ich dir Tess vorstellen?"
Die vertraute Stimme ließ ihn von seinen Daten aufsehen, die er gerade vor dem Haasgebäude hier in Baku studierte.
Seine Augen trafen auf blaugrüne und sein Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich. Bis er den Sinn hinter Max' Worten erkannte.
Neben dem Niederländer konnte er eine schwarzhaarige Frau entdecken, welche mit einem arroganten Blick auf ihn hinuntersah.
'Unsympathisch' war sein erster Gedanke. 'Warum Max?' sein zweiter.
Trotzdem bemühte er sich um ein freundliches Lächeln, stand auf und reichte ihr die Hand.
,,Ich bin Mick. Freut mich dich kennenzulernen." Eine glatte Lüge. Aber er war nun mal so erzogen worden. Sei freundlich zu jedem.
Also startete er einen oberflächlichen Smalltalk, hörte jedoch nur mit halbem Ohr zu, wie die neue Frau an der Seite seines heimlichen Schwarms von ihren Modeljobs erzählte.
Er wollte weg hier. Er fühlte sich in Tess' Gegenwart nicht wohl, ihre Art war ihm unangenehm und der verträumte Blick mit dem Max sie ansah, ließ ihn eine leichte Übelkeit verspüren.
Plötzlich legten sich zwei Hände von hinten auf seine Schultern.
,,Habt ihr ein Problem wenn ich Mick jetzt mitnehme? Wir müssen noch etwas arbeiten.", vernahm er den dänischen Akzent seines Teamkollegen.
Ohne eine Antwort abzuwarten drehte Kevin ihn um und schob ihn vor sich her ins Motorhome.
Was Max ihm zum Abschied hinterherrief konnte er nicht mehr verstehen.
,,Alles in Ordnung? Du sahst so gequält aus.", erkundigte sich Kevin mit besorgtem Blick bei ihm, nachdem er ihn auf einen Stuhl gedrückt hatte.
Dankbar nickte er.
,,Max' neue Freundin ist unerträglich.", lautete seine kurze Erklärung.
,,Das wars? Da ist nichts anderes?", forschte der Däne nach und reichte ihm eine Flasche Wasser.
Wieder nickte er und nahm einen Schluck um nichts sagen zu müssen. Sein Teamkollege glaubte ihm nicht, das erkannte er. Doch er akzeptierte, dass er nicht darüber sprechen wollte.
Er atmete einmal tief durch, wischte damit alle negativen Gedanken aus seinem Kopf und sah dann den Blonden voller neuem Tatendrang an.
,,Was müssen wir jetzt noch machen? Hab ich irgendeinen Pressetermin vergessen?", wollte er wissen, während er die Flasche zuschraubte.
,,Die Arbeit war ein Vorwand um dich von Max wegzuholen."
,,Können wir uns trotzdem noch ein paar Daten anschauen?"
Wo Max war, war auch Tess. Er wollte Tess meiden, also mied er Max.
Doch den Niederländer aus der Entfernung zu betrachten und nicht in seine Nähe zu können war auch blöd.
Dieser Umstand führte bei ihm zu schlechter Laune und wer darunter litt war momentan Esteban.
Wie oft er seinen besten Freund in den letzten Stunden unnötig angemeckert hatte, konnte er schon gar nicht mehr zählen. Der Franzose war glücklicherweise
nie darauf angesprungen und hatte einfach ihre Unterhaltung fortgesetzt, doch er konnte erkennen, dass auch diesem langsam der Geduldsfaden riss.
,,Warum kannst du mir denn nicht einfach sagen wo ich lang muss?"
Sofort bereute er seinen aggressiven Tonfall, denn Esteban hatte ja genauso wenig Ahnung wohin die ganzen Straßen hier in Baku führten wie er und die Straßenschilder waren für sie beide unlesbar.
,,Halt mal bitte bei der nächsten Möglichkeit an.", bat der Franzose ihn mit gefährlich ruhiger Stimme.
Im Auto machte sich eine unangenehme Stille breit, die sein Beifahrer erst wieder brach, nachdem er in eine Parklücke rangiert war und den Motor ausgestellt hatte.
,,Was ist los?"
Kein Vorwurf zu seinem Verhalten, keine Zurechtweisung, nur eine einfach Frage.
