#23 •Dennis Hauger x Arthur Leclerc
Fortsetzung zu Formula Shots
♡2 •AL x DH
New year, new us?
Verdammt war er betrunken gewesen, als er diese Worte kurz nach dem Jahreswechsel an seinen Exfreund geschickt hatte.
Andererseits hätte er sich das nüchtern wohl kaum getraut, denn am nächsten Morgen hatte er einen halben Herzinfarkt bekommen.
Hatte total verkatert auf sein Handy gelinst und dort eine Nachricht von Arthur entdeckt.
We need to talk!
Hatte sich da schon erschreckt, schließlich war dies einer der furchteinflößensten Sätze, die man hören konnte, vorallem wenn sie so aus dem Nichts von dem Ex kamen.
So ganz aus dem Nichts waren sie jedoch nicht gewesen wie ihm auffiel, als er den Chat mit dem Monegassen öffnete und dort die Nachricht entdeckte, auf welche Arthur nur geantwortet hatte.
New year, new us?
Vor Schreck hatte er direkt sein Handy wieder ausgeschaltet, die Augen geschlossen und tief durchgeatmet.
Er musste sich verguckt haben, er durfte dies nicht verschickt haben.
Doch er hatte sich nicht verguckt. Auch bei einem zweiten Blick in den Chat, war seine Nachricht noch immer zu sehen.
Stöhnend hatte er sein Handy zurück auf seinen Nachttisch gelegt und sich unter seiner Decke vergraben.
Arthur musste das doch für einen schlechten Scherz halten. Für einen so schlechten, dass er sogar mit ihm darüber reden wollte.
Was sollte er ihm denn sagen?
Dass er noch immer Gefühle für ihn hatte und ihre gemeinsame Zeit vermisste? Dass er noch ständig an ihn dachte und nicht einmal ansatzweise versucht hatte, eine neue Beziehung einzugehen? Denn genau das wäre die Wahrheit.
Es gab so viel, was er Arthur sagen wollte. So viele Dinge, die in ihrer Beziehung schiefgelaufen waren, die sie nie geklärt hatten und die noch immer unausgesprochen zwischen ihnen standen und für eine unangenehme Stimmung zwischen ihnen sorgten.
Vielleicht konnten sie dieses Gespräch ja tatsächlich nutzen und einige Missverständnisse aus dem Weg räumen, vielleicht fühlte Arthur ja auch noch immer ähnlich wie er, denn der Ältere hätte seine Nachricht ja auch einfach ignorieren können.
Unwahrscheinlich, aber man wird ja mal kurz träumen dürfen.
Mit all diesen wirren Gedanken und Hoffnungen stieg er vor Arthurs Wohnungskomplex aus dem Auto.
Vor zwei Tagen hatte er diese Nachricht abgeschickt und sie hatten sich so schnell wie möglich hier in Monaco verabredet.
Mit zittrigen Fingern drückte er auf die Klingel, die mit Leclerc beschriftet war und betrat als er das Summen der Tür vernahm eilig das Gebäude.
Ein letztes Mal atmete er tief durch, dann erklomm er die Stufen bis zum dritten Stock, wo Arthur ihn schon erwartete.
,,Hey.", begrüßte er den Monegassen mit einem leichten Lächeln. Einem echten, denn er musste eigentlich immer Lächeln wenn er Arthur sah.
,,Hey.", erwiderte der Ältere und lächelte ihn ebenfalls an. ,,Hattest du einen guten Flug?"
Er nickte und folgte Arthur in dessen Wohnung, in welcher er sich zuerst Schuhen und Jacke entledigte.
,,Möchtest du etwas trinken?", wollte Arthur wissen und sah ihn fragend an.
,,Ein Wasser würde ich nehmen.", entschied er und Arthur nickte.
,,Ich hol schnell was, du kannst ja schonmal ins Wohnzimmer."
Damit verschwand der Monegasse in die Küche und er stand alleine in der Wohnung seines Exfreundes, also folgte er Arthurs Aufforderung und ging langsam in Richtung Wohnzimmer.
Dabei musterte er sich das was er von der Wohnung sah genauestens. Nichts hatte sich verändert seit er das letzte Mal dagewesen war. Alles kam ihm bekannt vor, überall hingen Erinnerungen, die ihn traurig werden ließen.
Warum waren sie nur so unfähig gewesen, eine Beziehung zu führen?
Kaum saß er auf dem Sofa, stellte Arthur auch schon ein Glas vor ihm auf den Tisch und setzte sich ihm schräg gegenüber.
,,Können wir bitte direkt zum Punkt kommen und nicht lange drumherum reden?", bat der Monegasse. ,,Du weißt genau was ich wissen möchte."
Ja, das wusste er. Und doch wusste er nicht, ob Arthur wirklich die Wahrheit wissen wollte.
