#17.1 •Logan Sargeant x Felipe Drugovich 1/2
Hallo hallo😊
Hier die Vorgeschichte von Logan und Felipe.
Die beiden und Freunde haben sich ziemlich selbstständig gemacht, weshalb ich, wie schon gesagt, zwei Teile daraus gemacht habe.
Und nun auch zu der angekündigten Ankündigung🙈:
Auch bei mir wird es dieses Jahr einen Adventskalender geben. Es werden kurze, weihnachtliche und/oder winterliche Geschichten mit 300 bis 1200 Wörtern werden, die tatsächlich schon alle fertig sind.
Und jetzt viel Spaß bei lesen🤍
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Er hatte keinen blassen Schimmer, wie er in diese abstruse Situation geraten war.
Eigentlich wollte er nur seinem sturzbetrunkenen Teamkollegen etwas Wasser holen und als er mit einer Flasche zu diesem zurückkam, saßen ihre Kollegen von Hitech und MP Motorsport bei dem Neuseeländer.
Und diese hatten mindestens den gleichen Alkoholpegel wie der Kiwi.
Nur Felipe erschien ihm noch nüchtern. Der Brasilianer saß auf der Armlehne eines Sofas, beobachtete amüsiert, wie sein französischer Teamkollege versuchte, ein Kartenhaus aus Bierdeckeln zu basteln und war der einzige der zu ihm heraufsah, als er an den Tisch trat.
Die anderen vier schienen ihn gar nicht zu bemerken.
Wer von den ihnen die Idee dazu hatte? Wahrscheinlich Marcus. Jedenfalls stand er nun hier, mit einem Schläger in der Hand auf der hauseigenen Minigolfanlage des Hotels und beobachtete amüsiert, wie Jüri gerade versuchte den Ball zu treffen.
Liam hatte sich an seinen Arm geklammert und schwankte gefährlich hin und her, während Felipe in aller seelenruhe Marcus und Clem zu einer Bank an der Seite bugsierte und sich dann neben ihn stellte.
,,Meinst du, wir sollen die Luftlöcher auch als Schlag zählen?", wollte der Brasilianer von ihm wissen und er meinte, dass dies das erste Mal war, dass sie sich aus freien Stücken abseits der Strecke unterhielten.
Ja, sie waren mal Teamkollegen gewesen, doch angefreundet hatten sie sich in dieser Zeit nicht, weshalb sich private Gespräche an einer Hand abzählen ließen.
,,Dürfte wohl besser sein. Sonst stehen wir noch morgen hier.", beantwortete er ihm die Frage.
Felipe nickte und schrieb eine 7 in das Kästchen der ersten Bahn auf dem Blatt, welches mit Jüris Namen gekennzeichnet war.
,,Liam, du bist dran."
Ein wenig besorgt sah er dem Kiwi hinterher, der durch seine Schlangenlinien für die zwei Meter bis zur Bahn mindestens zehn Schritte brauchte.
Der Ball lag noch immer von Jüris Runde und lag auch noch nach Liams erstem Schlag.
,,Was meinst du wer als erstes den Ball trifft?", wandte er sich grinsend an Felipe.
Dieser sah kritisch von Liam, der gerade zum zweiten Mal daneben schlug, zu der Bank, auf der Jüri, Marcus und Clem unter Lachen versuchten, sich zu dritt nebeneinander zu quetschen und dabei nicht auf die Idee kamen, dass der Este sich einfach auf freie Hälfte auf Clems anderer Seite setzten oder der Franzose rutschen konnte und dann zu ihm.
,,Du. Definitiv."
Und der Brasilianer sollte Recht behalten.
Nach 28 Luftlöchern war er an der Reihe und versenkte den Ball mit dem ersten Schlag im Loch.
Felipe tat es ihm gleich.
,,Ich seh schon. Das wird endlich mal ein Kampf auf Augenhöhe.", meinte der Ältere zu ihm, als sie sich auf den Weg zu Bahn zwei machten.
Jüri voraus, er mit Liam ihm Arm hinterher, gefolgt von Marcus und Clem und ganz hinten Felipe, der aufpasste, dass niemand verloren ging.
Die Aussage des Brasilianers warf bei ihm Fragen auf.
,,Macht ihr sowas öfter?", wollte er wissen. ,,Also nachts betrunken irgendwo Minigolf spielen?"