Dazu kam die verständnisvolle Stimme seines besten Freundes und er spürte, wie ihm Tränen in die Augen schossen.
,,Weinst du?" Geschockt legte Esteban
seine Hand an seine Wange und zwang ihn so dazu, ihn anzusehen.
Er blickte direkt in die besorgten Augen des Anderen und das brachte bei ihm alle Dämme zum brechen.
Alle Emotionen, die er die letzten Monate unterdrückt hatte, hatten jetzt ein Ventil gefunden.
Wie nebenbei bekam er mit, wie der Alpinefahrer ihn so gut es ging in seine Arme zog. Dankbar klammerte er sich an diesen und ließ seinen Tränen freien Lauf.
Eine ganze Weile saßen sie so im Auto, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte.
,,Willst du darüber reden?" Der Franzose strich sanft eine letzte Träne von seiner Wange.
,,Tess!", platzte es aus ihm heraus, bevor er überhaupt darüber nachgedacht hatte. Er wusste, er konnte Esteban vertrauen.
,,Wer?"
,,Max' neue Freundin."
,,Stehst du auf sie?" Sein bester Freund war verwirrt.
,,Nein. Aber sie ist unerträglich. Genauso wie Max' Exfreundinnen." Für ihn war das eine logische Erklärung. Für den Anderen allerdings nicht.
,,Natürlich ist es scheiße, wenn du nicht mit seiner Freundin auskommst, immerhin verbringt ihr viel Zeit zusammen, aber du kannst das Max doch sagen. Dann wird er hoffentlich dafür sorgen, dass du sie so wenig wie möglich siehst."
Er schwieg. Natürlich konnte er das. Nur sein Hauptproblem war damit noch immer nicht gelöst.
,,Da ist noch mehr oder?", kam jetzt auch Esteban auf den Punkt.
Der Schwarzhaarige hielt ihn noch immer im Arm und er hatte seinen Kopf auf dessen Schulter abgelegt.
Gemeinsam starrten sie stumm durch die
Windschutzscheibe nach draußen auf den Verkehr.
Der Franzose abwartend, er angestrengt nachdenkend.
Sollte er den Alpinefahrer in sein bestgehütetes Geheimnis einweihen? Oder lieber nicht? Es tat bestimmt gut mit jemandem darüber zu sprechen, andererseits hatte er dann nicht mehr die alleinige Kontrolle darüber.
Aber Esteban würde ihm doch nie in den Rücken fallen?
,,Ich bin verliebt...", begann er stockend und brach dann doch ab.
Doch sein bester Freund verstand ihn auch so.
,,In Max."
Zögernd nickte er und wartete auf eine Reaktion. Währenddessen fingen seine Augen zwei Einheimische auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein, die gestenreich zu diskutieren begannen.
,,Das ist unglücklich.", stellte der Franzose dann vorsichtig fest. ,,Seit wann?"
,,Irgendwann vorletzte Saison."
,,Scheiße."
,,Es tut weh, ihn mit Anderen zu sehen. Egal ob sie seine Freundin ist oder er sie nur betrunken küsst. Es tut sogar weh, ihn nach Trennungen traurig zu sehen." In seiner Verzweiflung sprudelte nun alles aus ihm heraus
Er erzählte Esteban von seiner Funktion als Trostspender und die französischen Schimpfwörter die er daraufhin neu lernte, brachten ihn tatsächlich zum lachen.
Doch der Alpinefahrer blieb ernst.
,,Du kannst so nicht weitermachen Mick. Das macht dich nur kaputt."
,,Aber was soll ich denn machen?"
Er war verzweifelt.
,,Entweder du redest mit ihm oder du hältst Abstand von ihm."
Er hatte über Estebans Worte nachgedacht und war zu dem Entschluss gekommen, dass beide Möglichkeiten blöd waren.
Genau so hatte er das auch am nächsten Tag seinem besten Freund gesagt.
,,Er hat eine Freundin, da kann ich ihm doch nicht einfach sagen, dass ich in ihn verliebt bin. Und durch Abstand bekommen andere meine schlechte Laune ab."
Der Franzose hatte seine Begründungen augenrollend akzeptiert.
,,Dann wartest du halt die Trennung ab."
Und an diesem Punkt war er nun.