Doch er würde sie zu hören bekommen, das hatte er beschlossen. Lügen hatte keinen Zweck.
Trotzdem brauchte er noch ein paar Sekunden, also griff er erstmal nach dem Glas.
Ob er sich mit Wasser genauso viel Mut antrinken konnte wie mit Alkohol? Er würde ihn brauchen.
Während er trank spürte er Arthurs ungeduldigen Blick auf sich, sah diesen dann auch, als er das Glas absetzte.
Erinnerte sich daran, wie wunderschön die Augen des Monegassen von Nahem aussahen und wie viel schöner sich noch einmal wurden, wenn ein liebevoller Glanz in ihnen lag.
,,Ich habe diese Nachricht ernst gemeint."
Plötzlich war seine Angst verschwunden. Plötzlich verspürte er eine beruhigende Sicherheit, welche ihn frei sprechen ließ.
,,Vielleicht hätte ich sie anders und etwas weniger direkt formulieren können, aber sie sagt die Wahrheit. Ich mag dich noch immer Arthur." Während er sprach, lag sein Blick auf dem Monegassen, dessen Augen wiederum huschten unentschlossen zwischen ihm, der Wand und seinem Wasserglas hin und her.
Nervös drehte er sein eigenes Glas in seinen Händen. Was würde Arthur jetzt dazu sagen? Ging dieses Gespräch noch weiter oder würde er gleich aus der Wohnung fliegen?
Es verstrichen Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, dann räusperte sich Arthur.
,,Ich...", begann der Ältere zögernd und er hatte das Gefühl, sein Herz würde stehen bleiben. ,,Ich mag dich auch noch."
Etwas ungläubig sah er den Monegassen an. Diese Worte waren so erlösend, war er sich bisher immer ein wenig dumm vorgekommen, noch an seinem Exfreund zu hängen.
Im gleichen Moment wurde ihm bewusst, was das bedeutete.
Es gab die Chance auf ein neues Uns.
Er lächelte dem Anderen vorsichtig zu und freute sich als sein Lächeln erwidert wurde.
Doch es war lange nicht so unbeschwert wie früher.
,,Ich glaube wir haben noch einiges zu klären.", meinte er deshalb und beobachtete, wie Arthurs Lächeln verschwand.
Trotzdem nickte der Monegasse. Er wusste, Arthur dachte das Gleiche wie er.
,,Ich würde anfangen.", beschloss er, nachdem sie einige Sekunden einfach stumm gewartet hatte. ,,Ich weiß, wir haben gesagt wir halten unsere Beziehung geheim und um unauffällig zu bleiben, änder wir unser Verhalten gegenüber unseren Freunden nicht, aber ich muss zugeben, dass mich dein freundschaftliches Geflirte mit Dino genervt hat. Ich weiß auch, dass das euer normaler Umgang miteinander ist und das nichts bedeutet. Ich glaube das Problem war tatsächlich auch nur der Fakt, dass Dino nichts von uns wusste."
Es war die Wahrheit. Dino und Arthur warfen sich immer ziemlich anzügliche Kommentare entgegen, doch so hatte er die beiden kennengelernt. Es war einfach immer ein komischer Gedanke gewesen, dass Dino dachte, Arthur wäre Single.
Glücklicherweise nickte Arthur verstehend.
,,Ich fand es schlimm, dass ich meiner Familie nicht von uns erzählen konnte.", erklärte der Ältere ihm. ,,Nicht nur, dass ich sie anlügen musste, wenn sie gefragt haben, ob es jemanden in meinem Leben gibt, ich musste mich auch so zurückhalten, nicht in jedem Gespräch deinen Namen zu erwähnen. Du warst ständig in meinen Gedanken, wir haben alles zusammen gemacht und ich musste mehr als die Hälfte von all dem verschweigen, weil sonst offensichtlich gewesen wäre, dass wir mehr als Freunde sind."
Er verstand den Monegassen zu gut. Genau so war es ihm nämlich auch mit seinen Eltern ergangen.
,,Oder dieses schreckliche Gefühl sich nach einer gefühlten Ewigkeit bei Prema wiederzusehen, aber den ganzen Tag warten müssen um einen Begrüßungskuss und eine richtige Umarmung zu kriegen, weil man überall beobachtet wurde.", ergänzte er noch und suchte Arthurs Blick, welcher jedoch diesen wieder der Wand zugewandt hatte.
,,Oh.", machte der Blonde und verzog gequält wissend das Gesicht.
In ihm machte es Klick.
Sie hatten ihre Beziehung zu einer Belastung gemacht und ständig mit den gleichen Problemen zu kämpfen gehabt. Probleme, die sie leicht hätten zur Seite räumen können, hätten sie darüber gesprochen und gemerkt, wie sehr sie darunter litten. Doch sie hatten nicht gesprochen, denn...