Felipe schüttelte den Kopf.
,,Nein, aber wir waren nüchtern schon ein paar Mal. Und was ich dir sagen kann, die vier sind nicht nur so schlecht, weil sie betrunken sind."
Seine Antwort ging in einem Aufschrei hinter ihm unter.
Erschrocken drehte er sich um und versuchte die Situation zu überblicken.
Marcus lag am Boden, Clem stand daneben, blickte verwirrt auf den Kiwi hinab und Felipe versuchte eindeutig, ein lautes Auflachen zu unterdrücken.
,,Marcus hat den Boden geküsst.", stellte Liam lallend neben ihm fest, was Felipe den Rest gab.
Der Brasilianer prustete los und dies ließ auch ihn breit grinsen.
Felipe hatte ein schönes Lachen.
Und als er den Älteren ansah stellte er fest, dass dieses auch genau so wunderschön aussah, wie es klang.
Ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper und ein Befürchtung tauchte in seinen Gedanken auf.
Die Befürchtung, sich in den Brasilianer zu verlieben, wenn sie noch mehr Zeit miteinander verbrachten und sich besser kennenlernten.
Konnte er das riskieren?
Felipe war ebenfalls Fahrer, fuhr für ein anderes Team und sie kämpften auch noch in der Teamwertung gegeneinander.
Doch war das ein Grund, sich nicht zu verlieben?
,,Es tut mir Leid Kiwi.", riss ihn die Stimme des MP-Fahrers aus seinen Gedanken. ,,Komm her."
Der Brasilianer ging neben Marcus in die Hocke und öffnete seine Arme.
Der Neuseeländer schlang seine Arme um den Hals des Brünetten und Felipe schloss die Umarmung, bevor er wieder aufstand und den Kiwi so zurück auf die Beine zog.
,,Er ist über seinen Schläger gestolpert.", erklärte Felipe in seine Richtung und wedelte dann mit der Hand vor den Augen seines französischen Teamkollegens, der noch immer auf die Stelle starrte, an der Marcus gerade noch gesessen hatte.
Was ihm nun auf jeden Fall klar war war, dass er Felipe nicht mit ihren betrunkenen Freunden alleine lassen konnte.
Und ihm Nachhinein hätte er es sicherlich bereut, denn es wurde eine lustige Nacht.
Er wusste nicht, wann er das letzte Mal so Spaß gehabt hatte, denn Marcus und Clem kamen alle paar Minuten auf neue Ideen, die Felipe immer nur knapp zu verhindern wusste, während er sich mit Jüri, der betrunken anscheinend eher einer der ruhigeren Art war und Liam, der langsam müde wurde und sich an ihn kuschelte, das Schauspiel ansehen konnte.
Außerdem sprach er viel mit Felipe. Aus den anfänglichen Scherzen über ihre betrunkenen Freunde war ihr Gespräch mittlerweile sehr privat geworden.
Irgendwas zwischen ihnen war anders als in ihrer gemeinsamen Zeit bei Carlin.
Er vertraute dem Älteren von Anfang an und er erzählte diesem auch recht schnell, dass er schwul war.
Etwas, dass hier im Paddock sonst nur Liam und Oscar wussten.
Sein Kollege hatte diese Information ziemlich gleichgültig hingenommen und ihn nur grinsend gefragt, welchen Fahrer er am heißesten fand.
Daraufhin hatte er all seinen Mut zusammen genommen und mit einem Augenzwinkern ,,Du natürlich." geantwortet.
Der Ältere musste ja nicht wissen, dass er dies ernst meinte.
,,Felipe ich muss aufs Klo.", jammerte Clem irgendwann, nachdem er den vierten Schlag am Ball vorbeigesetzt hatte.
,,Ich auch.", schlossen sich sofort Liam und Jüri an.
,,Das klingt nach einem Kloausflug.", zuckte der Brasilianer mit den Schultern.
Er nahm allen die Schläger ab und legte diese neben die Bahn, bevor er Clem und Marcus in Richtung Toiletten schob.
Felipe fixierte die Tür mit einem Keil, damit sie alle hindurch treten konnten und schob Marcus in die erste Kabine.