Vor einer guten halben Stunde hatte Max vor seiner Tür gestanden und ihm erklärt,
dass Tess seine Reichweite genutzt hatte, um an einen Job zu kommen, der sie in ihrer Karriere einen großen Schritt weiterbringen würde.
Knapp über zwei Monate hatte die Beziehung gehalten. Sogar für Max' Verhältnisse kurz.
Der Niederländer stand nun ziemlich verloren vor seinem Fenster und blickte hinaus, während er seinerseits den Mann beobachtete, der sein Herz gestohlen hatte.
Estebans Worte schossen ihm durch den Kopf. Einfach die Trennung abwarten.
Aber direkt danach hatte das auch keinen Sinn. Max hing noch zu sehr an seiner schwarzhaarigen Ex, er wollte ihm nicht auch noch seine Gefühle für ihn zumuten.
Also würde er warten, bis der Blonde etwas über die Trennung hinweg war und sich dann eine passende Möglichkeit bot.
♡
Die Möglichkeiten waren da, im Gegensatz zu seinem Mut.
Denn dieser verließ ihn schon, wenn er nur kleine Dinge ändern wollte, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Also ging er, wie es das Trennungsritual wollte, mit Max in Clubs und Bars, nur um am Ende wieder alleine nach Hause zu gehen.
Er ärgerte sich über sich selbst und sah keinen anderen Ausweg, als sich zu Esteban zu flüchten, denn mit seinem besten Freund ließ sich das alles besser durchstehen als alleine.
Auch wenn der Franzose jedes Mal mit den Augen rollte wenn er vor dessen Tür stand, hatte er eine Eselsgeduld mit ihm, hielt ihn einfach in seinen Armen und gab ihm so den Halt, den er dringend benötigte.
Sein Handy gab einen Ton von sich. Den Ton, der nur bei Nachrichten von Max kam.
Hey Mick👋🏻hast du die nächsten Tage mal Zeit? Ich muss dir jemanden vorstellen🥰
Er hätte damit rechnen müssen. Der Niederländer hatte seit einer Weile ziemlich gute Laune und seine Antworten ließen deutlich länger auf sich warten.
Auch wenn er diese Situation schon oft genug erlebt hatte, brach jedes mal aufs neue ein kleiner, wieder aufgeflammter Rest Hoffnung in ihm zusammen.
Max hatte wieder eine Freundin.
Mit zittrigen Fingern tippte er auf seinem Bildschirm herum, bis er endlich auf dem Telefonsymbol neben dem Namen seines besten Freundes landete.
Es tutete mehrmals und dann wurde abgenommen.
,,Na du?", vernahm er die gut gelaunte Stimme von Esteban.
,,Er hat eine Neue.", presste er, ohne die Begrüßung zu erwidern hervor. ,,Max hat eine Neue."
Ein Schwall französischer Worte, die nicht mehr so fröhlich klangen, drang durch den Hörer, gefolgt von einer kurzen Stille.
,,Woher weißt du das?", wollte der Andere dann wissen.
,,Er hat mich gefragt, ob ich Zeit habe. Er muss mir jemanden vorstellen."
,,Du hast keine Zeit!", kam es wie aus der Pistole geschossen von dem Franzosen.
,,Aber hab ich doch.", widersprach er.
,,Nicht um Max' Freundin kennenzulernen."
,,Aber irgendwann treff' ich sie doch eh." Er verstand Esteban nicht.
,,Mick, du bist total neben der Spur! Nimm dir jetzt erstmal ein paar Tage für dich, sammel dich und dann sehen wir weiter. Sie gleich kennenzulernen würde dir nicht gut tun.", blieb sein bester Freund hartnäckig.
Er hatte nachgegeben und Max abgesagt. Im Nachhinein war er für Estebans Überzeugungskraft dankbar und auch etwas stolz auf sich, dass er auf den Franzosen gehört hatte.
3 Tage hatte er sich komplett von Max abgekapselt, bevor er wieder langsam den Kontakt begann.
Der Abstand hatte ihm gut getan und er fühlte er sich so energiegeladen wie schon lange nicht mehr.
Mit dem Wissen, dass er vermutlich auf Max' Freundin treffen würde, machte er sich auf den Weg nach Singapur. Bereit war er nicht, doch er hatte nicht das Gefühl, dass das Aufeinandertreffen ihn aus der Bahn werfen würde. Und selbst wenn, wäre Esteban wieder in direkter Nähe und nicht nur über das Telefon erreichbar.