,,Ich hatte Angst.", gab Arthur leise zu. ,,Ich hatte Angst dir das zu erzählen, weil ich immer Sorge hatte, du würdest das nicht verstehen und es albern finden. Dass ich dich verlieren würde, wenn du davon weißt."
,,Jedesmal wenn wir uns gesehen haben, habe ich überlegt, wie ich dir das am Besten erkläre.", fügte er in derselben Lautstärke hinzu. ,,Ich konnte die Zeit mit dir gar nicht mehr genießen, weil ich mir ständig den Kopf zerbrochen habe, mich aber nie getraut habe, es auszusprechen."
Endlich erwiderte der Monegasse seinen Blick und er konnte ein verdächtiges Glänzen in den Augen des Älteren entdecken.
Er musste schwer schlucken und stand dann ohne zu zögern auf.
Ließ sich neben Arthur wieder auf die Couch fallen und zog seinen Exfreund in seine Arme. Dieser klammerte sich fest an ihn und vergrub den Kopf an seiner Brust.
Es fühlte sich gut an, den Älteren zu halten. Vertraut. Und Vertrauen war plötzlich auch wieder zwischen ihnen vorhanden, das spürte er.
,,Wir waren dumm oder?", wisperte es in sein Shirt.
Er konnte nur nicken.
Und wie dumm sie gewesen waren. Sie hatten sich ihr Glück selbst zerstört, sich dann nach dem jeweils Anderen gesehnt, nur um jetzt zu merken, dass sie diesselben Sorgen hatten.
Hätte er nur mal den Mut gehabt und den Mund aufgemacht, dann hätte er sich und auch Arthur einiges erspart.
,,Wir wissen aber jetzt, wie wir es besser machen können.", wagte er es, seine Hoffnungen auszusprechen.
Er hörte förmlich, wie Arthurs Atem stockte.
Er merkte, wie sein Herz anfing, schneller und härter zu schlagen.
Dann hob Arthur langsam den Kopf und sah in direkt an. Er blickte in grüngraue Augen, gefüllt mit derselben Hoffnung, die er verspürte.
Sein Herz machte einen freudigen Satz.
,,Meinst du, wir können das schaffen?", wollte Arthur wissen und sofort nickte er überzeugt.
,,Ja." Er war sich sicher, denn er wusste jetzt, wie es ohne Arthur war und er würde alles dafür tun, dies nie wieder zu sein. ,,Wir müssen uns nur etwas versprechen."
,,Wir reden miteinander.", verstand sein, hoffentlich nun wieder Freund ihn sofort. ,,Wenn uns etwas belastet, lösen wir das Problem gemeinsam."
,,Egal ob es unsere Beziehung betrifft, Freunde, Familie, den Job, allgemeine Sorgen, wir müssen nirgendwo alleine durch.", machte er seine Gedanken noch deutlicher.
,,Und wir sagen bitte unseren Familien und engsten Freunden, was das zwischen uns ist.", forderte Arthur und er konnte sehen, wie viel Überwindung diese Worte den Monegassen kosteten. Die Worte, die so lange unausgesprochen zwischen ihnen gestanden hatten, vor denen sie beide viel zu viel Angst gehabt hatten.
Doch sie waren sich einig. Und er würde sogar noch weiter gehen.
,,Von mir aus kann bald die ganze Welt wissen, was das zwischen uns ist.", stellte er ruhig klar und Arthurs Augen weiteten sich überrascht. ,,Dich zu vermissen hat mir gezeigt, wie viel du mir bedeutest und uns zu verleugnen, hat sich fürchterlich angefühlt. Ich möchte nicht ewig verstecken, wie glücklich du mich machst. Irgendwann, wenn wir beide bereit dazu sind, möchte ich durch den Paddock laufen, deine Hand halten und einfach ich sein."
Gespannt hielt er die Luft an. Dachte Arthur ähnlich oder machten seine Worte dem Älteren eher Angst. Verstehen würde er es, doch auf den Lippen des Monegassen breitete sich ein Lächeln aus. Ein glückliches, eines, das auch eine Welle Glück durch ihn jagte.
,,Das klingt toll.", hauchte Arthur ihm entgegen und ließ seine Hand, ihm in den Nacken wandern. Eine aufgeregte Gänsehaut kroch über seinen ganzen Körper. ,,Heißt es gibt im neuen Jahr eine neues Uns?"
Die Wortwahl des Anderen ließ ihn Grinsen, dann wurde er ernst.
,,Ich würde es mir so sehr wünschen.", gestand er dem Monegassen. Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da legten sich warme Lippen auf seine.
Entflammten seinen Körper und stillten seine Sehnsucht.
Sanft strichen ihre Lippen übereinander und er wusste, es gab ein neues Uns.
Ein besseres.
Er war sich sicher.
♡ • • • • • • • • • • • • ENDE • • • • • • • • • • • • ♡
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