,,Hinsetzten bitte. Ich möchte nichts putzen müssen. Und nicht zuschließen", warnte er den Neuseeländer, bevor er die Tür wieder zuzog und Clem in die zweite Kabine schickte.
Darüber musste er grinsen und freute sich, dass Jüri und Liam in der Lage waren, sich um sich selbst zu kümmern.
,,Du machst definitiv nicht zum ersten Mal den Babysitter.", meinte er, als sich Felipe neben ihn an das Waschbecken lehnte.
Der Brasilianer lachte.
,,Da hast du Recht. Aber ich machs gerne. Ich mach mir selbst nicht so viel aus Alkohol, zumindest nicht in der Öffentlichkeit und es ist immer lustig Marcus und Clem am nächsten Tag zu erzählen, auf welche Ideen sie schon wieder gekommen sind."
,,Das glaube ich dir. Ich find es aber faszinierend, wie du mit den beiden klarkommst. Alleine das beobachten stresst mich. Ich bin so froh, dass Liam die ganze Zeit bei mir ist und auf keine dummen Gedanken kommt."
,,Seit ihr eigentlich ein Paar? Also du und Liam?"
Diese Frage überraschte ihn. Liam und er ein Paar? Weil er schwul war und Liam nicht von seiner Seite wich?
,,Wie kommst du drauf?", musste er einfach fragen und ihm fiel dabei selbst auf, wie abwehrend seine Körperhaltung geworden war.
Felipe schien davon verunsichert.
,,Also ihr wirkt halt so vertraut.", erklärte der Brasilianer leise und wich seinem Blick aus. ,,Er klebt quasi an dir, du hast die ganze Zeit einen Arm um ihn und wenn er irgendwohin schwankt, schaust du ihm so besorgt hinterher."
,,Ich weiß halt, dass er auf mich aufpasst.", kam es undeutlich aus einer der Kabinen und er war überrascht, dass Liam in seinem Zustand in der Lage war, ihr Gespräch zu hören und diesem auch zu folgen.
,,Ich bin weder schwul, noch bi und außerdem bin ich nicht sein Typ.", lallte es weiter.
Felipe begann zu grinsen und er selbst war eher verwirrt, denn eigentlich hatte er keinen bestimmten Typ und sich mit Liam auch noch nie über dieses Thema unterhalten.
,,Und was ist sein Typ?", fragte der Ältere in Richtung des Neuseeländers.
Jetzt war er gespannt.
,,Humorvoll, eher introvertiert, Brasilianer, braune Haare und... welche Augenfarbe hast du Felipe?"
Erschrocken starrte er auf die Tür, hinter der der Kiwi vorher verschwunden war.
Seit wann war sein Teamkollege so ein guter Beobachter?
,,Außerdem hast du den gleichen Blick wie er drauf und normalerweise fragt man nie ohne Grund, was jemand anders für einen Typ hat. Du hast auch Interesse. Wie wärs, wenn ihr beide die Augen aufmacht?", ging es weiter und veranlasste ihn dazu, den Kopf überrascht zu Felipe zu drehen, welcher jedoch weiterhin die Tür anstarrte.
,,Merken wir uns, wenn wir hilfreiche Ratschläge wollen, müssen wir Liam abfüllen.", mischte sich Jüris Stimme ein und dann legte sich eine Stille über den Raum.
Für Liam und Jüri war das Gespräch scheinbar beendet, ihm war die ganze Situation so unangenehm, dass er nichts zu sagen wusste und Felipe schien es genauso zu gehen.
Das Geräusch einer Türklinke, die schwungvoll heruntergedrückt wurde, war das nächste was man hörte, gefolgt von einem dumpfen Schlag und einem Fluchen, welches von Marcus stammte.
,,Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht zuschließen.", kam es genervt vom Brasilianer und sofort vernahm er das Klicken eines Schlosses und ein schuldbewusster Marcus kam zum Vorschein.
,,Spülen!", und schon war der Kiwi wieder verschwunden.
Auch Liam und Jüri stießen wieder zu ihnen und irgendwie war er ja ein bisschen sauer auf seinen Teamkollegen, doch als dieser nach dem Händewaschen auf ihn zu torkelte und halb in seine Arme flog, war die Wut verschwunden.
Liam dachte betrunken, also konnte er ihm das nicht übel nehmen.