Natürlich traf er auf den Niederländer, noch bevor er überhaupt richtig angekommen war. Er schob gerade seinen Koffer auf den Hoteleingang zu, als eine kleine Gruppe in Red Bull Teamkleidung dieses verließ. Unter ihnen natürlich Max.
Und neben diesem ging eine Brünette, deren Finger mit denen seines Kindheitsfreundes verschränkt waren.
Kurz schluckte er. Sie war hübsch, das musste sogar er zugeben.
,,Hey Mick! Alles klar bei dir?" Max war auf seiner Höhe angekommen und ließ die Hand der Frau los, um ihn kurz zu umarmen. Er erwiderte die Begrüßung und nachdem sie ein paar Sätze gewechselt hatten, wandte sich Max seiner Freundin zu, die geduldig neben ihnen gestanden hatte.
,,Das ist Vivienne. Vivi, das ist Mick." Sanft legte der Niederländer einen Arm um ihre Schulter.
Die Brünette lächelte ihn freundlich an, als sie ihm ihre Hand entgegenstreckte und zu seiner Überraschung schien es tatsächlich ein ehrliches Lächeln zu sein.
,,Max hat schon viel von dir erzählt. Ich freue mich, dich kennenzulernen!" Ihre Stimme war warm und er erkannte einen deutlichen französischen Akzent.
Perplex ergriff er ihre Hand und schüttelte diese kurz mit leichtem Druck, bevor er sich zusammenriss.
,,Freut mich auch." Zum ersten Mal meinte er diese Worte ernst. Er wollte es zwar nicht wahrhaben, aber er mochte Vivienne.
Noch nie hatte eine von Max' Freundinnen ihm freiwillig die Hand zur Begrüßung gegeben, geschweige denn ihn angelächelt. Und dieser Umstand machte ihn gerade glücklich.
,,Wir müssen weiter, aber vielleicht können wir ja heute Abend zusammen essen gehen?", mischte sich der Niederländer wieder ein.
,,Damit ich das dritte Rad spiele?", wollte er grinsend wissen.
,,Kannst ja Esteban fragen, ob er mitkommt."
Sein bester Freund hatte ihn ziemlich perplex angestarrt, nachdem er ihm eröffnet hatte, dass er Max' Freundin mochte und ihn zu dem Essen eingeladen hatte.
Leider hatte er verpeilt, dass Esteban von Elena nach Singapur begleitet worden war. Nun saß er mit zwei Paaren im Restaurant und war so zumindest nicht das dritte, sondern das fünfte Rad am Wagen.
Dennoch wurde es ein ziemlich lustiger Abend. Vivienne war nach einer anfänglichen Schüchternheit ziemlich aufgeschlossen und beteiligte sich an den Gesprächen. Ihre Fragen an ihn und die Anderen waren zu keiner Zeit aufdringlich und es wirkte, als ob sie diese auch wirklich aus Interesse und nicht aus Höflichkeit stellte.
Besonders gut schien sie sich mit Elena zu verstehen, denn die beiden waren plötzlich vollkommen in ein Gespräch auf französisch vertieft.
Nachdem sie schließlich gezahlt hatten, verabschiedeten sich Max und Vivienne, er und die beiden anderen stiegen in Estebans Leihwagen.
,,Du hattest Recht, sie ist echt nett.", begann der Franzose das Gespräch, während er das Auto wieder in Richtung Hotel lenkte.
,,Wie geht es dir damit?", wollte Elena von ihm wissen. Über die letzten Wochen hatte sie natürlich mitbekommen, dass es ihm nicht so gut ging und nachdem er bei einem seiner spontanen Besuche bei seinem besten Freund in ein Date der beiden gecrasht war, hatte er auch ihr die ganze Geschichte erzählt.
,,Ist natürlich keine optimale Situation für mich, aber das ist es ja noch nie gewesen. Ich freue mich für Max, dass er jemanden gefunden hat, die es scheinbar ernst mit ihm meint.", sprach er seine Gedanken aus, was ihm von der Blonden einen mitleidigen Blick durch den Rückspiegel einbrachte.
tbc...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top