Schließlich kam auch Clem und da es ziemlich eng wurde, schnappte er sich die Anderen, um vor der Tür auf die beiden MP-Piloten zu warten.
,,Vorsicht!", kam es nur einige Sekunden später aus den Toiletten, der nächste dumpfe Schlag folgte.
Dann hörte man Clem.
,,Entschuldige. Ich wollte nicht gegen dich rennen."
,,Das ist ein Spiegel."
Felipes Worten brachten ein Bild von dem bodentiefen Spiegel neben der Tür in seine Gedanken und er konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.
Drinnen herrschte Stille.
,,Können wir weiter oder willst du noch dein Spiegelbild anstarren?", wollte Felipe dann wissen.
,,Entschuldigung für die Entschuldigung. Ich dachte, du wärst nicht ich sondern jemand anders.", war Clems Antwort und im nächsten Moment schob Felipe den Franzosen kopfschüttelnd aus der Tür.
Er und eindeutig auch Felipe, versuchte Liams Worte zu überspielen, was ihnen ziemlich gut gelang. Und trotzdem, wenn Felipe von sich erzählte, ihm zuhörte und über seine Witze lachte, dachte er an den Kiwi.
Er versuchte zu analysieren.
Verhielt sich Felipe normal oder war er nervös, weil ebenfalls Gefühle in ihm aufkamen.
Sein Ergebnis war, dass er den Brasilianer einfach nicht gut genug kannte und dieser nicht so einfach zu lesen war.
Er musste sich etwas anderes einfallen lassen.
Ihr Minigolfduell sorgte zumindest für eine Menge Interaktion zwischen ihnen, denn sie waren durchgehend fast gleichauf, was Jüri ihnen mitteilte, der sich nach jedem Loch den Spaß machte und den Stand ausrechnete, welcher tatsächlich auch stimmte.
Mal war er vorne, mal Felipe und dann überholte er den Brasilianer wieder.
Vor dem letzten Loch führte der Andere mit einem Punkt weniger.
,,Finale.", grinste der Este, bei dem die Wirkung des Alkohols so langsam nachzulassen schien ihn an, während er zur Bahn ging.
Ja, es war nur ein Spiel, aber trotzdem wollte er Felipe besiegen.
Er konzentrierte sich und schlug den Ball in Richtung des leicht erhöhten Lochs, welcher jedoch wieder zu ihm zurückrollte.
Der zweite passte.
Mit herausforderdem Blick drehte er sich zum Brasilianer.
,,Zwei.", ließ er diesen wissen und Felipe lachte.
,,Das sind ja fast schon Psychospielchen."
Den ersten traf Felipe nicht.
Den zweiten auch nicht und er musste grinsen, denn das bedeutete mindestens Gleichstand.
Als der dritte ebenfalls zurückrollte, konnte sich ein triumphierendes ,,Ha!" nicht verkneifen.
Der vierte saß dann.
Felipe drehte sich zu ihnen um und er empfing ihn mit einem breiten Grinsen.
,,Glückwunsch.", lächelte der Brasilianer ihm zu.
,,Danke. Und was hab ich jetzt gewonnen?"
,,Einen Patsch auf den Bauch.", lautete die Antwort, welche ihn lachen ließ.
,,Ich glaube Logan würde sich auch mit einem Kuss zufrieden geben.", mischte sich Liam ein und in diesem Moment verfluchte er den Kiwi.
,,Liam...", fing er an.
Eigentlich hatte er seinem Teamkollegen erklären wollen, dass es manchmal besser war, einfach die Klappe zu halten und dies gerade definitiv ein Satz war, den er sich hätte sparen können, doch eine Hand, die sich auf seine Schulter legte und elektrisierende Impulse durch seinen Körper jagte, brachte ihn aus seinem Konzept.
Bevor er überhaupt verstand was gerade passierte, trafen Felipes Lippen sanft auf seine Wange.
Sein Kopf war wie leer gefegt, er konnte keinen klaren Gedanken fassen und war schlichtweg überfordert.
Felipe hatte ihn auf die Wange geküsst.
Liam hatte den Brasilianer zwar etwas dazu gedrängt, doch dieser würde das doch nie machen, wenn er es nicht wollen würde.
Hatte der Kiwi also Recht gehabt und Felipe hatte auch Gefühle für ihn entwickelt?
tbc...
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